Kreis schreibt Schulentwicklungsplan fort – Gymnasium für die IGS

Die Schulgemeinde der IGS Oberursel hegt schon lange den Wunsch, ihr Angebot durch eine gymnasiale Oberstufe zu ergänzen, die Schüler sollen auf ihrer Schule bis zum Abitur bleiben können. Nun hat der Kultusminister den Antrag des Kreises zum Schuljahr 2018/19 genehmigt. Foto: privat

Hochtaunuskreis. Der Kreis hat seinen Schulentwicklungsplan weiter fortgeschrieben. Das Ministerium hat zwei Anträgen zugestimmt: Die Helmut-Schmidt-Schule in Usingen (ehemals Konrad-Lorenz-Schule) bekommt einen Gymnasialzweig schon ab dem Schuljahr 2017/18 und wird damit zur Kooperativen Gesamtschule, und an der Integrierten Gesamtschule in Oberursel-Stierstadt wird zum Schuljahr 2018/19 eine gymnasiale Oberstufe eingerichtet. Das gab Landrat Ulrich Krebs als Schuldezernent nun bekannt. „Wir machen unsere Schulen zukunftsfähig und reagieren auf die Bedürfnisse unserer Schüler und deren Eltern“, sagt Krebs. Der Schulentwicklungsplan „Schulen für das 21. Jahrhundert“ sei mit diesen beiden Projekten ein gutes Stück vorangekommen, freut sich der Schuldezernent.

Die Schulgemeinde der Integrierten Gesamtschule in Stierstadt (IGS) hegt schon lange den Wunsch, ihr Angebot durch eine gymnasiale Oberstufe zu ergänzen, die Schüler sollen auf ihrer Schule bis zum Abitur bleiben können. Nun hat der Kultusminister den Antrag des Kreises zum Schuljahr 2018/19 genehmigt. „Die IGS hat nun ein gutes Jahr Zeit, das neue Angebot zu gestalten und vorzubereiten“, sagt Landrat Krebs. Die Schule hat bereits Pläne für eine differenzierte Profiloberstufe ausgearbeitet.

Die gymnasiale Oberstufe bedeutet, dass die IGS in Zukunft auch ein entsprechendes Angebot ab der fünften Jahrgangsstufe machen kann. Damit öffnet sich Schülern in Oberursel und Steinbach ein weiterer Weg in Richtung Abitur. Der Kreis als Schulträger will so auch das Gymnasium Oberursel entlasten, das schon seit Langem an der Kapazitätsgrenze und darüber hinaus arbeitet. Die Schülerzahlen in Oberursel steigen, neue, geplante Baugebiete sind in den prognostizierten Schülerzahlen noch nicht enthalten.

Geprüft wurde auch, wie sich ein Oberstufenangebot an der IGS auf die beruflichen Schulen im Kreis auswirken könnte. Die beiden beruflichen Schulen in Oberursel (Feldbergschule und Hochtaunusschule) bieten ebenfalls eine Hochschulreife an. Weil die Schülerzahlen in den Kommunen noch immer steigen, sehen Schulträger und auch das Kultusministerium die Einführung einer Sekundarstufe II an der IGS als sinnvolle Ergänzung und nicht als Gefahr für die bestehenden Schulen an. Für die IGS ist es der zweite Anlauf, eine Oberstufe aufzubauen. Bereits 2012 hatte der Kreis in seinem Schulentwicklungsplan die Sekundarstufe II beantragt. Damals waren jedoch nicht alle gesetzlichen Vorgaben, vor allem für die Mindestschülerzahlen des ersten Jahrgangs, erfüllt.

Die Helmut-Schmidt-Schule, wie sie nach dem Umzug in das neue Schulzentrum Usingen in den Osterferien heißen wird, war bisher eine Haupt- und Realschule mit Förderstufe. Künftig hat sie eine zweijährige Förderstufe der Haupt- und Realschulzweige und eine gymnasiale Eingangsklasse ab Klasse fünf. Die Schule ist damit eine Kooperative Gesamtschule und bietet neben dem Haupt- und Realschulzweig einen nach G9 organisierten gymnasialen Bildungsgang an.

Eine Oberstufe hat die Schule zwar nicht, hier sind aber die Übergänge an die Oberstufen der Christian-Wirth-Schule in Usingen oder der Adolf-Reichwein-Schule in Neu-Anspach gegeben. Außerdem existiert an der benachbarten Saalburgschule ein Angebot an weiterführenden Bildungsgängen: Das berufliche Gymnasium (Wirtschaft und Gesundheit) führt zur Allgemeinen Hochschulreife (Abitur). Daneben kann man die Fachoberschule oder andere berufsbildende Studiengänge besuchen, die zur (Fachhochschulreife) führen.

Die Helmut-Schmidt-Schule wird nach den derzeitigen Anmeldungen zum nächsten Schuljahr vier Klassen in der Förderstufe umfassen und eine Klasse im Gymnasialzweig. Die Gesamtschule mit gymnasialer Eingangsklasse ist eine ideale und für das Usinger Land passgenaue Ergänzung zum bisherigen Schulangebot der Region hinter dem Taunuskamm. „Wir stärken den Schulstandort Usingen“, betont Landrat Krebs. Kinder aus den Randkommunen des Kreises orientieren sich wieder in Richtung Usingen anstatt zu benachbarten Kreisen, das zeigen die Anmeldezahlen. Die Schülerzahlen an der Christian-Wirth-Schule in Usingen (Gymnasium mit G8 und G9-Angebot) bleiben stabil und auch die Adolf-Reichwein-Schule (Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) in Neu- Anspach wird im kommenden Schuljahr wie bisher und ohne größere Verluste sechs Eingangsklassen bilden. „Das ist ein großer Erfolg unserer Schulpolitik“, freut sich Schuldezernent Krebs. Der Schulträger hat Angebot und Bedarf im Usinger Land genau analysiert. Dabei kam heraus, dass sich eine steigende Zahl von Schülern an der Taunusschule in Bad Camberg und der Weiltalschule in Weilmünster angemeldet hatten. Beides sind Kooperative Gesamtschulen im Landkreis Limburg-Weilburg. Dies verdeutlicht den Wunsch von Eltern und Schülern nach einem kooperativen Gesamtschulangebot im Einzugsgebiet der bisherigen Konrad-Lorenz-Schule. Auch eine Umfrage an den Grundschulen brachte ein eindeutiges Votum für eine Schule mit gymnasialer Eingangsklasse. Deren Zahl hat der Kreis auf zwei pro Jahrgang festgelegt, vier Klassen sollen Förderstufenklassen sein. „Wichtig war uns auch, am neuen Schulcampus eine hohe Durchlässigkeit zu schaffen“, sagt Landrat Krebs. In unmittelbarer Nachbarschaft findet sich nun eine Grundschule, die Helmut-Schmidt-Schule als Gesamtschule, eine Förderschule, die künftige Paula-Fürst-Schule, ehemals Heinrich-Kielhorn-Schule, und die Saalburgschule als Berufsschule mit einer beruflichen Oberstufe, die zum Abitur führt.



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