Edelkastanie am Kronberger Eck

Birte Sterf, Biologin und zuständig für den Baumschutz in der Stadt Königstein (links), und die ehrenamtliche Gründezernentin Gabriele Terhorst sind glücklich über die neue Edelkastanie. Foto: Stadt

Mammolshain (kw) – Am Kronberger Eck steht neuerdings eine wunderschöne Edelkastanie. Mit einem Stammumfang von fast 30 Zentimetern und einer Höhe von 6 Metern ist die mindestens zehn Jahre alte Edelkastanie schon ein größeres Exemplar, das ausgewachsen eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen kann. „Wir haben besonders darauf geachtet, dass der Baum einen hohen Kronenansatz besitzt und zudem durch den Standort nicht den wunderschönen Blick in die Rhein-Main-Ebene verdeckt“, betont Gerd Böhmig, der bei der Stadt für die Grünanlagen zuständig ist.

Seit 2006 darf sich Mammolshain Edelkastaniendorf nennen. Daher waren sich alle Beteiligten einig, dass am Kronberger Eck selbstverständlich eine Edelkastanie gepflanzt wird.„Die finanziellen Mittel für die Neupflanzung stammen von den sogenannten Ausgleichszahlungen der Baumschutzsatzung“, informiert ALK-Stadträtin und ehrenamtliche Gründezernentin Gabriele Terhorst. Muss ein geschützter Baum weichen und die Eigentümer können keinen Ersatzbaum pflanzen, so wird stattdessen eine sogenannte Ausgleichszahlung festgesetzt. Von diesen Geldern pflanzt dann die Stadt auf ihren Flächen diese Bäume. Die Wohn- und Lebensqualität der Stadt Königstein im Taunus wird durch ihren hohen Anteil an Grünanlagen, Gärten und Wäldern maßgeblich beeinflusst. „Bäume tragen zum Wohlbefinden der Menschen bei, verbessern das Stadt- und Mikroklima und bieten Tieren einen Lebensraum“, ergänzt die städtische Umweltbeauftragte und Zuständige für die Baumschutzsatzung, Birte Sterf. Der lateinische Name „Castanea sativa“ bedeutet so viel wie kultivierte Kastanie. Edelkastanien waren schon immer begehrte Bäume. Das langlebige Holz wird gerne in der Bau- und Möbelproduktion verwandt, die Früchte – die sogenannten Maronen – werden nicht nur geröstet gerne gegessen, sondern auch zu Mehl, Maronencreme und anderen Nahrungsmitteln verarbeitet.

Wann die ersten Esskastanien ihren Weg nach Deutschland fanden, ist nicht exakt zu bestimmen. Die Römer brachten sie schließlich vor rund 2.000 Jahren über die Alpen und kultivierten die Bäume insbesondere in den warmen Weinanbaugebieten entlang des Rheins, der Nahe, der Mosel und der Saar. Wahrscheinlich mit den ersten Siedlern im 11. Jahrhundert gelangten Edelkastanien in den Taunus und damit auch nach Mammolshain. Bedingt durch seine kleinklimatisch günstige Lage (im Schutz des Hardtbergs und des Altkönigs) am Südhang des Taunus gelegen, ist der gesamte Stadtteil Mammolshain noch heute von Edelkastanienhainen umgeben.

Edelkastanien bevorzugen zwar warmes Klima, sind jedoch sehr anpassungsfähig. Aufgrund ihrer Wärmeresistenz ist die Edelkastanie im Zusammenhang mit dem Klimawandel ideal geeignet als Zukunftsbaumart. Daher planen die Baumfachleute der Stadt inzwischen die Pflanzung von Edelkastanien auch in der Kernstadt.



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