Flughafen-Stiftung „ProRegion“ fördert AKS-Ausbildungsprojekt

Erst mit der Unterschrift von Wolfgang Haas in Gegenwart von Gabriele Eilers und Klaus Deitenbeck wird der Spendenscheck über 15.600 Euro gültig.

Foto: Wittkopf

Kronberg (pf) – Eine Chance, erfolgreich ins Berufsleben einzusteigen, haben Hauptschüler nur dann, wenn sie eine solide Allgemeinbildung haben. Sie müssen wenigstens ein paar Sätze fehlerfrei formulieren können, die Grundlagen der Grammatik kennen, die Grundrechenarten und das Einmaleins beherrschen. Hauptschüler brauchen auf dem Weg ins Berufsleben wesentlich intensivere Begleitung als Kinder aus den anderen Schulzweigen der Gesamtschule. Daher hat die Altkönigschule im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2013/2014 ein Pilotprojekt zur Förderung der Ausbildungs- und Berufsreife im Hauptschulzweig gestartet, das mittlerweile im zweiten Jahr läuft.

Zusätzlich zum Regelunterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 von Montag bis Donnerstag nachmittags von ausgebildeten Pädagogen zwei Stunden zusätzlichen Förderunterricht. Neben Hilfe bei den Hausaufgaben geht es dabei vor allem um das Schließen von Wissenslücken und die gezielte Förderung von Talenten. Ihnen werden aber auch die Fähigkeiten vermittelt, die Grundlagen der Ausbildungsreife und Berufsfähigkeit sind. Dazu gehören die Themen Bewerbung, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch sowie Verhalten im Betrieb. Der Erfolg ist verblüffend. „Seitdem ist keiner mehr sitzengeblieben und die Noten haben sich signifikant verbessert“, berichtete Klaus Deitenbeck, stellvertretender Schulleiter der Altkönig-Schule, am Dienstagnachmittag.

Zur Finanzierung der sieben zusätzlichen Lehrkräfte, die nachmittags parallel die inzwischen sieben Gruppen der Jahrgangsstufen 7 und 8 mit jeweils sieben bis acht Schülerinnen und Schülern unterrichten, ist die Altkönigschule auf externe Hilfe angewiesen. Mit der Flughafenstiftung „ProRegion“ hat sie jetzt einen potenten Förderer gefunden. Dienstagnachmittag überreichte Wolfgang Haas, Geschäftsführer der Stiftung, dem stellvertretenden Schulleiter Klaus Deitenbeck und der für das Projekt zuständigen Lehrerin Gabriele Eilers einen Scheck über 15.600 Euro.

Die Stiftung „ProRegion“, im Juli 1999 mit einem Stiftungskapital von 6,11 Millionen Euro ins Leben gerufen, hat den Zweck, die Berufsausbildung in der Region Rhein-Main nachhaltig zu fördern. Dazu gewährt sie Zuschüsse für die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze oder für die Sicherung vorhandener Ausbildungskapazitäten in der Region, aber auch zur Verbesserung der Ausbildungsinfrastruktur und zur Förderung von Projekten und Einrichtungen, die zur Verbesserung der Ausbildungs- beziehungsweise Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen beitragen oder die Integration junger Menschen ins Arbeitsleben unterstützen.

Wolfgang Haas, selbst Leiter Berufsbildung im Zentralbereich „Personalserviceleistungen“ der Fraport AG, weiß aus eigener Erfahrung, wie viel junge Menschen lernen müssen, um im Berufsleben Fuß fassen und bestehen zu können. „Das fängt damit an, dass sie morgens pünktlich da sind und anrufen, wenn sie krank sind und nicht einen Tag später ein Attest oder eine Entschuldigung schicken.“ Inzwischen gehört auch ein Sozialarbeiter zu seinem Ausbildungsteam bei Fraport, das 14 junge Leute in acht Monaten so fit machen soll, dass sie in die eigentliche Ausbildung einsteigen können. Das lässt sich Fraport 150.000 Euro kosten. Aber das Geld ist gut angelegt, ist er überzeugt.

Ebenso das Geld für das Projekt der Altkönigschule. „Es ist wertvoll und sinnstiftend, was hier gemacht wird“, betonte Haas. „Alle jungen Menschen haben Potentiale und sind wichtig – wir brauchen sie.“ Das Geld der Stiftung unterstützt die Arbeit an der Altkönigschule zunächst für ein Jahr. „Danach sehen wir weiter“, so Haas.

Zur Scheckübergabe Dienstagnachmittag waren auch Manfred Oschkinat vom Referat Bildung der evangelischen Kirche im Dekanat Kronberg und Christian Falb gekommen, der das Projekt an der Altkönigschule leitet.



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