Maarika Maurys zeigt ihre Bilder zum Thema „Marked by Blood“ auf der Burg Kronberg

Kronberg (kb) – Die Vereinigung deutscher und finnischer Blutlinien spiegelt sich in Maarika Maurys Kunstausstellung „Marked by Blood“ auf der Burg Kronberg wider. Für die Künstlerin sei dieses historische Gebäude und die Altstadt von Kronberg mehr als nur ein historischer Schatz – es sei ein Teil ihrer Familiengeschichte. Maurys Abstammung reiche bis ins Mittelalter zurück, in eine Zeit, in der Ritter ihre Burgen mit Kraft und Weisheit regiert hätten.

Vom 18. April bis 18. Mai sind die Besucher dazu einladen, über ihre eigenen Wurzeln und ihr Erbe nachzudenken. Die Kunstwerke erzählen eine Geschichte darüber, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst und formt. Der Titel der Ausstellung trägt ein kraftvolles Symbol in sich – Blut, das auf Blutsbande und Erbe verweist – darauf, wie Familien und die Vorfahren die eigene Identität prägen. Diese Ausstellung bietet Einblicke in die Auswirkungen vorheriger Generationen auf den Einzelnen. Durch die Kunstwerke begibt sich der Betrachter auf eine persönliche, archäologische Reise mit der Künstlerin, um deren eigenen Wurzeln zu verstehen.

Die Stadt Kronberg und ihre Burg würden auch in der finnischen Geschichte eine bedeutende Rolle spielen. Als Finnland seine Unabhängigkeit erlangte, stand Friedrich Karl von Hessen kurz davor, zum König des Landes gewählt zu werden. Die Burg Kronberg war im Laufe der Geschichte Schauplatz zahlreicher Machtkämpfe.

An der Schnittstelle von Maurys Abstammung stehe die baltisch-deutsche Mathilda Johanna Hartmut, deren Familie im 18. Jahrhundert von Kronberg nach Estland zog. Im 19. Jahrhundert fand Johanna, die Tochter der Familie, während einer Rettungsmission eines schiffbrüchigen Schiffes die Liebe zu dem finnischen Industriellen John Stenberg. Dieser wurde zu einer Schlüsselfigur in der finnischen Industriegeschichte. Sein Maschinenbauunternehmen legte den Grundstein für den international anerkannten Konzern Wärtsilä. Noch heute gibt es die John Stenberg Straße im Stadtteil Hakaniemi im Zentrum von Helsinki.

Historische Aufzeichnungen beschreiben Johanna als strahlende Persönlichkeit, die das Leben ihrer Familie und ihres engen Umfelds erhellte. Sie besuchte Kronberg häufig. Johanna und Johns Enkelin, Wera, heiratete Carl-Fredrik Maury, einen Mann französischer Abstammung. Aus dieser Blutlinie stamme Maarika Maury – zumindest zur Hälfte.

Maarika Maury beschreibt ihre Ausstellung als eine Reise in die Geschichte ihrer Familie, als einen Versuch, ihre eigenen Wurzeln zu verstehen. „Während meiner früheren Besuche in Kronberg habe ich mich intensiv mit der Geschichte befasst und nach Informationen über meine Abstammung gesucht, die ich als Kind erfahren hatte oder aus Familienchroniken kannte. Beim Malen habe ich über Identität, Wurzeln und Heimatlosigkeit nachgedacht. Mein Erbe stammt aus vielen verschiedenen Kulturen und Ländern – wer bin ich, und wie formen mich diese vererbten Blutlinien?

Die Künstlerin habe sich nach ihrer Rückkehr ins Haus ihrer Großeltern, Villaforss, auch mit einer anderen Seite ihres Erbes auseinandergesetzt. In diesem stimmungsvollen Haus ihrer Kindheit betreibt sie heute eine Künstlerresidenz, eine Galerie, ein Restaurant, Konferenzräume und ein Reiseziel. Villaforss ist eine 122 Jahre alte Jugendstilvilla, die sich in der historischen Finlayson-Spinnerei in Forssa, Finnland, befindet.

Die Ausstellung wird am 17. April um 18 Uhr eröffnet und ist zu den üblichen Öffnungszeiten der Burg zu sehen.



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