Mammolshain im Zeichen der Kerb: „Mehr Spaß geht immer!“

Über dem Partyvolk „schwebt“ der riesige Bembel des Kerbevereins.Foto: Diehl

Mammolshain (nd) – Am Wochenende stand Mammolshain ganz im Zeichen der Kerb. Los ging es am Freitag mit dem traditionellen Aufstellen des Kerbebaums. Gefällt wurde die mächtige Douglasie von Kerbeborsch Georg Schlegel, der gerade eine Ausbildung zum Forstwirt macht. Gemeinsam holten die Kerbeborsch das Nadelgewächs aus dem Wald auf Mammolshainer Gemarkung. Angeführt vom Fanfarenzug Kronberg wurde der geschmückte Baum durch das Dorf bis hin zum Bornplatz geleitet. Bevor der Baum von den Kerbeborsch und -mädels sowie den Altkerbeborsch aufgestellt wurde, fand der Schlagges, die Kerbepuppe, seinen Platz im Wipfel der Douglasie. Mit dem anschließenden Anstich des ersten Apfelweinfasses, den der erste Stadtrat Jörg Pöschl übernahm, wurde die Kerb feierlich eröffnet. In diesem Jahr zog man danach erstmalig gemeinsam zur Kerbehalle. „Gemeinsam zur Kerbehalle zu laufen, hat sich bewährt; früher hatten wir eine zeitliche Lücke zwischen dem Baumstellen und dem Kerbeauftakt“, erklärte der zweite Vorsitzende des Kerbevereins, Jan Schneider. So wurde am Freitagabend ausgelassen gefeiert. Wie in den vergangenen Jahren sorgte die Partyband „Kriftler 3stigkeit“ für die perfekte Atmosphäre. Auch die Verpflegung ließ keine Wünsche offen. Außer Bratwürsten, Pommes und Rohessen gab es leckeres Gyros – so lecker, dass es im Nu ausverkauft war. Der köstliche „Ebbelwoi“ der Apfelschmiede durfte natürlich auch nicht fehlen.

Die Kerbehalle ist eigentlich die Lagerhalle der Getränke Elzenheimer GmbH. Schon seit vielen Jahren arbeiten Ralf Elzenheimer und der Kerbeverein Mammolshain nahezu symbiotisch zusammen. „Das Zusammenwirken läuft mehr als perfekt. In diesem Jahr durften wir sogar noch früher aufbauen“, erklärte Martin Igges, Pressesprecher des Kerbevereins. Ralf Elzenheimer hatte bereits eine Woche zuvor seine Halle geräumt, sodass der Aufbau beginnen konnte. Der Kerbeverein darf in der Halle frei schalten und walten, was die Aufbauarbeiten erleichtert.

Am Samstagmittag ging es heiter weiter. Das Kerberennen sorgte für große Belustigung. Eigentlich hätte dieses rund um den Bornplatz stattfinden sollen, doch aufgrund der Wettervorhersagen wurde es sicherheitshalber in die Kerbehalle verlegt. In diesem Jahr stand das Rennen unter dem Motto „Bierkönig Mallorca“. Eine Seifenkiste, die von den Kerbeborsch jedes Jahr liebevoll gestaltet wird, musste möglichst schnell über die Ziellinie gebracht werden. Die Sieger erhielten außer Ruhm und Ehre kleine Preise. Ebenfalls traditionell gab es heißen Eintopf zur Verpflegung. Am Abend wurde dann der „Tanz in die Kerb“ begonnen. Ein DJ übernahm die musikalische Gestaltung.

Wer am Samstagabend nicht zu tief ins „Ebbelwoiglas“ geschaut hatte, schaffte es pünktlich zum Kirchweihgottesdienst am Sonntagmorgen. Die Kirchweih ist im Hochtaunuskreis allgemein als Kerb bekannt. An vielen Orten in Deutschland wird eine solche Kirchweih gefeiert, die Bezeichnung unterscheidet sich regional. Die Katholische Kirche in Mammolshain ist dem Heiligen Michael geweiht. Der Festtag des Heiligen Michaels, der im Christentum, Judentum und Islam als Erzengel Michael bekannt ist, begann bereits am vergangenen Montag. Daher wird die Mammolshainer Kerb immer am Wochenende nach diesem Festtag gefeiert. Nach dem Gottesdienst führte der Weg mit der Kerbefahne direkt zurück in die Kerbehalle. Der Frühschoppen mit Musik von Jörg Ratz ist inzwischen ebenfalls zu einer geliebten Tradition geworden. Mit der Versteigerung des Kerbebaums und der Übergabe des Schlagges an das Feuergrab fand die Mammolshainer Kerb für dieses Jahr ihren Abschluss. Der versteigerte Baum wird von den elf Kerbeborsch und -mädels persönlich ausgeliefert.

Neuer Vorstand ist zufrieden

Obwohl es erst kürzlich eine Umstellung im Vorstand gab, lief alles nach Plan. Den Vorsitz übernahm Finn Refflinghausen, den zweiten Vorsitz Jan Schneider. „Es war nicht holprig, wir sind sehr zufrieden“, erklärte Schneider. Dieser hatte zuvor ein 16-seitiges Sicherheitskonzept erarbeitet und nach Schlagzeilen rund um das Burgfest noch ergänzt. „Das Sicherheitskonzept hat wirklich seinen Sinn – sowohl wir als auch die Stadt Königstein sind dadurch abgesichert“, so Schneider. Die Stadt schaffe dabei die Rahmenbedingungen. Ein besonderer Dank gelte Florian Fuchs, Veranstaltungsmanager des Magistrats.

Die nächste Kerb kann also kommen. „Wir freuen uns – man wird immer jünger und es macht immer mehr Spaß“ erzählte Igges lachend.

Weitere Artikelbilder



X