KfB will weder Schotterrasen noch Rasengittersteine

Kronberg. – Die KfB bleibt bei ihrem „Nein zum Wiesenparken“. Wie bei der Ortsbesichtigung vom Leiter des Opel-Zoos, Dr. Thomas Kauffels, mehrfach betont wurde, werden diese Flächen nur an wenigen Tagen – in diesem Jahr nur an drei Tagen – benötigt, erklärt die KfB-Co-Fraktionsvorsitzende Alexa Börner dazu. Dazu beigetragen habe sicherlich auch schon die Tatsache, dass der Waldparkplatz von der Landesforstverwaltung/Hessen Forst in diesem Frühjahr um 120 auf rund 440 Parkplätze ausgeweitet wurde. Kauffels erläuterte auf Nachfrage, dass man angesichts des geänderten Freizeitangebots und -verhaltens froh sein könne, wenn der Opel-Zoo in Zukunft seine Besucherzahlen, die in diesem Jahr bei rund 540.000 lagen, stabil halten könne. Selbst wenn weitere Attraktionen (ZooVision) hinzukämen, würden diese nur zu Anfang einen größeren Besucheransturm hervorrufen, der jedoch bald wieder abflaue. „Wir halten es schon allein aus diesem Grund für falsch und überflüssig, die Scheibelbuschwiesen in versickerungsoffener Bauweise zu pflastern“, erläutert Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB, die Forderung der KfB. „Der höhere Bedarf an wenigen Tagen im Jahr lässt sich anders lösen, beispielsweise durch Nutzung vorhandener Parkplätze am Waldschwimmbad oder am Bahnhof, finanzielle Anreize zur ÖPNV-Nutzung und bessere Information der Besucher.“ Negative Erfahrungen mit dem sogenannten Elefantenexpress lägen Jahre zurück, mittlerweile ließe sich sicherlich die Akzeptanz schaffen, wenn Parkplatzinformationen online gegeben werden, meint die KfB. „Die Besucher prüfen heute Wetterbericht und Staumeldungen, bevor sie los fahren, da können auch die Parkplatzsituation und gegebenenfalls Hinweise auf Ausweichplätze mit angezeigt werden.“ Für Familien mit Kinderwagen könne es eine Ausstiegszone geben, anschließend parkt ein Familienmitglied das Fahrzeug. „Alle vorgetragenen Bedenken werden sich lösen lassen – wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, ist Esen-Baur überzeugt.

Zudem sei festzustellen, dass im noch gültigen Bebauungsplan von 2003 festgesetzt wurde, dass die „artenreichen, gemähten Glatthaferwiesen aus Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege weitgehend erhalten werden sollen“ und deren Pflege und Entwicklung „als erhaltenswerter Landschaftsbestandteil“ Ziel des B-Plans ist. Von diesen Festsetzungen sei der Opel-Zoo befristet bis Ende 2018 befreit. „Jetzt müssen diese Wiesen renaturiert werden“, erklärt Esen-Baur.

Rückbau des Verbindungswegs

Im Bebauungsplan 2003 wurde ebenfalls festgesetzt, dass der durch die Scheibelbuschwiesen in der Falllinie verlaufende Trampelpfad zurückgebaut und in einen wassergebundenen Weg in stark geschwungener Linienführung angelegt wird. „Diese Festsetzung wurde bisher nicht umgesetzt, stattdessen wurde er sogar als Baustraße asphaltiert“, bemerkt Esen-Baur. „Wir fordern nachdrücklich, dass diese Maßnahme, wie im Bebauungsplan vorgeschrieben, zurückgebaut wird.“

Keine Parkdeckoption

Da der Opel-Zoo keinen Anstieg der Besucherzahlen erwarte, sei auch keine Ausweitung von Parkkapazität nötig, somit soll auch darauf verzichtet werden, eine Option für den Bau eines Parkdecks in die Überarbeitung des B-Plans aufzunehmen.

Philosophenweg bleibt öffentlich

Bei ihrer ursprünglichen Forderung, den Philosophenweg unbeschränkt für alle offen zu halten, zeigt sich die KfB „kompromissbereit“: „Wir würden einer Schließung des Weges nachts zustimmen.“ Für den Philosophenweg als öffentlicher Weg bestehe nach wie vor das Verkehrsbedürfnis, ein Einziehungsversuch sei bereits im Jahr 2007 aus diesem Grund gescheitert.

Kein Baufenster

Das 2.000 Quadratmeter große Baufenster auf dem heutigen Zeltplatz neben dem Fritz-Emmel-Haus soll nicht aufgenommen werden, da der Bedarf für eine Sammelunterkunft nicht mehr gegeben ist.

Zum Verfahren

„Bei der Ortsbegehung haben die Vertreter der Stadt Kronberg, Bürgermeister Klaus Temmen, und Erster Stadtrat Robert Siedler, dargelegt, dass der 2013 getroffene Billigungsbeschluss neu gefasst werden muss“, so die KfB. Zum einen sollten einige Punkte geändert werden, zum anderen sei seit der Aufstellung zu viel Zeit vergangen, um ein ordnungsgemäßes Verfahren durchzuführen. „Das Verfahren wird also neu aufgerollt“, stellt Alexa Börner, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) fest. „Angesichts der Tatsache, dass in puncto Wiesenparken, Trampelpfad und Erhalt des Philosophenwegs mehrere Festsetzungen des gemeinsam mit dem Opel-Zoo aufgelegten Bebauungsplans von 2003 nicht umgesetzt wurden, möchte die KfB vor der erneuten Aufstellung der Änderung des Bebauungsplans zunächst wissen, inwieweit die restlichen Festsetzungen aus 2003 – beispielsweise zu wasserrechtlichen Belangen und den Kompensationsmaßnahmen – umgesetzt wurden.“ (mw)



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