Tradition trifft Sportsgeist 30. Jubiläums-Bolzercup in Falkenstein

Sommer, Sonne, Bolzercup – die Mitspielerinnen und Mitspieler hatten einen fantastischen Tag!Foto: Privat

Falkenstein (gs) – Wenn „Die Wadenbeißer“ gegen die „Soccergirls“ spielen, dann ist Fußballzeit und garantiert Bolzercup in Falkenstein. Bereits zum 30. Mal wurde am vergangenen Sonntag das wohl einzigartigste, wie auch traditionellste Fußballevent in Königsteins höchstgelegenen Stadtteil ausgetragen.

Sportevent mit viel Spaß

Seit mehreren Schülergenerationen ist der „Bolzercup“ eine feste Größe im Veranstaltungskalender des Ortes und ein mehr als beliebter Treffpunkt für alle Kids im Alter von 6 bis 17 Jahren, die gerne Fußball spielen. Vor mehr als 30 Jahren von den Falkensteiner Jungs Jan Majer-Leonhard und Thomas Thiemeyer aus der Taufe gehoben, finden sich seitdem alljährlich die fußballbegeisterten Kids des Ortes, nebst ihrer Freundinnen und Freunde, auf dem „Bolzer“ in Falkenstein ein, um gemeinsam und gegeneinander anzutreten, und diejenige Mannschaft auszuspielen, die an diesem Tag die beste des Turniers ist.

Die sportliche Heimat des Bolzercups ist der „Bolzer“ in Falkenstein, von den Einheimischen auch gerne liebevoll „Karl Gustav Schramm Arena“ genannt – im Gedenken an den langjährigen Unterstützer und Schirmherr dieses Sportevents Karl Gustav Schramm (KG), der mit seinem Engagement für das Turnier und den Sportplatz viele Jahre die „Seele“ dieses Sportevents war.

Dabei ist es eine schöne Tradition, dass die gemeldeten Mannschaften oft einer mehr als kreativen Namensfindung unterliegen, was dann so schöne Teamnamen Wie: „Bolzschuss“, „Soccer Girls“, „Die Wadenbeißer“ oder auch „Bolzköppe“ (in früheren Jahren) hervorbringt. Dass sich die Mannschaften bei der Namensgebung so erfinderisch zeigen hat auch viel mit dem Anspruch dieses Turniers zu tun – hier geht es nämlich immer recht lustig, fröhlich und niemals unsportlich zu. Insgesamt waren am vergangenen Sonntag sechs Teams am Turnier beteiligt, wobei sich erst im Laufe des Tages zeigen sollte, welche Mannschaft schließlich den Wanderpokal in den Händen halten würde.

Sportsgeist vom Feinsten

Für wahren Sportsgeist sorgen die (überlieferten) Regularien zur Mannschaftsbildung: Jede Mannschaft muss mindestens zwei Grundschüler in ihren Reihen haben, von denen immer mindestens einer auf dem Platz stehen muss. Dass die Großen dabei Rücksicht auf die „Kleinen“ nehmen und nicht einfach „losbolzen“, erklärt sich von selbst. Außerdem ist es Usus, dass jede oder jeder mitspielen kann, der das gerne möchte. Spielerinnen und Spieler, die nicht von Beginn an einer Mannschaft angehören, werden einer bestehenden zugeteilt oder es wird einfach eine zusätzliche Mannschaft gebildet – und schon sind aus vermeintlich einsamen Einzelspielern wertvolle Teammitglieder geworden.

Im Vorfeld hatte am Morgen des Turniers jede Mannschaft einen eigenen Ball bekommen, mit dem sie sich warm spielen konnte – später durften sie den Ball mit nach Hause nehmen, um auch nach dem Turnier weiter trainieren zu können.

Väter + Kinder = Turnier

Organisiert wird das traditionsreiche Turnier aktuell von den Vätern der Brauchtumsgruppe in Falkenstein. Hinter dieser „Organisation“ (die eigentlich gar keine ist), verbergen sich fast 100 Väter, deren Kinder in Falkenstein leben und zur Schule gehen (oder gingen). Helge Müller, engagierter Teilnehmer dieser Gruppe erzählt, dass es sich eigentlich um einen losen Zusammenschluss von Vätern handelt, die sich über WhatsApp organisieren. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die schönen Traditionen Falkensteins zu wahren und nach Kräften deren Erhalt zu unterstützen. Dazu gehört nicht nur die alljährliche Organisation des Bolzercup, sondern auch die Unterstützung der Falkensteiner Vereine bei deren Veranstaltungen. Hier werden, so Helge Müller, immer helfende Hände gebraucht, wobei man den Vereinen gerne zur Seite stehe. „Ein Aufruf in der Gruppe reicht meistens und wir haben sehr schnell die nötige Anzahl Helfer zusammen, um tatkräftig unterstützen zu können“, so Müller. Für den Bolzercup hat sich ein federführendes Organisationsteam zusammengefunden, dem neben Helge Müller auch Jost Dierdorf (Turnierleitung), Nikolaus Kratz (Moderation), Julius Seifert und Markus Kleinert (Essen und Trinken), Alexander Heige und Christian Heidbrink (Sportliche Leitung und Schiedsrichter) sowie Florian Künne als Medienverantwortlicher angehören. Dass die acht Herren an diesem Sonntag einen guten Job machten, konnte man am reibungslosen Turnierablauf und der super Stimmung sehen.

