Mammolshains neuer Apfelweinkönig kommt aus Frankfurt

Volksfest-Charakter und Brauhaus-Mentalität bot das Mammolshainer Apfelblütenfest. Bei strahlendem Wetter zeigten sich Gäste wie Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins von ihrer geselligsten Seite. Fotos: Krüger

Königstein (sk) – Die Endausscheidung im Kampf um den begehrten Siegerplatz im Apfelwein-Olymp des Mammolshainer Obst- und Gartenbauvereins gewann in diesem Jahr ein Apfelweinfreund aus Frankfurt. Uwe Steinmüller freute sich enorm über diese außergewöhnliche Auszeichnung. „Es ist für mich eine besondere Ehre, den Siegerpokal von Mammolshain mit nach Hause nehmen zu dürfen“, erklärte der Frankfurter überglücklich, der sich seit einigen Jahren bereits mit der Apfelweinherstellung beschäftigt. „Im letzten Jahr habe ich Platz 8 erreicht“, erklärte der neue Apfelweinkönig stolz. Dass er in diesem Jahr den Wettbewerb gewinne, damit habe er überhaupt nicht gerechnet. „Mit einem guten Platz habe ich wohl geliebäugelt“, räumte der Glückliche ein, „aber zu gewinnen, das habe ich nicht erwartet“. Um so strahlender zeigte er sich von der Prämierung auf dem Apfelblütenfest beeindruckt und geehrt. Zweiter wurde die Mammolshainer Keltergemeinschaft Bernhard Bunte (der letztjährige Apfelweinkönig!) und Uwe Strabel, dicht gefolgt von Jürgen Ochs aus Oberursel, der den dritten Platz belegte.

Beachtliche Strahlkraft

Das Apfelblütenfest rund um den Verkostungswettbewerb zog am 1. Mai bei strahlendem Sonnenschein Hunderte von Menschen aus der näheren Umgebung und den angrenzenden Ortschaften an. Viele nutzten den Feiertag für ausgiebige Spaziergänge und Fahrradtouren. „Was bleibt uns auch anderes übrig, als mit dem Fahrrad hierher zu radeln“, grinste ein Familienvater aus Eschborn. „Die Straßen sind wegen des Radrennens doch eh gesperrt.“ Der Radklassiker Eschborn-Frankfurt hinderte die Besucher des Apfelblütenfestes allerdings nicht daran, ausgiebig zu feiern und dem Apfelwein zuzusprechen. Volksfestähnlich saßen die Gäste dicht an dicht auf Bierbänken rund um die Mammolshainer Kelterhalle. Wer Schatten bevorzugte, fand noch ein Plätzchen in der Halle, die gefüllt war bis auf den letzten Platz. In Schlangen drängten sich die Gäste zur Grillstation und zum Kuchen- und Kaffeebuffet, das jedem professionellen Konditor das Wasser hätte reichen können. Fast 50 Kuchen und Torten spendeten Mammolshainer Freunde und Mitglieder des Gartenbauvereins. Der Duft der Grillmeister, die seit dem frühen Vormittag Würstchen, Gyros und Grillsteaks auf den heißen Rosten wendeten, erfüllte die gesamte Umgebung. Ebenso die Musik. Die Party-Band Weap schaffte es bisweilen nur knapp, sich gegen das fröhlich laute Stimmengewirr der Besucher zu behaupten. Mit einer Quer-Beet-Mischung aus deutschen Schlagern und aktuellen Charts heizten der Bandleader Werner Erker, die Sängerin Diana Bodnaiescv und der Gitarrist Thomas Rothenberger die ohnehin schon entspannt ausgelassene Stimmung an.

Hürde der Prämierung

Wie muss der ideale Apfelwein sein? Der Laie antwortet vermutlich: „Goldgelb, nach Apfel sauer-fruchtig riechen, gut schmecken und im Abgang an die Aromen erinnern“. So einfach machten sich die Apfelwein-Experten des OGV-Mammolshain die Prämierung der 52 eingereichten Apfelweinproben aus Mammolshain, Kronberg, Königstein, Schneidhain, Oberursel und Frankfurt aber nicht. Zunächst wurden in der Vorrunde der Alkohol- und Säuregehalt ermittelt. „Das Verfahren ist absolut anonym“, bestätigten der Vereinsvorsitzende Werner Plescher und der Schriftführer Kai Wachs. In der Regel liegt der Alkoholwert zwischen 5,5 bis 8 vol%. „Wegen der Hitze im vergangenen Sommer war der Zucker- und damit der Alkoholgehalt dieses Jahr etwas höher als in den Vorjahren“, erklärte der Vereinsvorsitzende. Dafür sei der Säuregehalt etwas niedriger als gewöhnlich. In der zweiten Prüfungsrunde ging es ums Aussehen der Proben, ihren Geruch, ihren Geschmack und ihre Harmonie. In die Vorauswahl schafften es insgesamt neun Apfelweine. „In der Endausscheidung geht es ums Ganze“, erklärte Werner Plescher schmunzelnd. „Die sechs Jury-Mitglieder unternehmen eine streng fachmännische, sensorische Prüfung und ermitteln danach den Apfelweinkönig“. Offenkundig ist das Verkosten der Proben allen Apfelwein-Kennern bestens bekommen, prämierten sie doch in Anwesenheit des Bürgermeisters Leonhard Helm und Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich die drei besten Schoppen. Alle 52 Teilnehmer der Apfelweinprämierung erhielten eine Apfelwein-Analyse-Urkunde. Die drei Gewinner durften sich über einen von der Firma Schiesser Gartengestaltung GmbH gestifteten Gutschein für ein Apfelbäumchen freuen. Und der erstprämierte Apfelweinkönig erhielt neben dem Wanderpokal den mächtigen Königsbembel des OGV. Der Zweitplatzierte freute sich über einen etwas kleineren Bembel und der Dritte kann seinen Schoppen zukünftig aus einem hübschen Becher des OGV Mammolshain e.V. trinken.

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