Kronberg (kb/pu) – Trotz vorausschauender Planung bei der Gestaltung der Fahrpläne kommt es aus den unterschiedlichsten Gründen zu Verspätungen. Das ist für Pendler und Reisende, die Termine einhalten müssen, besonders ärgerlich. Um die Fahrgäste zumindest zeitnah über Verspätungen oder Ausfälle zu informieren, haben die Stadtwerke Kronberg gemeinsam mit dem Zentrum für integrierte Verkehrssysteme und mit finanzieller Unterstützung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) Ende letzten Jahres eine Dynamische Fahrgastinformationsanzeige (DFI) am Kronberger Bahnhof errichtet und diese wenige Tage vor Weihnachten offiziell in Betrieb genommen.
Anregung Mehlhorns
Die DFI am Bahnhof war insbesondere eine Anregung von Stadtrat Prof. Dr. Jörg Mehlhorn (parteilos), der viele Jahre in der Burgstadt als ÖPNV-Dezernent wirkte. Gemeinsam mit Thomas Schäfer, Betriebsleiter der Stadtwerke, nahm er den offiziellen Pressetermin zur Inbetriebnahme der DFI am wahr.
Wie funktioniert eine solche DFI?
Die Busse sind in der Lage, Echtzeit-Daten über ihren Standort an die Datendrehscheibe des RMV zu übertragen. Dort werden diese verarbeitet und mit den Daten aus den Fahrplänen verglichen. Nach der Auswertung erfolgt die Weiterleitung der „echten“ Daten dann direkt an die entsprechenden DFI-Anzeigen. Dem Fahrgast angezeigt werden die Minuten bis zur tatsächlichen Abfahrt der Linie von der Haltestelle.
Die Dynamische Fahrgastinformationsanzeige am Kronberger Bahnhof steht zwischen Bahn- und Bussteig. Zur leichteren Orientierung wurden die vier Bushaltestellen den Steigen A bis D zugeordnet, die auf der Informationsanzeige abgebildet werden. Darüber hinaus ist am grauen Mast, an dem die DFI befestigt ist, ein gelber Knopf angebracht, der berührt werden kann, um die Abfahrtszeiten auch akustisch angesagt zu bekommen. Dies ist insbesondere für Personen mit vermindertem beziehungsweise fehlendem Sehvermögen gedacht.
Weitere Infos
Sowohl Mehlhorn als auch Schäfer zeigten sich bei strömendem Regen erfreut über die erfolgte Realisierung dieses Projekts, das sich länger als erwartet hingezogen hatte. Produziert wurde die DFI von der Firma Lumino Licht Elektronik GmbH aus Krefeld, die auf die Entwicklung optischer Fahrgastinformationssysteme und akustischer Fahrgastinformation für den öffentlichen Personennahverkehr spezialisiert ist. Vor Installierung musste ein großes Fundament gegossen werden. Die kompletten Baukosten lagen bei rund 40.000 Euro, von denen 70 Prozent über eine Förderung des RMV finanziert wurden. Nach den Worten Schäfers wird derzeit geprüft, ob unter Umständen eine weitere Dynamische Fahrgastinformationsanzeige am Berliner Platz errichtet werden könnte.
