Kronberg (mw) – „Das ist eine Schule, die es echt hin sich hat“, ertönte es vielstimmig und voller Inbrunst über den Schulhof. Passend zum Sommerfest hatten die Kronthal-Schülerinnen und Schüler ihre neue Kronthal-Schulhymne vorgestellt. Ein Lied, das Ohrwurm-Qualität hat, freute sich Schulleiterin Jenny Strobel bei der Begrüßung der Grundschüler der Kronthal-Schule, ihrer Eltern, Großeltern, Freunde und Geschwister, die sich alle pünktlich zur Eröffnung auf dem heißten Pflaster des Schulhofes versammelt hatten. Und die Schulleiterin verriet sogleich, wer an dem Hymne beteiligt war: „Die Lehrerinnen haben gemeinsam einen tollen Text geschrieben“, lobte sie und nannte die Namen Maibach, Kramer, Leipold, Schmidt-Isenthal und Hildebrandt. „Und dann hat uns Frau Hildebrandts Sohn Inoa noch eine Melodie dazu komponiert.“ Und Inoa war mit seinen Bandfreunden auf dem Schulhof, die die Schülerinnen und Schüler begleitete. Dafür gab es einen Essensgutschein für die junge Band, „schließlich haben Jungs in diesem Alter ständig Hunger“, meinte Strobel schmunzelnd. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mit der neuen Schulhymne identifizieren und hatten sichtlich Spaß bei der Zugabe, weil sie den Schluss „Kronthal-Schule – Echt stark!“ noch einmal lauthals rufen konnten.
Ebenso gut bei den Schülern kam das Motto: „Superhelden“ an. Eltern, Lehrer und Schüler hatten sich innerhalb der Klassen gemeinsam auf dieses Thema geeinigt und jede Klasse hatte sich daraufhin überlegt, welches Spiel, Rätselspaß oder Angebot dazu auf den Schulhof passen könnte. Die Vorklasse von Frau Kendl beispielsweise hatte für sich den kleinen Wassermann von Otfried Preußler entdeckt. Warum ist er ein Superheld? Das konnten sie sich ganz genau erklären: Schließlich hängt er im Mühlenweiher den Anglern Müll an die Angel, den andere Menschen achtlos dort hinein geschmissen haben. Die Fische dagegen lässt er an der Angel vorbeischwimmen. Dieses Superhelden-Thema hatte die Vorklasse mit Bildern festgehalten und boten nun für die feiernden Kinder auf dem Schulhof an, sich ebenfalls im Angeln zu versuchen: Es versteht sich von selbst, dass hier diejenigen die echten Superhelden waren, die keinen Fisch, sondern den Müll aus dem „Teich“ holten.
Klar auch, dass bei einem Fest der Superhelden die Fantasiefiguren aus Film und Fernsehen nicht fehlen durften. Darunter war auch Meister Yoda. Das Quiz über seine Kräfte, seine Größe und seine Taten war für den Nachwuchs „pippileicht“, während die Eltern sich erst einmal am Stand den entsprechend vorbereiteten Text genauestens durchlesen mussten, um die Fragen beantworten zu können. Beim „Hau den Lukas“ konnten die kleinen Superhelden schon mal ihre Kräfte testen, beim Klettergerüst sich dagegen ihrer fünf Sinne bewusst werden: „Was soll ich denn hier machen und warum soll ich mir dabei die Augen verbinden?“, fragte nicht nur einer der Schüler angesichts der auf dem Barfußfühlpfad verteilten Materialien, darunter Steine, Sand, Tannenzweige, Federn, zu Moos und Kiefernnadeln. Für die dort sensibel Geschulten wartete gleich nebenan das „Dschungelcamp“: Denn sich am Klettergerüst entlangzuhangeln, während unter einem die Krokodile liegen und sich Schlangen am Holzgerüst hinaufschlängeln, erfordert definitiv Mut!
Zum Asterix- und Obelix-Wagenrennen, Quiz und Dosenwerfen hatte ebenfalls eine Klasse eingeladen, die es an Kreativität nicht fehlen ließ: Sogar an den Zaubertrank (leckere Holunderblütensaftbrause) hatten sie gedacht – hier konnte jeder und jede binnen Minuten zum Superhelden werden!
Natürlich durfte unter den Helden – darunter auch einige der Klassenmaskottchen – die Feuerwehr als wahre Helden des Alltags nicht fehlen. Die Jugendfeuerwehr war dankenswerter Weise mit einem ihrer Einsatzfahrzeuge vor Ort und beantwortete den Kindern alle ihre Fragen. Und als es am Nachmittag dem einen oder anderen auf dem Schulhofpflaster zu heiß wurde, ließ sich die Jugendfeuerwehr nicht lange bitten, den Kindern bei einer kalten Dusche mit ihrem Löschschlauch behilflich zu sein.
Wer sich von den langen Schlangen am Nachmittag nicht abschrecken ließ, der konnte nach ausgiebigem Spielespaß ein Grillwürstchen oder eine Pizza genießen. Die anderen „plünderten“ die von den Eltern reich bestückte Kuchentheke. Gern gekauft und Geld in die Kasse des Fördervereins brachten auch die Küchenhandtücher, auf denen die Grundschüler sich malerisch verewigt haben und das eine oder andere Buch wechselte über den Bücherflohmarkt schnell noch den Besitzer, bevor es wieder hieß: Anpacken, Abbauen, das Schulfest ist vorbei. Endlich einmal drehte sich nicht alles nur um Lernthemen, Arbeiten und Noten: und einige der Eltern, Schüler und Lehrer zählen schon die Wochen bis zur Zeugnisausgabe, wenn es endlich ab in die Ferien geht, wo freie Zeit noch ganz groß geschrieben wird.