Kronberg (kb) – In 2016 feiert das Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung sein 60-jähriges Bestehen. Die beiden letzten Jahre 2014 und 2015 haben mit dem besten und zweitbesten Besucherergebnis eindrucksvoll bestätigt, dass sich der Opel-Zoo großer Beliebtheit auch über die Region hinaus erfreut. Unübersehbar sind die in den letzten Jahren erfolgten Erneuerungen der Tieranlagen, vor allem die Entstehung des Gehegekomplexes „Afrika Savanne“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zoos und die in 2013 eröffnete Elefantenanlage. Mit diesen Baumaßnahmen sind für zwei der attraktivsten Tierarten, den Giraffen und Elefanten, moderne Tierhaltungsformen entstanden, die die Zukunft dieser Arten im Opel-Zoo sicherstellen. Es fehlt noch der Neubau für die dritte identitätsstiftende Tierart, die Flusspferde, deren Haltung im Freigehege in 2015 nach 56 Jahren vorübergehend eingestellt worden ist.
Nun wäre es bei den vorhandenen finanziellen Rahmenbedingungen vermessen, so kurz nach einem großen Neubau wie für die Elefanten, wiederum ein Großprojekt in Angriff zu nehmen, denn die Baukosten für eine neue Flusspferdanlage müssen zwischen 15 und 20 Millionen Euro erwartet werden.
Um aber zum 60-jährigen Jubiläum auch im Hinblick auf die tiergärtnerische Entwicklung mit einem besonderen Highlight aufzuwarten, haben sich die Zooverantwortlichen entschieden, mit den südafrikanischen Brillenpinguinen eine neue Tierart den Besuchern zu präsentieren. Sie werden nach den Humboldtpinguinen, die 1964 kurzzeitig im Freigehege zu sehen waren, die Pinguinhaltung im Opel-Zoo wieder aufleben lassen.
Die neue Tieranlage wird zwischen dem Restaurant „Lodge“ und dem Eingang zum Giraffenhaus platziert und der Bau hat bereits begonnen. Die Pinguinanlage besteht aus einem zirka 280 Quadratmeter großen Landteil und einem ca. 100 Quadratmeter großen Schwimmbecken, welches so gestaltet ist, dass die Besucher durch eine große Glasscheibe die Pinguine beim Schwimmen beobachten können. Die notwendige Filter- und Wassertechnik ist in einem rückwärtig liegenden Gebäude untergebracht, welches nicht einsehbar ist. Mit der Erweiterung des Tierbestandes um die Brillenpinguine folgt die Zooleitung ihrer langjährigen Strategie, bei Änderungen im Tierbestand Wert darauf zu legen, dass in ihrem Bestand bedrohte Tierarten, für die Zuchtprogramme existieren, bevorzugt in die Tiersammlung des Freigeheges integriert werden. So werden auch die Brillenpinguine in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des Europäischen Zooverbandes (EAZA) koordiniert, für das der Artis Zoo in Amsterdam verantwortlich ist.
Die Baumaßnahme wird voraussichtlich fünf Monate andauern und die Eröffnung ist im Frühjahr 2016 geplant. Allerdings wird die Witterung im Winterhalbjahr ausschlaggebend für die Einhaltung dieser Zeitschiene sein. Die Eröffnung der Brillenpinguinanlage stellt im Jubiläumsjahr 2016 eine besondere Attraktion dar, doch ist sie nur eine im geplanten Jubiläumsprogramm, das Ende Februar der Öffentlichkeit vorgestellt wird.