Schneidhain (nd) – In Schneidhain gab es eine schöne Reise in die Vergangenheit zu erleben. Der Heimat- und Brauchtumsverein lud in die Heinrich-Dorn-Halle zum Heimatkino mit Super8-Filmen aus dem Jahr 1973 ein. Aufgenommen wurden die Filme einst von Hubert Müller, einem Bewohner Schneidhains. Nach seinem Tod überließ seine Witwe, Christl Müller, alle Aufnahmen der Stadt Königstein und Stadtarchivarin Dr. Alexandra König, die die Filme für die Veranstaltung zur Verfügung stellte. Der Eintritt war frei und so wusste man zunächst nicht, wie viele Interessierte zum Heimatkino-Nachmittag kommen würden. 200 Neugierige sind gekommen. Erstmal gab es Werbespots aus den 70ern zu sehen, für manch einen war es sicher überraschend, wie das Weltbild und vor allem das Frauenbild damals war. Für Raunen sorgte zum Beispiel ein Werbespot für Backpulver, in dem die These aufgestellt wurde, dass Frauen sich zwei Lebensfragen stellen würden - „Was ziehe ich heute an und was koche ich?“. Dann wurden die eigentlichen Super8-Filme vorgeführt. Die Schnaademer Kerb von 1973 war zu sehen sowie auch einige Politiker, unter anderem Heinrich Dorn, nachdem die Halle benannt wurde und Georg Gregori, früherer Bürgermeister von Schneidhain, der erst kürzlich verstorben ist. So ziemlich jeder Anwesende dürfte auf den Aufnahmen Großeltern, Eltern, sich selbst oder Bekannte entdeckt haben. Ob beim Fußballspiel gegen Fischbach, dem Neubau der damaligen Post bei Familie Geis oder dem Scheunenbrand beim „Bauern Schmitt“, so manches Schneidhainer Urgestein war auf den Aufnahmen zu sehen. Stilecht durften beim Kinobesuch Popcorn, Eiskonfekt und kühle Getränke nicht fehlen. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass sie auch im nächsten Jahr stattfinden wird – dann mit Filmen aus dem Jahr 1974. Am 16. Dezember findet ab 14 Uhr in Schneidhain vor der Heinrich-Dorn-Halle, ebenfalls organisiert vom HBV, wieder der gemütliche Hüttenzauber statt, es gibt wärmenden Glühwein und andere weihnachtliche Leckereien.
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