-Anzeige-
„Ich will ganz bewusst ein deutliches Signal gegen den Trend setzen, es kann doch schließlich nicht angehen, dass die schöne Innenstadt Kronbergs durch wegbrechenden Einzelhandel immer mehr verödet“, erklärt Monika Honermeier mit Nachdruck. Vor Pioniergeist, Optimusmus und Elan geradezu sprühend hat die gebürtige Frankfurterin letztes Wochenende mit der offiziellen Eröffnung des „Kronberger Wollkontor“ in der Tanzhausstraße 3 mit dem Schritt in die Selbstständigkeit ihren persönlichen Traum wahr gemacht und hofft, dass ihre relativ spontan umgesetzte Geschäftsidee auf fruchtbaren Boden fällt.
„Meine Affinität zu Wolle und Handarbeit zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, früher hab ich schon heimlich unter der Schulbank gestrickt und bin überzeugt, die Zeit ist wieder reif für ein Woll- und Kurzwarengeschäft.“
Noch vor drei Monaten hätte die gelernte Rechtsanwalts-Fachgehilfin mit dieser Entwicklung allerdings selbst nicht gerechnet. Zwar spielte sie, wie sie schmunzelnd verrät, durchaus seit einigen Monaten hin und wieder mit dem Gedanken, ihr Hobby zum Beruf zu machen und erstand sogar im letzten Dezember im Zuge einer Geschäftsauflösung ein altes Spinnrad, doch am nötigen Glauben der tatsächlichen Realisierbarkeit ihrer Planspiele mangelte es noch. „Die dortigen Räumlichkeiten waren mir jedenfalls zu groß und damit war für mich die Angelegenheit vorerst erledigt.“ Die erfahrene Geschäftsfrau, die ihr das Spinnrad verkaufte, habe jedoch bereits hellseherische Qualitäten bewiesen. „Beim Ausstellen der Quittung sagte sie voller Überzeugung, dies sei als erster Beleg für meine baldige Geschäftsgründung anzusehen, ein passendes Ladenlokal würde sich sicher bald finden.“
Schon im Hochsommer war es soweit. „Ich hatte von der Geschäftsaufgabe der Herrenkommode erfahren, sah dieses wunderbare Haus und die alten Regale, die wie geschaffen sind für meine Zwecke und als auch noch die Miete in meine Vorstellungen passte, fiel meine Entscheidung innerhalb von nur vier Tagen und schon war der Mietvertrag bei einem Glas Prosecco unterschrieben.“
Monika Honermeier will im exakt 300 Jahre alten und durch jüngste Renovierung noch schmuckeren Fachwerkhaus an die Erfolge ihrer Vorgängerin anknüpfen. „Das Geschäft soll weiterhin ein beliebter Treffpunkt bleiben, nur die Mieterin und die Branche haben sich eben geändert.“
Die Chefin des „Kronberger Wollkontor“ setzt dabei auf Qualität. „Polyacryl und Chemie konsequent ablehnend führe ich vor allem Schweizer und italienische Wolle von Kaschmir und Alpaka bis Merino Baumwolle, um für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel möglichst das Passende anbieten zu können.“ Das Sortiment wird abgerundet durch Strickanleitungen, einige inspirierende Modelle und Accessoires, Handarbeits-Werkzeuge und einer kleinen Auswahl an Kurzwaren wie Knöpfe und Nähbedarf.
„Selbstverständlich werde ich, falls gewünschte Ware nicht vorrätig sein sollte, mich darum bemühen, schnellstmöglich Wünsche zu erfüllen.“ Innerhalb der nächsten Monate plant die Handarbeitsexpertin des Weiteren die Kontaktaufnahme zu Schulen und Altenwohnheimen, um den eventuellen Bedarf an Handarbeitskursen zu ermitteln. „Ideen habe ich eine ganze Menge, die nächsten Wochen will ich jedoch erst mal nach meiner Blitzentscheidung und den aufregenden Wochen der Geschäftsgründung richtig in der Altstadt ankommen“, lacht Monika Honemeier, die sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt „gut aufgehoben“ fühlt.
Die Öffnungszeiten des „Kronberger Wollkontor“ (Telefonnummer 9671700) sind dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr. Parkmöglichkeiten gibt es in direkter Nähe sowie im Parkhaus am Berliner Platz.
Monika Honermeier freut sich auf Ihren Besuch!