Mauersegler-Wohnungen in Mammolshain

Es waren aufwendige Sanierungsarbeiten am Dach des Dorfgemeinschaftshauses in Mammolshain, nun sind die Arbeiten abgeschlossen und es wurde sogar noch angebaut: kleine „Wohnungen“ für Mauersegler.

Die Sanierung des Daches war eine Herausforderung, denn die Photovoltaikanlage (PV-Anlage) musste zunächst abgebaut und nach den Sanierungsarbeiten wieder fachgerecht montiert werden. Die PV-Anlage wird von Bürgern betrieben, die die Dächer des Dorfgemeinschaftshauses und der Feuerwehr Mammolshain von der Stadt dafür gepachtet haben. Beide Dächer – insgesamt 160 m² – sind mit den Photovoltaikmodulen belegt, und die Anlage verfügt über eine Leistung von 22 kWh. 2008 wurde die Anlage installiert und liefert seitdem ca. 25.000 kWh/Jahr. Der Stromertrag hat sich seit Inbetriebnahme der Anlage nicht verringert. Die ursprünglich erwartete Leistungsminderung über die Jahre hinweg ist erfreulicherweise bisher nicht eingetreten. Zur Einordnung der Stromlieferung: Ein 4-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich 4.000 kWh/Jahr.

Mauersegler in der Nachbarschaft

Die städtische Biologin Birte Sterf freut sich, dass im Zuge der Sanierung auch gleichzeitig hoch oben Nistkästen für Mauersegler angebracht werden konnten: „Da sich nachweislich in direkter Umgebung Mauersegler aufhalten, die immer im „Pulk“ am Dachgeschoss vorbeiflitzen, war die Gelegenheit günstig, vier Mauersegler-Nistkästen zu montieren.“ Mauersegler haben besondere Ansprüche an ihren Nistplatz. Ursprünglich nisteten die wendigen Flieger in Felsnischen und Baumhöhlen. Als Kulturfolger nutzen sie gerne Hohlräume unter den Dächern hoher Gebäude. Bei Renovierungen werden diese jedoch meist beseitigt, und moderne Gebäude sind so „abgedichtet“, dass sie in der Regel keinerlei Nistmöglichkeiten bieten. Mauersegler fliegen die Eingänge ihrer Nistplätze direkt und meist in hohem Tempo an. Beim Abflug lassen sie sich gerne etwas fallen, bevor sie wieder in die Höhe steigen. Deshalb müssen die Nistkästen sehr hoch und die Einfluglöcher frei von Hindernissen sein. Ideal sind Plätze unter einem Dachüberstand als Regenschutz und die Ausrichtung nach Norden oder Osten; denn die Nestlinge vertragen keine große Hitze. Sterf: „Die Kästen sollen auch nah beieinander sein, da die Vögel Koloniebrüter sind.“

Wenig geeignete Nistplätze

Es ist nicht einfach, geeignete Plätze für die Mauerseglerkästen zu finden. „Wir sind sehr glücklich, dass durch das Gerüst die Möglichkeit bestand, die Kästen unterhalb des Daches vom Dorfgemeinschaftshaus Mammolshain anzubringen“, sagt die städtische Umweltbeauftragte.

Die Nistkästen kommen von der Behinderten-Werkstatt der Lebensgemeinschaft e. V. in Sassen und Gerd Pfaff vom Königsteiner Bauunternehmen Pfaff montierte sie treppenartig an der Ostseite. Bereits im Mai dieses Jahres hatte er im Auftrag der Stadt Mauerseglerkästen am Rathaus montiert.



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