Stolpersteine putzen – gegen das Vergessen

Königstein (kw) – 42 Stolpersteine gibt es in Königstein. Die kleinen quadratischen Steine aus Messing erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, an Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Der Erfinder des Stolperstein-Projekts, der Künstler und gebürtige Berliner Gunter Demnig, hatte sie in zwei Gedenkaktionen in den Jahren 2013 und 2015 eigenhändig verlegt.

Die meisten der Königsteiner Stolpersteine sind mit der Zeit durch Witterung und Straßendreck unansehnlich geworden und fallen inmitten von Kopfsteinpflaster kaum noch auf. Das möchte die in der Burgstadt ansässige private Organisation „Team SKYLINERS-Stuart4Kids“ nun ändern und ruft in Kooperation mit der Stadt Königstein zu einer Reinigungsaktion auf: Am Sonntag, 20. Juli, wollen engagierte Mitbürger die Gedenksteine wieder auf Hochglanz bringen. Neben den Stolpersteinen sollen Blumen und von Kindern bemalte Steine niedergelegt werden, um gemeinsam einen Moment innezuhalten. Eine kurze Lesung über das jeweilige Schicksal der Königsteiner Opfer des nationalsozialistischen Regimes rundet das Gedenken ab.

Für die Putzaktion werden noch weitere Mitstreiter gesucht. Treffpunkt ist um 10.45 Uhr auf dem Platz vor dem Königsteiner Rathaus, mit einer Dauer von ca. zwei bis drei Stunden sollte gerechnet werden. Putz- und anderes Material werden vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Mit der Aktion soll das Andenken an die NS-Opfer erhalten werden – gemeinsam in Königstein gegen das Vergessen.

Die Veranstalter planen, die Stolperstein-Putzaktion künftig regelmäßig durchzuführen. Als eine weitere Aktion soll – ebenfalls in Kooperation mit der Stadt – im Herbst der Jüdische Friedhof in Falkenstein gereinigt und aufgeräumt werden.

Wer sich den Projekten anschließen möchte, kann sich per E-Mail mit dem Initiator Stuart Truppner in Verbindung setzen: stuarttruppner[at]icloud[dot]com. Weitere Informationen unter www.stuart4kids.de.

Stolpersteine sind wichtige Gedenkorte. Am 20. Juli wird eine Königsteiner Initiative in der Stadt unterwegs sein, um diese Erinnerungsorte wieder sichtbarer zu machen. Foto: privat



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