Gudrun Reuß nach 48 Jahren verabschiedet
Kaum jemand in der Stadt ist so eng verbunden mit dem Königsteiner Rathaus wie Mitarbeiterin Gudrun Reuß. Die langjährige Verwaltungsangestellte ging jetzt nach 48 Jahren Dienstzeit in den Ruhestand und wurde feierlich von Bürgermeister Leonhard Helm und vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verabschiedet.
Doch nicht nur die 48 Dienstjahre für die Stadt Königstein verbinden Gudrun Reuß mit dem Haus, sondern bereits seit ihrer Geburt am Nikolaustag im Jahr 1957 war sie im Rathaus wortwörtlich zu Hause.
Familie Reuß bewohnte nämlich die Dienstwohnung im ehemaligen Rathaus in der Hauptstraße 15. Ihre Mutter war als Reinigungskraft bei der Stadt für das Rathaus und für die Kur- und Stadtinformation verantwortlich. Schon als kleines Mädchen halfen deshalb Gudrun und ihre Schwester der Mutter tatkräftig mit und waren im und mit dem Haus bestens bekannt und vertraut.
Der Vater war bei der Landespolizei und hatte seinen Arbeitsplatz im Erdgeschoss des damaligen Rathauses, denn dort war auch die Polizeistation untergebracht. Er war gleichzeitig Fahrer von Bürgermeister Hubert Faßbender (1945 bis 1966), einem Freund Konrad Adenauers, der immer wieder in Königstein zu Besuch war. Reuß erzählt: „Der Bürgermeister war der Überzeugung, in seinem Amt könne man schon einmal über eine rote Ampel fahren, wenn es eilig war. Doch da hatte er die Rechnung ohne meinen Vater, den Polizisten, gemacht.“
Gudrun Reuß selbst machte Mittlere Reife bei den Ursulinen auf der St.-Angela-Schule und begann im selben Jahr ihre Ausbildung zur Verwaltungsangestellten. Im Jahr 1978 bestand sie nicht nur ihre Abschlussprüfung, sondern repräsentierte Königstein ein Jahr lang als das 24. Königsteiner Burgfräulein. Leonhard Helm bei der Verabschiedung: „Königstein hat Glück, so tolle Menschen mit so viel Engagement und Herz in der Stadt zu haben.“
Beruflich ging es für Reuß in die Kämmerei und anschließend in die Personalverwaltung. 1981 bestand sie die Laufbahnprüfung für den mittleren Dienst in der allgemeinen Verwaltung. Reuß wirkte bei der Abrechnung der Gehälter mit, bei der Festsetzung von Beihilfen, bei allgemeinen Personalangelegenheiten und beim Sitzungsdienst. Im Jahr 2000 gab es das 25-jährige Dienstjubiläum und 2015 das 40-jährige. Jetzt verließ sie das Rathaus in den wohlverdienten Ruhestand. Neben ihrer Arbeit gab es allerdings auch eine große Leidenschaft im Rathaus, die sie sicher auch in Zukunft nicht loslässt: Das Königsteiner Uhu-Paar auf der Burg und sein Nachwuchs hat sie ganz fest in ihr Herz geschlossen.