Hans-Thoma-Schule wird neu gebaut

Lang ersehnt und nun genehmigt: Die Förderschule in Oberursel, die die Förderschwerpunkte körperliche und motorische Entwicklung und Lernen abdeckt, wird neu gebaut.

Foto: privat

Hochtaunuskreis. – Der Kreisausschuss des Hochtaunuskreises hat in seiner jüngsten Sitzung die Vergabe der Leistungen zur schlüsselfertigen Errichtung des Neubaus einschließlich der zugehörigen Außenanlagen sowie Wartungsleistungen beschlossen. „Wir können im Hochtaunuskreis stolz darauf sein, wohnortnahe und modern ausgestattete Schulen im Landkreis zu haben. Derzeit ist die Schule auf einer Grundstücksfläche von etwa 7.000 Quadratmetern in unmittelbarer Nachbarschaft zur Helen-Keller-Schule (Förderschule für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) in weitestgehend eingeschossigen Gebäuden, die in den 1960-er Jahren errichtet wurden, untergebracht. Ausgehend von der Zunahme der Schülerzahlen an dieser Schule waren die räumlichen Kapazitäten allmählich ausgeschöpft, sodass ab dem Jahr 2002 mehrfache Behelfsbauten in Containerbauweise zur Sicherstellung der räumlichen Versorgung errichtet wurden. Da auf dem eigentlichen Schulgrundstück keine Platzreserven mehr vorhanden waren, konnten diese Interimsgebäude nur auf dem Grundstück der in der Nähe liegenden Grundschule am Urselbach errichtet werden. In diesen Gebäuden ist ein Raumäquivalent von zehn Klassenräumen untergebracht. Der vorhandene Bestand an Hauptnutzfläche beträgt derzeit einschließlich der Behelfsbauten etwa 1.910 Quadratmeter, hinzu kommt eine kleine Gymnastikhalle von zirka 235 Quadratmeter Fläche.“

„Ausgehend von der mittelfristig zu erwartenden Schülerzahl und das in enger Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt entwickelte Raumprogramm, wird für diese Schulform eine Hauptnutzfläche von rund 4.810 Quadratmetern benötigt. Hinzu kommt der Bedarf einer Zweifeldsporthalle“, unterstrich Landrat Ulrich Krebs die Notwendigkeit der Baumaßnahme, und fügt hinzu: „Es handelt sich um ein wichtiges und großes Investitionsprojekt des Kreises, das zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebes, aber auch zur Weiterentwicklung der Schule unumgänglich und notwendig ist“.

Die vorhandenen Gebäude der Schule haben seit ihrer Errichtung keine grundlegenden Sanierungen erfahren und die Schulgebäude sind nur bedingt behindertengerecht ausgestattet, sodass Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats und Rollstuhlfahrer diverse Bereiche der Bestandsgebäude nicht nutzen können. Eine theoretische, mit Umbauten verbundene Sanierungslösung für die Altbauten würde zudem Kosten verursachen, die einem Neubau gleichkommen. Aus diesem Grund hatte der Hochtaunuskreis bereits im Schulentwicklungsplan 2006 die Entscheidung zum Neubau dieser Schule getroffen. Für den Neubau wurde im Bereich „Oberursel Nord“, an der Mainstraße, ein rund 16.800 Quadratmeter großes Gelände erworben, das zusammen mit der Stadt Oberursel bauleitplanerisch für die zukünftige Schulnutzung entwickelt wurde.

Die geschätzten Kosten für die schlüsselfertige Errichtung inklusive der Freianlagen und der Wartungskosten für die Dauer der Gewährleistungsfrist belaufen sich gemäß den Kostenberechnungen der beauftragten Architekten und Fachingenieure auf zirka 19.878.500 Euro brutto. Der Auftrag wurde an die Firma Baresel GmbH, Niederlassung Frankfurt, Dornhofstraße 44-46 vergeben.

Der Neubau ermöglicht die Beschulung von rund 240 Schülern der siebten bis zehnten Klassen.

Bei der in Oberursel angesiedelten Hans-Thoma-Schule handelt es sich um eine Förderschule des Hochtaunuskreises, die nach dem Schulentwicklungsplan die Förderschwerpunkte „körperliche und motorische Entwicklung und Lernen“ abdeckt. Neben den Kindern mit einer Lernschwäche werden an der Schule auch Schülerinnen und Schüler mit teilweise erheblichen körperlichen Behinderungen unterrichtet. Die Etablierung der Nachmittagsbetreuung im Bereich Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen stellt einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung der Hans-Thomas-Schule dar, um eine höhere Akzeptanz der Schule/Schulform bei den Eltern zu erreichen. Auch wenn sich der Hochtaunuskreis im Rahmen der Modellregion inklusive Beschulung stark dafür einsetzt, die Kinder mit Beeinträchtigung in den Regelschulen zu unterrichten, hält er doch ganz bewusst auch das Angebot von stationären Systemen aufrecht. Es muss den Eltern möglich sein wählen zu können, ihr Kind an die Regel- oder an eine Förderschule zu geben.

Dieses Wahlangebot möchte der Hochtaunuskreis auch weiterhin beibehalten und bietet mit der Hans-Thoma-Schule, der Helen-Keller-Schule und der Heinrich-Kielhorn-Schule diese Möglichkeit an.



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