Kronberg (mw) – Wer in den vergangenen zwei Wochen einen Spaziergang durch den Victoriapark unternommen hat, wird das Café ZugVogel, das mobile Café des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe mit Sitz in Bad Homburg, das in den Sommermonaten durch den Hochtaunus tourt, bemerkt haben. Viele der Spaziergänger zeigten sich erfreut über die Angebote, die die mobile Beratung den Jugendlichen ab zwölf Jahren und jungen Erwachsenen am Nachmittag- und in den Abendstunden der ersten Ferienwochen offerierte. Aber auch kleinere Kinder, die mit ihren Eltern vorbeikamen, wurden auf einen alkoholfreien Cocktail eingeladen und durften die vielfältigen Spielangebote nutzen. Die mobile Beraterin für Kronberg, Stefanie Kristandl, die das tourende Ferienmobil, bereits vergangenes Jahr mit zwei weiteren Helfern betreute, zeigte sich etwas enttäuscht über die geringe Anzahl an Gästen. In den anderen Taunusstädten, durch die das mobile Café tourt, sei deutlich mehr los, sagte sie. Die Kinder und Jugendlichen, die das Angebot letztes Jahr kennengelernt hatten, allerdings, seien alle gerne wieder gekommen. Und einige Jugendliche aus dem Jugendhaus Oberhöchstadt hatten sich ebenfalls angekündigt. „Die meisten sind schon 16 Jahre und älter und empfinden die Angebote dann für sie schon wieder als nicht mehr so passend. Oder ihnen ist der Weg nach Kronberg hinüber zu weit.“ Dieses etwas düstere Resümee nach einer Woche Café ZugVogel, ist vor folgendem Hintergrund zu verstehen: Die Betreuer hatten sich an diesem Nachmittag gerade auf ihren Wetter-Apps vergewissert, dass das Gewitter an Kronberg vorbei ziehen würde und ignorierte die ersten dunklen Wolken bei heißen Temperaturen. So wurde munter weiter gekickt, unter dem roten Segeltuch geschützt vor zu viel Sonnenstrahlen die selbst angerührten antialkoholischen Cocktails genossen und gechillt. Doch das sollten sie bitter bereuen: Binnen Minuten verwandelte sich der Kindersommertraum in ein nasses, blitzendes und donnerndes Disaster. Keine Zeit blieb mehr, um auch nur einen der Liegestühle oder Zeltdachkonstruktionen vor der Nässe zu schützen, vielmehr wurden Auto und Bauwagen mit Equipment zum Unterstellen für alle anwesenden Besucher genutzt, bis die zuckenden Blitze sich wieder entfernten. Und der Regen sollte an diesem Abend nicht mehr weichen. Deshalb mussten bereits um 19.30 Uhr die Zelte abgebrochen werden. Alles wurde klitschnass und bei Regen eingepackt und möglichst im eigenen Keller über das Wochenende getrocknet, damit die teuren zum Teil neuen Utensilien nicht Schimmel ansetzten. Glücklicherweise sollte das Wetter jedoch an den anderen Tagen besser mitspielen.
Zur sportlichen Betätigung standen neben Klassikern wie Badminton oder Speedminton Highlights wie „Funny Sumo Ringen“ und „Bubble Soccer“ für die Café-Besucher bereit. Es konnten die eigenen Turnbeutel mit Batikdesign verschönert werden, Kosmetikartikel selbst hergestellt werden, Stofftaschen gebatikt und Badebomben gebaut werden und ein Selbstverteidigungskurs absolviert werden.
Das Café ist als niedrigschwelliges Projekt innerhalb der Drogenprävention bekannt. Nicht problematische Verhaltensweisen oder Suchtmittel stehen im Vordergrund, vielmehr zeigen die Berater Alternativen zu Konsum und Sucht auf, indem persönlichkeitsstärkende und soziale Kompetenzen vermittelt werden. Es geht um das Aufzeigen von sinnvollen Freizeitaktivitäten und um das Vermitteln von Erfolgserlebnissen, die das Selbstvertrauen der Jugendlichen stärken. „Natürlich machen wir auch Suchtberatung, aber das Café ist in erster Linie ein Sommerfreireizeitprogramm für die Jugendlichen“, erklärt Kristandl. „Und wir sind natürlich grundsätzlich bei allen Problemen, die die Kinder haben, für sie da.“ Das können auch Probleme in der Schule oder mit den Eltern sein. Nachdem das Café ZugVogel Station in Kronberg gemacht hat, zieht es für weitere zwei Wochen in den Jubiläumspark nach Bad Homburg und verweilt für die letzten beiden Wochen der Sommerferien in der Adenauerallee in Oberursel. Die Mobile Beraterin für die Stadt Kronberg, Stefanie Kristandl, gibt gerne telefonisch unter der Telefonnummer 0176-78556410 oder per E-Mail zjshtk-mob[at]jj-ev[dot]de weitere Auskünfte. Im Oberhöchstädter Jugendhaus ist sie längst keine Unbekannte mehr: Dort steht sie dienstags und donnerstags von 16 bis 20 Uhr sowie freitags von 16 bis 22 Uhr für die Jugendlichen bei Sorgen und Nöten als kompetente Zuhörerin und Hilfestellerin zur Verfügung oder vereinbart auf Wunsch gerne auch einen Beratungstermin in ihrem Büro im Oberhöchstädter Jugendhaus mit ihnen.