Wald am Glaskopf in Flammen: Größter Waldbrand des Jahres im Taunus

Mit Wasser aus mehreren Schläuchen bekämpften die insgesamt rund 100 Feuerwehrleute am Dienstag den Brand am Glaskopf. Gegen 17 Uhr war das Feuer gelöscht. Fotos: Schramm

Hochtaunus (as/mas) – Am Dienstag kurz nach 15 Uhr herrscht Alarmzustand auf der B8 zwischen Königstein und Glashütten. Ein Feuerwehrfahrzeug nach dem anderen fährt mit Martinshorn gen Glaskopf. In der Nähe des Gipfels des beleibten Wanderziels im Taunus brennt der hier noch junge, nach­wachsende Wald. Um 14.54 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle ein. Einsatzleiter Stefan Bode, der als Stellvertretender Gemeidebrandinspektor von Glashütten die Einsatzleitung hat, spricht später im Lagezentrum auf dem Wanderparkplatz Glaskopf von einer Fläche von 2.000 Quadratmetern, auf der das Feuer ausgebrochen ist, und insgesamt drei Einsatzstellen.

Die Löschfahrzeuge kämpfen sich von dort weiter den Berg hinauf, über das letzte schmale Stück werden die Schläuche für den Löschangriff an der Brandstelle verlegt. Feuerwehr-ATVs (Quads) kommen sogar bis hierhin durch – und bringen Material und auch Verpflegung, für die das DRK mit 16 Kräften aus Königstein, Kronberg und des vom Kreisverband sorgt. Wasser ist auch für die Einsatzkräfte an diesem heißen Tag und bei der anstregenden Arbeit ein rares Gut.

Die insgesamt gut 100 Einsatzkräfte kommen nicht nur von den drei Glashüttener Wehren, die mit allen acht Fahrzeugen im Einsatz sind, sondern zur Unterstützung auch aus Königstein und Kronberg. Auch die Drohnen-Staffel aus Schmitten ist an Ort und Stelle. „Die Drohne hat uns geholfen, die Brandherde genau zu lokalisieren“, erklärt Jan Schlohaus von der Feuerwehr Schloßborn, der den Einsatz an der Brandstelle mit koordiniert. Es sei ein „geordneter Einsatz“, sagt er, „deswegen üben wir das ja auch“. In dem Ausmaß – betroffen ist ein rund 20x100 Meter großer Streifen – sei ein solcher Waldbrand aber selten. Im Sommer 2025 sei es mit Sicherheit der größte in der Umgebung. In Sachen Ursache zuckt Schlohaus mit den Schultern – Spekulation, aber eine Selbstentzündung wird es wohl kaum gewesen sein. Dabei ist das Rauchen im Wald verboten, eine weggeschnippte Kippe kann verheerende Folgen haben. Die Feuerwehren warnen trotz des Regens der vergangenen Woche immer wieder vor der erheblichen Waldbrandgefahr.

Am Glaskopf ist das Feuer schon vor 17 Uhr aus, zur Vorsicht wird das rußige und qualmende Unterholz aber weiter abgelöscht. Das Wasser kommt aus dem Leitungsnetz der Hochzone Glashütten, der Wassermeister der Gemeinde ist ebenfalls im Einsatz, wie Bürgermeister Thomas Ciesielksi etwas später informiert. Von dort sowie aus Königstein und Kronberg wird das Löschwasser zum Glaskopf gefahen.

Verletzt wird bei dem Einsatz übrigens niemand, nur der junge Wald nimmt deutlich sichbaren Schaden. Der koordinierten Arbeit der Brandbekämpfer ist es letzlich zu verdanken, dass ein größerer Ausbruch vermieden wird. Diesmal ... denn es bleibt heiß!

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