SPD: Blick auf Bad Camberg bringt Erkenntnisse und Bestätigung

SPD-Mitglieder und alle Interessierten ließen sich durch Bad Camberg führen, um sich die Grundlage für die positive Entwicklung dort in der Innenstadt erläutern zu lassen.

Foto: privat

Kronberg. – Was machen andere, welche Erkenntnisse kann man für die eigene Stadt nutzen? Das zu erfahren war das Ziel der offenen Einladung der SPD zu einer Fahrt nach Bad Camberg. Rückläufiger Kurbetrieb, Leerstände und Sanierungsbedarf waren nur drei der Probleme, die die Stadt Bad Camberg hatte. Heute hat sie durch zahlreiche Restaurierungen eine hohe Aufenthaltsqualität, bietet den Besuchern, aber auch Bürgern ein gepflegtes Stadtbild, die Leerstände konnten minimiert werden. Die Stadt ist touristisch attraktiv und einen Besuch wert. Bei einer Stadtführung sowie Gesprächen mit Bürgermeister a.D. Erk und städtischen Mitarbeitern konnten Mandatsträger der SPD gemeinsam mit interessierten Bürgern erfahren, wie man dort Probleme gelöst hat, die auch in Kronberg zu erkennen sind.

Grundlage der positiven Entwicklung war und ist noch heute ein gemeinsames Wollen von Bürgern, Vereinen, Einzelhandel und Gastronomie sowie der politischen Gremien. Auf dieser Basis wurde am runden Tisch ein Stadtgestaltungskonzept erarbeitet und umgesetzt. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, so die SPD-Stadtverordnete Andrea Poerschke. „Nicht nur, dass die Fachwerkbauten wieder in neuem Glanz erstrahlen oder Stadtbild prägende Plätze gestaltet wurden, sondern es wurden auch gut begehbare, gepflasterte verkehrsberuhigte Bereiche geschaffen, die farbig abgesetzt einen einladenden Charakter besitzen.“

Förderprogramme nutzen und Tourismus in Kronberg fördern

Erreicht werden konnte dies neben dem Einsatz von städtischen Mitteln vor allem durch die konsequente Nutzung aller Förderprogramme des Landes und der KfW-Bank, wozu das Stadtgestaltungskonzept als Basis diente, und insbesondere durch die Stärkung privater Initiativen, ließen sich die Bad Camberg-Besucher erklären.

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Stadtentwicklung war und sei die Tourismusförderung und die Einrichtung einer Touristen-Information, die zu relevanten Zeiten, vor allem an den Wochenenden, auch geöffnet ist. Die Tourismusförderung trage inzwischen nicht unwesentlich zur Stadtbelebung und dem Erhalt von Einzelhandelsgeschäften und der Wiederansiedelung von Gastronomiebetrieben bei, erklärte Erk.

Bürgerengagement und Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt fördern

Neben diesen Erkenntnissen erfuhren die über 20 Teilnehmer auch noch weitere Punkte, wie ein Stadtleben gefördert werden kann. Sei es die Zurverfügungstellung von Stadtwerkeleistungen oder der Einwerbung von Spenden für besondere Einzelprojekte wie beispielsweise eines Glockenspiels im Wege des Crowdfunding. Dies trage zur Identifikation und Bindung der Bürger an ihre Stadt bei.

Gemeinsame Ziele und gemeinsames

Handeln

„Sicher sind nicht alle Handlungsansätze von Bad Camberg auch nach Kronberg übertragbar“, bemerkt Poerschke, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Jedoch sei eines deutlich geworden: „Es muss zunächst ein gemeinsames Interesse in ein politisches Wollen münden, bei dem die Machbarkeit das Ziel ist und nicht alle möglichen Bedenken die Diskussion bestimmen.“ Eine lobende Erwähnung verdiene an dieser Stelle die „herausragende und engagierte ehrenamtliche Arbeit des Kronberger Altstadtkreises, ein echtes Pfund, das es in dieser Form in Bad Camberg nicht gibt und der in den letzten 25 Jahren seit seiner Gründung wesentliche Beiträge zur Verbesserung des Stadtbildes in Kronberg geleistet hat.“

Gestaltungskonzept für die Kronberger Altstadt

„Ein Gestaltungskonzept, das das öffentliche Erscheinungsbild bis hin zur Sauberkeit verbessert und im Besonderen die Altstadt für Besucher attraktiv macht und erhält, würde diese ehrenamtliche Arbeit auf eine professionelle Weise zielgerichtet und nachhaltig unterstützen. Hier sind wir als Politiker gefragt“, erklärt sie weiter.

Stadtmarketingkonzept und Umsetzung unverzichtbar

„Letztlich ist die Werbung für Besucher sowie die Erschließung von besonderen Zielgruppen zwingend, beispielsweise die große Community der Koreaner. Sie muss durch ein in die Wirtschaftsförderung integriertes Tourismuskonzept professionalisiert werden. Das bedeutet, dass auf jeden Fall in Kronberg eine Touristen-Information geschaffen werden muss, die aktive Werbung für Kronberg betreibt und eine Gästebetreuung sicherstellt“, waren sich die SPD-Mandatsträger und Altstädter Robert Philippi, Dieter Heist und Dieter Temmen sicher.

Die Maßnahmen, die in Bad Camberg zu einer lebhaften, attraktiven und die Wirtschaft fördernden Stadtentwicklung beigetragen haben, setzen den politischen Willen aller Verantwortlichen in der Stadt zur Umsetzung voraus. Darin waren sich diese mitreisenden Lokalpolitiker der SPD einig. „Das auf beharrliches Drängen der SPD durch die Koalition in Auftrag gegebene integrierte Stadtmarketingkonzept muss endlich im ureigenen Interesse der Stadt erstellt und in eine Realisierung gebracht werden, damit Kronberg vorankommt“, fordern der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas, Thomas Maurer und der für die SPD im Magistrat engagierte Stadtrat Hans Willi Schmidt, seit 25 Jahren Vorsitzender des Altstadtkreises, abschließend. (mw)



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