Andreas Bloching (städtische Wirtschaftsförderung, links), Bürgermeister Klaus Temmen (Mitte) und Carsten Schardt (Geschäftsführung DE-Spot Eschborn, rechts) präsentieren die Seite und die Hinweisschilder, die auf die Zugangspunkte aufmerksam machen
Foto: S. Puck
Kronberg (pu) – Im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung und als einen der Bausteine zur Forcierung der Tourismusförderung und des Stadtmarketings hat die Stadt Kronberg im Taunus im Rahmen eines Pressetermins am 25. Oktober durch Bürgermeister Klaus Temmen offiziell einen zwölfmonatigen Testbetrieb CityWLAN gestartet.
Im täglich von 7 bis 22 Uhr begrenzten Nutzungszeitraum haben Anwender nunmehr in ausgewählten Teilbereichen des Stadtgebiets uneingeschränkten und werbefreien Zugriff auf das Internet und können surfen, ohne auf das eigene Datenlimit achten zu müssen.
Verfügbar ist das kostenfreie drahtlose, lokale Netzwerk in der Kernstadt am Berliner Platz, im Schulgarten, in der Altstadt im Bereich untere Friedrich-Ebert-Straße (mit Recepturhof) bis Schirnplatz, Tanzhausstraße, Hainstraße (ab Einmündung Tanzhausstraße bis Friedrich-Ebert-Straße) sowie am Schönberger Ernst-Schneider-Platz und den Oberhöchstädter Dalles.
Die Handhabung ist nutzerfreundlich unkompliziert: Einfach mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop mit der WLAN Kennung (SSID) #Free WiFi Kronberg verbinden, die Nutzungsbedingungen akzeptieren – fertig. Notwendig sind weder eine Registrierung per E-Mail noch die Abgabe personenbezogener Daten oder eine Passworteingabe. Einzig ist darauf zu achten, dass man sich täglich beziehungsweise nach Verlassen des Bereichs bei Wiedereintritt neu verbinden muss.
Technische Umsetzung
Insgesamt zwölf Zugangspunkte, sogenannte Accesspoints, wurden dazu eingerichtet, zum Teil kann nach den Worten des Bürgermeisters auch bereits vorhandene Infrastruktur der Stadt genutzt werden. In die technische Umsetzung des Projekts CityWLAN, einer Initiative der städtischen Wirtschaftsförderung unter Federführung von Andreas Bloching, waren Bastian Pfaff (Referat IT-Service), Stefan Götte (Bauen und Facilitymanagement) ebenso involviert wie Kooperationspartner IT-Dienstleister DE-Spot aus Eschborn, Spezialist für professionelles WLAN, und die Kronberger Firma Elektro Kistenich.
Aus Sicht Temmens und Blochings ist öffentliches WLAN inzwischen zeitgemäßes Erfordernis als Grundlage für ein modernes Stadtmarketing, zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts, Faktor für die Standortwahl von Einzelhandel und Dienstleistungen sowie die Tourismusförderung. „Im Rahmen der Digitalisierung wird öffentliches WLAN für alle Kommunen zum Standard werden. Dieser Entwicklung will auch die Stadt Kronberg im Taunus Rechnung tragen“, betonte der Rathauschef mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit.
Betrieben und bereitgestellt wird das freie öffentliche WLAN vom IT-Dienstleister DE-Spot aus Eschborn, dessen Gesamtpaket nach Prüfung der eingeholten Angebote „das Stimmigste war, nicht nur in Bezug auf das Leistungsangebot, sondern auch wegen der kurzen Wege, was gerade im Testbetrieb von Vorteil ist“, erläuterte Andreas Bloching. Dank modernster und überwachter WLAN-Technik biete das Unternehmen um die Inhaber Carsten Schardt und Stefan Schmidt einen zuverlässigen und schnellen Zugriff auf das Internet. „Damit sind wir technisch vorne mit dabei“, betonte der Wirtschaftsförderer, der ebenso wie der Bürgermeister die „konstruktive und kooperative Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner“ herausstrich.
Das System erfasse wie viele unterschiedliche Benutzer auf den Tag verteilt im Gesamtnetz angemeldet sind. Der Nutzungszeitraum von 7 bis 22 Uhr ist Bloching zufolge ganz bewusst gewählt. „Wir orientieren uns hier an den Geschäftszeiten von Einzelhandel, Gastronomie, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen.“ Mit dieser Entscheidung wolle man auch nächtlichen Ruhestörungen vorbeugen. Im Zuge der insgesamt zweijährigen Phase von der Idee bis zur Umsetzung habe sich der eine oder andere ursprünglich angedachte Standort als kompliziert bei der Abwicklung erwiesen, wie beispielsweise die Burg. „Bei der Burg ist die Umsetzung schwierig, wegen der logistischen Herausforderungen, dabei spielen unter anderem Brand- und Denkmalschutz eine Rolle, sodass sich der Burgverein momentan dagegen entschieden hat“, umriss die Wirtschaftsförderung die Problematik.
Die Stadtverwaltung wird den Testbetrieb, der mit 19.720 Euro Kosten zu Buche schlägt, aufmerksam begleiten. Im Detail fallen einmalig 9.900 Euro für Elektroinstallation, einmalig 3.700 Euro für Hardwareinstallation und Inbetriebnahme und 5.670 Euro für laufenden Betrieb (470 Euro im Monat) an. Die Mittel sind im Haushalt eingestellt. Aktuell besteht noch die Aussicht auf mögliche Teilrefinanzierung (Installationskosten), da sich die Stadt im Rahmen des Projekts der Europäischen Union „wiFi4EU“ um Fördergelder aus Brüssel bemüht. „Wir werden an dem noch in diesem Jahr zur Wiederholung stehenden Bewerbungsverfahren teilnehmen“, informierte Temmen, der rund 6.000 Euro jährlich an laufenden Kosten für Wartung und Austausch defekter Hardware für ein „Rundum-Sorglos-Paket für die Stadt Kronberg“ als überschaubar bezeichnete.
Rückmeldungen
In der Testphase ist die federführende Wirtschaftsförderung an verbal ausgedrückten positiven wie negativen Erfahrungen und eventuellen Verbesserungsvorschlägen stark interessiert. Zur Kontaktaufnahme steht die zentrale E-Mailadresse www.stadt[at]kronberg[dot]de zur Verfügung. „Am Ende des Testbetriebs werden wir sehen, ob CityWLAN eine dauerhafte Einrichtung werden kann“, so Bürgermeister Temmen. „Wir erhoffen uns durch die Bereitstellung von kostenfreiem WLAN in zentralen Stadtbereichen eine weitere Steigerung der Aufenthaltsqualität und einen zusätzlichen Mehrwert für die Besucher und Kunden in unserer Stadt, so wie auch mit der Einrichtung der Fußgängerzone in der Altstadt.“
Zweisprachig wird die Handhabung erklärt
Screenshot: Stadt Kronberg