Königstein (as) – Ein Tagesordnungspunkt wird bei der Stadtverordnetenversammlung am heutigen Donnerstag, 19 Uhr, im Bürgerhaus Falkenstein mit besonderer Spannung erwartet. Erstmals wird die Verwaltung die erwarteten Kosten für die Sanierung und Modernisierung des Königsteiner Kurbads öffentlich machen. Und klar ist auch bereits, dass die Stadt in ihrer schwierigen Haushaltslage nicht die Mittel hat, die Therme aus eigener Kraft zu erhalten und weiter zu betreiben, gleichwohl soll das Kurbad für die Bürger und als Anziehungspunkt in der Stadt erhalten bleiben.
Ziel der Stadtverwaltung ist es, einen Investor zu finden, der das gesamte Areal um das Kurbad herum mit der Therme als Mittelpunkt entwickeln möchte. Das hatte Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko (CDU) in ihrer Haushaltsrede im Oktober bereits angekündigt. Deswegen hat die Verwaltung ihre im Februar von den Stadtverordneten bereits abgenickte Konzeptausschreibung, die auf den Verkauf des Grundstücks „Im Wiesengrund“ nördlich des Kurbades zielte, erweitert. Unter Tagesordnungspunkt 13 wird es um den Verkauf von weiteren Grundstücken gehen, dazu gehören in der erweiterten Konzeptausschreibung nun auch das Kurbad-Areal samt Parkplatz und die sogenannte Blühwiese, die sich im Eigentum der Stadt bzw. der städtischen Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft mbH befinden. Auf dieser Gesamtfläche, die die Stadt einst zur Ermöglichung einer städtebaulichen Entwicklung erworben hatte, wären dann auch Wohn- und Gewerbeflächen in einer Höhe von vier Stockwerken plus Dachgeschoss möglich. Diskutiert wurde das Thema in der vergangenen Woche im Bau- sowie im Haupt- und Finanzausschuss des Parlaments bereits. Dabei wurde ein Änderungsantrag der FDP jeweils einstimmig angenommen. Demnach sollen die neu hinzugekommenen Flächen des Kurbades und der Blühwiese nicht verkauft, sondern per Erbpacht vergeben werden. Kaufangebote sollen demnach „nachrangig behandelt werden“, so die FDP. Die Grundstücke verblieben damit im Besitz der Stadt und man habe eine gewisse Sicherheit, falls sich der Investor finanziell verhebe oder das Bad einst nicht mehr betreiben wolle. Das letzte Wort, ob die Stadt diese erweiterte Konzeptausschreibung in die Wege leiten darf, haben heute die Stadtverordneten.
Kleine Finanzspritze aus Wiesbaden
Seit einigen Tagen ist auch bekannt, wie die Gelder aus der 300 Millionen Euro schweren Soforthilfe aus dem Nachtragshaushalt des Landes Hessen an die Kommunen verteilt werden. Königstein stehen demnach 518.988 Euro zu, insgesamt gehen rund 14,6 Millionen Euro in der Hochtaunuskreis. Es gibt keine Zweckbindung, die Gelder können nach den jeweiligen Bedürfnissen der Kommunen eingesetzt werden. In Königstein wird das Geld hilfreich sein, um den Haushalt 2026 zu stabilisieren.