Erfolgreiches Turnier

Damit ein Traditionsturnier so viel Spaß macht, sind ein starkes Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme unabdingbar. Wer die Kids – egal ob Mädchen oder Junge – beim Turnier beobachtet hat, der blickte in fröhliche und spielfreudige Gesichter. Ein Abklatschen hier, ein bisschen Trost beim Fehlschuss dort und schon ging es in bester Eintracht geschlossen weiter. Hier wurde niemand allein gelassen und jeder in die Gruppen aufgenommen. „Gemeinsam sind wir stark“ war am Sonntag ganz sicher ein Leitspruch, der sich in allen Köpfen wiederfand.

Auch die Väter können auf ein tolles und erfolgreiches Zusammenspiel zurückblicken. Hier funktionierte alles „Hand in Hand“ und was nicht passte, wurde passend gemacht.

Gespielt wurde in zwei Gruppen mit drei Mannschaften. Die Mannschaften traten in einer Hin- und Rückrunde jeweils 2x gegeneinander an. Der Gruppenerste der 1./2. Gruppe spielte gegen den Gruppenzweiten der 1./2. Gruppe das Halbfinale. Die Sieger jeweils das Finale, die Verlierer des Halbfinales spielten um den dritten Platz. Die jeweiligen Dritten der Gruppenphase spielten den 5. Platz aus. So kam eine Vielzahl an tollen und insbesondere sehr fairen Spielen zustande.

Locker und gut gelaunt präsentierte sich die gesamte „Bolzercup-Truppe“, als es schließlich am frühen Nachmittag zum Finalspiel der favorisierten Teams „1. FC/TSG Falkenstein“ und „Die Wadenbeißer“ kam. Die Teams wurden von den beiden Teamkapitänen und Lokalmatadoren Henri Dierdorf (1. FC/TSG Falkenstein) und Julius Behr (Die Wadenbeißer) ins Finale geführt, die sich bereits im Finale des letzten Bolzercups 2019 ein packendes Duell lieferten.

Beide Teams waren mit sehr guten Fußballern bestückt. Daher kam es zu einem packenden und intensiven Endspiel, was die Zuschauer begeisterte. Nach der regulären Spielzeit stand es 0:0. Somit musste die Entscheidung in einem Shoot Out herbeigeführt werden. Diesen konnten die Wadenbeißer mit 2:1 für sich entscheiden und holten damit den Siegerpokal.

Sieger und Pokale

Der Siegermannschaft „Die Wadenbeißer“ folgte auf Platz zwei damit das Team vom 1.FC/TSG Falkenstein. Auf dem dritten Platz landeten die „Allstars“, gefolgt von den „Soccer Girls Falkenstein“. Den fünften Platz belegte das Team „Bolzschuss“ und mit dem sechsten Rang schloss die Mannschaft von „Eintracht Falkenstein“ das Turnier erfolgreich ab. Neben dem großen Siegerpokal wurden auch zahlreiche Sonderpokale verliehen. Frieda Findeisen, Kapitänin der „Soccer Girls“ erhielt den Fairness Preis und Johann Rösler (Eintracht Falkenstein) wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Mit sagenhaften zehn Torschüssen hatte sich Julius Behr den Titel des Torschützenkönigs redlich verdient – Stefanos Frangakis wurde dank zahlreicher Glanzparaden zudem als bester Torwart ausgezeichnet.

Das siegreiche Team „Die Wadenbeißer“ mit dem begehrten Pokal. Lennard Oswald, Leander Brumm, Noah Caswell, Jan Kusulis, Julius Behr, Emilian (oben von links) und Cornelius Brumm, Nicolas Wörner, Philip Krämer (unten von links)
Foto: Privat

Historische Siegerurkunde der „Rasenden Old Boys“ aus dem Jahr 1991.
Foto: Privat

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