Akademische Feier zur offiziellen Verabschiedung der Abiturienten

Ausgezeichnete Schüler mit Tutorenehrungen, MINT-Zertifikaten und Auszeichnung für besonderes soziales Engagement. Links: Schuldirektor Stefan Engel mit Kollegen sowie die drei besten Absolventen des Jahrgangs 2016 Foto: Böttcher

Kronberg (bö) – Es gibt Entscheidungen, immer wieder. Die kleinen und die großen. Solche, die nichts weiter bedeuten und solche, die zu treffen nicht ganz einfach sind.

Vor einer dieser großen, einschneidenden und weitreichend nachwirkenden Entscheidung stehen die 85 Abiturienten der Altkönigschule. Helle Chöre und nachdenkliche Reden bestimmten den Ablauf der Akademischen Feier am 17. Juni in der Aula der Altkönigschule.

Und trotz der vielen schillernden Erlebnissen der gemeinsamen Vergangenheit fanden sie alle die Worte für die Zukunft. Schuldirektor Stefan Engel beispielsweise wünschte sich als erster Redner Zuversicht und Verantwortungsbewusstsein für die Absolventen. Toleranz, Respekt, Gerechtigkeit – das sei, was zähle in der Welt von morgen. Und Engagement. Die Bereitschaft, das Neue anzunehmen und zu lernen.

Ute Keppler, Oberstufenleiterin der AKS, suchte in der Lyrik nach Bildern für das Jetzt und das Danach. Sie fand sie zwischen den Zeilen Robert Frosts Gedicht „The road not taken“ und riet, sich bei den großen Entscheidungen auf das Gefühl zu verlassen. Die Entscheidung für den einen richtigen Weg sei eine wichtige und viele wichtige Entscheidungen seien schwer. „Argumente reichen nicht.“, zu seinen Entscheidungen müsse man stehen und man solle sie lieben.

Das mit den Worten „Lassen Sie es krachen!“ endende Grußwort des Kronberger Bürgermeisters Klaus Temmen schloss sich inhaltlich an die vorangegangenen Reden an und spendete Trost für die 9 der 94 Prüflinge, die das Abitur 2016 nicht bestanden haben, machte Mut für jeden Weg, und dankte der Altkönigschule für ihre grundlegende Arbeit.

Die vielen Glückwünsche und Danksagungen wurden durch eine Einlage des schuleigenen Jazz-Chores unterbrochen und fanden ihren Weitergang in der Elternrede von Matthias Hartmann. Dieser nannte das Abitur eine „Gewissheit, Dinge anpacken und schaffen zu können“ und versuchte zu beschreiben, dass Eltern nicht loskommen von ihren Kindern. Sie machten alles mit und gerade deshalb sei das Abitur eine für die Eltern ebenso einschneidende Veränderung wie für deren Kinder. Das Wort Abitur leitet sich ab vom lateinischen Begriff abire, was so viel bedeutet wie davongehen, und auf diese Bedeutung baut Hartmann, wenn er Goethe zitiert: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“

Weiter durchs Programm ging es mit Ehrungen für außergewöhnliche Leistungen, wobei erwähnt wurde, dass nahezu ein Drittel des Jahrgangs eine Abiturnote mit einer 1 vor dem Komma erreicht konnte, zwei Schülerinnen sogar einen Schnitt von 0,7. Unter den zahlreichen Auszeichnungen wurden besonders jene für soziales Engagement mit standing ovations bewundert. Die Auszeichnung ist eine von Eltern initiierte Idee; die diesjährig für ihre Sanitätsdienste. geehrten Schüler sind Marlon und Dorian Jouhoff. Darauf folgend: Der eindrucksvolle Poetry-Slam-Vortrag durch Michelle Körner mit dem Titel „Das Mädchen, das nicht spricht.“

In Angelika Orzechowskis sehr ernster Schülerrede war dann von Wanderern die Rede, von einer Landkarte, die endet und Richtungen, in die man sich verlaufen kann. Mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“ dankte auch sie allen Lehrern und Eltern für ihren langjährigen Beistand. Und bevor Jörn Kämpkens gleichnishafte Tutorenrede über die richtige Reihenfolge seine Zuhörer fand, begaben sich die Zwillinge Marlon und Dorian Jouhoff während ihrer erneut aufgeführten Prüfung im Fach Darstellendes Spiel auf die Suche nach dem Glück.

Nach dem Duett zweier Schüler fand die offizielle Verabschiedung der Abiturienten ihren Abschluss in der Zeugnisausgabe durch die Tutoren. Rührend sorgte hier der Biologie-Leistungskurs von Katharina Clees mit dessen „Pinguinkuscheln“ für Tränen in den Augen. Allgemeine Glückwünsche, Danksagungen und Mutzusprechungen leiteten schließlich die Einladung zum Sektempfang und gemeinsamen Buffet ein.

Die Feier klang mit dem herzlichen Miteinander aller Anwesenden aus und wird sich in der nächsten Woche am 24. Juni mit der Abschlussfeier der Haupt- und Realschulabsolventen in ähnlichem Rahmen wiederholen.



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