Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. In den momentanen Zeiten, die geprägt von Absagen und Isolation sind, muss man sich als geselliger Verein schon etwas einfallen lassen, um die Mitglieder zusammenzubringen. Dass der Königsteiner Narrenclub „Die Plasterschisser“ – meist kurz „Plaschis“ genannt, flexibel sind, haben sie schon mehr als einmal bewiesen, und so wurde jüngst der „Narrenzug“ kurzerhand zum Lieferwagen umfunktioniert. Am Samstag lieferte der Vorstand Weihnachtsbäume an die älteren Mitglieder aus, um ihnen diese Strapazen zu ersparen. Beim Aufstellen der nadeligen Freunde, die die Plaschis in den heimischen Wäldern eingekauft hatten, konnte dann doch noch mit dem nötigen Abstand ein kleiner Plausch gehalten werden. Sozusagen „durch die Tanne“. Überhaupt beweisen die Mitglieder des Königsteiner Narrenclubs sehr viel Kreativität, was das soziale Vereinsleben angeht. Da werden Tanzchoreografien per Videoboschaft vermittelt, in der Altstadt finden kleine Gesprächsrunden von Fenster zu Auto statt, was die Verkehrslage in der Altstadt durchaus zulässt, und es wurde bei den Resis sogar per Video gewichtelt. „Dass zu diesem Zwecke trotz aller Digitalisierung auch viel Selbstgebasteltes anonym und vor allem kontaktlos verteilt wurde, zeigt, was in dieser Zeit sehr wichtig ist: das „Zusammen“, das in einem Verein auch in diesen Tagen sehr gut gelebt werden kann“, unterstreicht Vorstandsmitglied Ela van der Heijden. Karneval sei halt nicht nur einmal im Jahr.
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