Vertragsabschluss für 2.600 Glasfaseranschlüsse

Bürgermeister Leonhard Helm (Mitte) und der Regio-Manager Infrastrukturvertrieb der Telekom, Hans Czorny, beim Unterschreiben der Erklärung zur Zusammenarbeit. Telekom-Projektleiter Stefan Heuseler beobachtet die Szenerie. Foto: Puck

Königstein (pu) – Spätestens die Pandemie hat die Schwächen der aktuellen digitalen Versorgung schonungslos aufgezeigt. Doch auch ohne Homeschooling und -office hat sich in den letzten Jahren der Alltag sukzessive dahingehend verändert, dass immer mehr über digitale Wege erledigt wird, sei es Online Shopping, Serien, Filme und Musik streamen, Videotelefonie, Alarmanlage von unterwegs steuern, Urlaub buchen, Überweisungen tätigen oder Behördengänge online erledigen, um nur einige Beispiele zu nennen. Tendenz weiterhin steigend.

Dieser unvermeidlichen Entwicklung Rechnung tragend, müssen in puncto Schaffung ausreichender Datenübertragungsraten tragfähige Lösungen her, denn immer häufiger decken die herkömmlichen DSL-Anschlüsse den Nutzungsbedarf offenkundig nicht mehr ausreichend ab, vor allem, wenn mehrere Personen unter einem Dach digital unterwegs sind.

Nach aktuellem Stand der Dinge setzt der Infrastrukturbetrieb Deutsche Telekom AG auf die Glasfaser als gangbaren Weg in die nahe Digitalisierungszukunft. Dabei handelt es sich um alterungs- und witterungsbeständige Lichtwellenleiter zur Datenübertragung mit möglichen Geschwindigkeiten bis 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).

Zusammenarbeit besiegelt

Vor diesem Hintergrund ist die Dachgesellschaft von Europas größtem Telekommunikationsunternehmen inzwischen in die Offensive gegangen und auch in dieser Region sowohl an Kommunen als auch teilweise an Bürger herangetreten, um das Interesse für ein zu schaffendes Glasfasernetz samt Hausanschlüssen abzuklopfen. Ersten Rückmeldungen Rechnung tragend unterzeichneten Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm (CDU), der Regio-Manager Infrastrukturvertrieb der Telekom Hans Czorny und Telekom-Projektleiter Stefan Heuseler vor wenigen Tagen eine Erklärung zur Zusammenarbeit.

In einem ersten Schritt wird der Versorger in der Kernstadt ein Glasfasernetz für 2.600 Haushalte ausbauen. Die Arbeiten in der Kernstadt beginnen bereits Anfang 2022, nach zehn bis zwölf Monaten sollen sie in diesem Bereich abgeschlossen sein. Das neue Netz ist laut Deutsche Telekom so leistungsstark, dass Arbeiten und Lernen zuhause, Video-Konferenzen, Surfen und Streamen gleichzeitig möglich sind.

Für Bürgermeister Leonhard Helm liegen die Vorteile auf der Hand: „Für Königstein ist der Anschluss an die aktuellen Entwicklungen und Anforderungen wichtig. Die alten Leitungen reichen für heutige Bedürfnisse nicht mehr aus und es ist gut, dass hier investiert wird.“ Da die Dachgesellschaft des Telekommunikationsunternehmens im Eigenausbau tätig ist, fallen für die Burgenstadt, die bekanntlich die Digitalisierung der Verwaltung vorantreiben will und muss – außer für die eigenen Anschlüsse – keine weiteren Kosten an.

Nach Aussage von Czorny und Heuseler wurden bundesweit im letzten Jahr 600.000 Hausanschlüsse realisiert, in diesem Jahr werden die 1 Million angepeilt, 2022 das doppelte und in den Jahren 2023 bis 2025 jeweils 4 Millionen. Dank Glasfaser-Kooperationen mit anderen Unternehmen, unter anderem der Deutschen Glasfaser Holding GmbH, die bereits in Falkenstein aktiv wurde, kann die Telekom den Ausbau schneller und effizienter vorantreiben.

Gebot der Stunde

Für Hausbesitzer und Unternehmer im ganzen Stadtgebiet, das heißt, auch in den Stadtteilen, ist das „Gebot der Stunde“, wie es Rathauschef Helm im Rahmen des Pressegesprächs im Rathaus formulierte, schnell zu reagieren.

Wer sich bis 1. April 2022 für einen Glasfaser-Anschluss entscheidet, bekommt nach Aussage von Hans Czorny, dem Regionalmanager der Telekom, den Hausanschluss kostenfrei. Hauseigentümer sparen dadurch rund 800 Euro. „Ein ganz wichtiger Punkt dabei: Er kommt nicht von allein. Dafür brauchen wir das Einverständnis der Eigentümer. Denn um den Glasfaseranschluss zu legen, müssen wir privaten Grund betreten.“

In die eigene Entscheidung einfließen sollte dabei, dass es sich um eine zukunftsgerichtete, langfristige Lösung handelt. „Selbst wer aktuell keinen Bedarf sieht, sollte bedenken, dass sich Eigentums- und Mietverhältnisse ändern können, man bereits heute an die nachfolgenden Generationen denken sollte“, rückten Czorny und Heuseler vor Augen.

Vor diesem Hintergrund sei es empfehlenswert, den Hausanschluss bereits während der Ausbauarbeiten im Straßenzug legen zu lassen, selbst wenn er vorerst nicht „scharf geschaltet“ werde. Später das Pflaster erneut aufreißen zu lassen, sei in jedem Fall teurer. Nach Aussage des Projektleiters werden die Arbeitskolonnen jeweils vier bis fünf Häuser parallel in Angriff nehmen und sich so sukzessive auf den Bürgersteigen voranarbeiten, damit sich die Beeinträchtigungen vor den Haustüren in Grenzen halten.

Die Beauftragung funktioniert für interessierte Kunden in folgender Reihenfolge: Er oder sie beauftragt die Telekom, die daraufhin die Vermieter kontaktiert, um zu besprechen, wo die Glasfaser ins Haus kommt und wie sie im Haus verläuft. Die Aufträge können im Telekom Shop im Main-Taunus-Zentrum, 65843 Sulzbach,

im Telekom Shop Louisenstraße 92, 61348 Bad Homburg vor der Höhe,

bei der Kiesow Communications GmbH, Limburger Straße 3, 61462 Königstein,

unter der Telefonnummer 0800-2266100 oder im Internet unter www.telekom.de/jetzt-glasfaser erteilt werden. Weitere Informationen zur Verfügbarkeit und den Tarifen der Telekom finden sich unter www.telekom.de/glasfaser.

Zusätzlich wird das Telekommunikationsunternehmen, so die Ankündigung, in den kommenden Monaten aktiv auf Hauseigentümer und Unternehmen zugehen.



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