Hochtaunuskreis will Ludwig-Erhard-Anlage 1-5 kaufen

Blick auf die Ludwig-Erhard-Anlage, Sitz des Landratsamtes. Foto: Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis. – Der Hochtaunuskreis plant, das Landratsamt, sprich das Büro- und Verwaltungsgebäude „Ludwig-Erhard-Anlage 1-5“ in Bad Homburg, ausschließlich der Gebäudeteile der Sparkasse, zum 31. Dezember 2017 zu erwerben. Das hat gestern der Kreisausschuss in seiner Sitzung beschlossen. Verkäufer ist die GIBILA Vermietungsgesellschaft Bürozentrum „Am Zeppelinstein“ mbH. Die Kosten für den Komplex liegen bei rund 47.066.260 Euro. Einschließlich einiger Grunderwerbsnebenkosten sind rund 52.000.000 Euro dafür veranschlagt. Aus diesem Grund hat Landrat und Finanzdezernent Ulrich Krebs vergangenen Montag, 30. Oktober, einen Nachtragshaushalt für das Haushaltsjahr 2017 in den Kreistag einbgebracht.

Für Landrat Krebs ist der Kauf des Gebäudekomplexes ein sehr gutes Geschäft. „Mit dem Entschluss zum Kauf sichern und stärken wir den Behördenstandort in der Kreisstadt und den Standort Bad Homburg als Ganzes. Wir haben die Hochtaunu-Kliniken in der Nähe und viele andere große Industrie- und Geschäftsansiedlungen um uns herum.“ Seit Beginn des Jahres 1999 ist das Landratsamt in der Ludwig-Erhard-Anlage 1-5 untergebracht.

Der Hochtaunuskreis hatte ein 1998 vereinbartes Vorkaufsrecht nach Ende der vereinbarten Mietzeit für die Ludwig-Erhard-Anlage 1-5. Das wäre am 30. Juni 2021 soweit gewesen. Grundsätzlich hätte sich der Kreis überlegen können, ob er nach diesem Zeitpunkt mit der Verwaltung an einen anderen Standort umziehen möchte. Bei der aktuellen Verfügbarkeit von Immobilien dieser Größe und Funktionalität im Rhein-Main-Gebiet war dies jedoch kaum vorstellbar.

„Wir haben uns auch deshalb jetzt vorzeitig zum Kauf entschlossen“, sagte Landrat Krebs, „weil die Zinsen niedrig sind und es zu vermuten ist, dass das Zinsniveau zum vereinbarten Vertragstermin Ende Juni 2021 bereits wieder gestiegen sein könnte.“ Gemäß des Vertrages mit der Eigentümerin kann der Kreis das Gebäude zudem zu einemWert von 60 Prozent der Herstellerkosten ankaufen, sodass bereits geleistete Mietzahlungen zum Teil auf den Basiskaufpreis angerechnet werden.

Der Mietzins für die 23.350 Quadratmeter Mietfläche der Ludwig-Erhard-Anlage 1-5 beträgt für das Jahr 2017 4.266.878 Euro, das sind 15,23 Euro pro Quadratmeter. Der Vertrag sieht eine jährliche Steigerung vor, 2021 wären es 16.59 Euro pro Quadratmeter gewesen. „Hier spart der Kreis jetzt viel Geld“, so Krebs. Der ursprüngliche Vertrag hatte bis 2021 Mietzahlungen von rund 81 Millionen Euro vorgesehen.

Rechnet man den Preis für einen Quadratmeter Nutzfläche, der sich nach dem Kauf aus Abschreibungen und Finanzierungskosten zusammensetzt, würde man bei einem Gesamtvolumen der Investition von 52.000.000 Euro bei einer „Miete“ von 9 Euro pro Quadratmeter stehen. Für den Kreis ergebe sich aus dem Kauf ein finanzieller Vorteil von rund 3.112.797 Euro. „Der Kaufpreis für das Gebäude ergibt sich aus einem berechneten Grundpreis von 43.234.771 Euro und der Kompensation finanzieller Nachteile für den Verkäufer aus dem Verkauf von 3.831.488 Euro, was sich zusammen auf 47.066.260 Euro addiert“, erläutert der Landrat.

Der Kreis werde die Häuser, so Krebs, nach und nach auf den neuesten Stand bringen und den aktuellen Bedürfnissen seiner Nutzer anpassen. Im Dezember 2016 hatte die Taunussparkasse bereits die beiden von ihr genutzten Häuser Nummer 6 und 7 gekauft.

(mw)



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