Eine Ära geht zu Ende: Hermann zur Strassen als Verwalter verabschiedet

Die Stadt Kronberg dankt Hermann zur Strassen für sein langjähriges Engagement für das Fritz-Best-Museum (v.l.): Bürgermeister Klaus Temmen, Marion Bohn-Eltzholtz (Leiterin Fachbereich Soziales, Kultur und Bildung), Hermann zur Strassen, Manfred Bremen und Susanna Kauffels (Leiterin Fachreferat Kultur und Stadtgeschichte). Foto: privat

Kronberg. – Eine Ära geht zu Ende: Hermann zur Strassen, beendet seine Tätigkeit als Verwalter des Fritz-Best-Museums. Der 88-jährige Kronberger Bildhauer lebt seit 34 Jahren im einstigen Anwesen von Fritz Best im Talweg 41 und kümmert sich seit der Eröffnung des Museums im Jahr 1984 liebevoll um die Kunstwerke des im Jahr 1980 verstorbenen Kronberger Maler und Bildhauers Fritz Best. Nun aber gibt Hermann zur Strassen die Aufgabe in jüngere Hände.

Bürgermeister Klaus Temmen verabschiedete Hermann zur Strassen, der sein Domizil fortan im Ernst-Winterberg-Haus aufschlagen wird, am heutigen Donnerstag und dankte Hermann zur Strassen für sein langjähriges Engagement: „Es war Hermann zur Strassen ein ganz persönliches Anliegen, das künstlerische Erbe von Fritz Best nicht nur zu verwahren, sondern es auch in ansprechender Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und es damit dauerhaft ins Bewusstsein der Kronberger Bevölkerung zu rücken. Hermann zur Strassen hat sich nicht nur als Künstlerpersönlichkeit in Kronberg, sondern in nunmehr über drei Jahrzehnten auch als Verwalter und Sachverwalter des Fritz-Best-Museums, große Verdienste erworben. Dafür gilt ihm unser herzlicher Dank.“

Wer sich mit der Biografie von Hermann zur Strassen befasst, spürt sofort, wie sehr ihm die Kunst die am Herzen liegt. Dabei wurde ihm das Bildhauerhandwerk praktisch in die Wiege gelegt, entstammt er doch einer Familie von Bildhauern und Biologen. Melchior zur Strassen, der Großvater von Hermann zur Strassen, war als Bildhauer noch Schüler von Christian Daniel Rauch gewesen, dem großen Bildhauer des Klassizismus.

Diese Familientradition hat Hermann zur Strassen fortgesetzt. „Die Basis dazu legte eine gründliche Ausbildung und wer Hermann zur Strassen bei der Arbeit zusieht und sich seine Werke betrachtet, erkennt schnell, dass er sein Handwerk bestens beherrscht“, so Bürgermeister Temmen.

Auf zahlreichen Studienreisen in alle Welt hat Hermann zur Strassen nicht nur reichlich Lebenserfahrung gesammelt, sondern insbesondere auch seinen künstlerischen Horizont erweitert. Temmen: „Dies alles spiegelt sich nicht zuletzt in den Kunstwerken und seiner viel beachteten Ausstellungen wieder.“

Als Fritz Best mit seinem Tod sein Atelierhaus an die Stadt vermachte, verband er seine testamentarische Verfügung mit einer wichtigen Auflage: die Stadt müsse seine Kunstwerke dauerhaft öffentlich zugänglich machen. Temmen: „Die Stadt Kronberg im Taunus kam und kommt auch weiterhin dieser Auflage gerne nach und fand in Hermann zur Strassen einen begeisterten Bildhauer, der sich direkt bereit erklärte, nicht nur das Haus im Talweg 41 auch weiterhin mit Leben zu füllen und es für künstlerische Zwecke zu nutzen, sondern eben auch an Ort und Stelle die Werke von Fritz Best zur Schau zu stellen. Das Fritz-Best-Museum war geboren!“

Auch wenn das Fritz-Best-Museum im Tal und im Vergleich zu den größeren Kronberger Museum eher etwas abseits liegt, und daher nicht so viele Besucher anzieht wie etwa das Museum Kronberger Malerkolonie kommen, so lohnt sich der Besuch allemal. Zu sehen sind zahlreiche Bilder und Skulpturen von Fritz Best, vor allem Tier- und Kleinplastiken.

„So lange ich lebe, wird das Museum erhalten“, dies sind Worte von Hermann zur Strassen. Dazu Temmen: „Worte, die einmal mehr zum Ausdruck bringen, wie tief Hermann zur Strassen sich mit dem Museum und dem Künstler Fritz Best verbunden fühlt. Nun, da er sich im Alter von 88 Jahren und nur allzu verständlich und mehr als verdientermaßen dazu entschieden hat, den Betrieb des Museums in jüngere Hände zu geben, geht eine Ära zu Ende.“

Trotz der Lage im Tal und dank des Wirkens von Hermann zur Strassen, so Temmen weiter, habe sich das Fritz-Best-Museum einen Namen gemacht und gehöre fest zum Bestandteil der Kronberger Kulturszene. Temmen: „Dafür gebührt Hermann zur Strassen meine höchste Anerkennung und unser aller Dank.“

Bereits im November 2012 hatte die Stadt Kronberg als Zeichen der Anerkennung für das künstlerische Wirken und die Betreuung des Fritz-Museums die Ehrenurkunde der Stadt Kronberg im Taunus an Hermann zur Strassen verliehen.

Der Bürgermeister ist davon überzeugt, dass die künftigen Verwalter das Fritz-Best-Museum nicht nur im Geiste von Fritz Best selbst, sondern auch im Sinne von Hermann zur Strassen weiterbetreiben werden. „Mit dem Betrieb des Fritz-Best-Museums hat Hermann zur Strassen die Vielfalt der Kulturstadt Kronberg im Taunus bereichert. Die Stadt Kronberg im Taunus ist ihm für sein langjähriges kulturelles Engagement zu großem Dank verpflichtet und wird das Erbe von Fritz Best auch weiterhin bewahren“, betonte der Rathauschef, der dem scheidenden Verwalter als Zeichen der Wertschätzung seiner Arbeit zwei Flaschen des seltenen Jubiläumsweines zum 250-jährigen Bestehen der Kirche St. Alban Schönberg überreichte. Von der Leiterin des Fachbereichs Soziales, Kultur und Bildung gab es eine Dauerkarte für die Nutzung der Stadtbücherei.



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