Indianische Kultur in der Kita

Natürlich durften die Alltagsgegenstände indianischer Kultur auch mit den Händen „begriffen“ werden – das Rauchen blieb aber dem Häuptling alleine vorbehalten. Fotos: Stadt

Schneidhain (kw) – „Das Weitergeben der Flamme, nicht der Asche, ist unser Ziel.“ Um die Kultur der Indianer lebendig zu halten, fanden sich Vertreter der IG Country-Kultur Schwalbach kürzlich in der Kindertagesstätte Purzelbaum ein.

Die Truppe hatte der Kindergarten eingeladen, schließlich waren indianische Lebensweisen und Gebräuche in den vergangenen Wochen sowohl innerhalb des Kitaalltags als auch im Rahmen des diesjährigen Sommerfestes im Kindergarten Thema gewesen.

Als besondere Überraschung für die Kinder und die hierzu eingeladenen Eltern betraten nun am letzten Tag vor der Sommerschließzeit vier Vertreter der indianischen Kultur – gekleidet wie echte Indianer und bestückt mit original indianischen Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen – das Außengelände des Kindergartens, auf dem sich die gespannten Kinder und Eltern bereits versammelt hatten.

Rhythmisch trommelnd und schließlich Wakan Tanka, den Großen Geist, mit ausgebreiteten Armen und den Blick zum Himmel gewendet anrufend, ließen sich die Indianer in der Mitte der Zuschauer nieder. Dieser eindrucksvolle Einzug sorgte bei so manch einem kleinen Beobachter für große Augen, besonders als der Häuptling, hier vertreten vom IG-Sprecher Norbert Dehmel, nun symbolisch in die Friedenspfeife, das Kalumet, blies, um mit dem Blasen des Rauches in die vier Himmelsrichtungen den Segen der Geister zu erbitten.

Dann konnten die Kinder die auf einem Tuch auf dem Boden ausgebreiteten Gegenstände nicht nur bewundern, sondern auch anfassen. Dort gab es neben einer indianischen Babytrage und Werkzeugen wie Steinkeule oder Eisenaxt, dem Tomahawk, auch das Herrschersymbol der Häuptlinge, ein mit einem Zepter vergleichbarer kunstvoller Stab, an dessen Ende eine Adlerkralle befestigt war.

„Der Adler“, so Norbert Dehmel, „hat bei den Indianern eine besondere Bedeutung. Er kann gut fliegen und ist somit Gott nahe, deshalb ist er für die Indianer das heiligste Symbol. Je mehr Adlerfedern ein Häuptling trägt, desto höher ist seine gesellschaftliche Stellung“, erklärte er dem gespannten Publikum.

Während Kinder und Erwachsene nun weiter die interessanten authentischen Mitbringsel bestaunten und untersuchten, erfuhren sie von Norbert Dehmel, dass die Vorfahren der Indianer aus der Mongolei stammten, dass Indianer damals Nomaden waren, die von der Jagd lebten, sie ihre Kleidung aus Bisonfell und -leder anfertigten und man für ein Zelt drei bis vier Bisonhäute benötigte. Schließlich beendete Norbert Dehmel diesen spannenden Vormittag mit dem „Pila-Maya“-Lied, was in der Sprache der Lakhota-Indianer „Danke“ heißt.

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