Kronberg (kb) – „Vermögensanlage in der Niedrigzinsphase – Aktien, Anleihen, Immobilien oder Gold?“ war die zentrale Frage, die sich die fast 200 Besucher des mittlerweile in Kronberg zur Institution gewordenen „Dritten Vermögenstages im Taunus“ in der Stadthalle stellten. Sie alle waren gekommen, um sich über „Geldanlagen im Tiefstzinsszenario“ zu informieren. Die Begrüßung der Gäste übernahm Bürgermeister Klaus Temmen.
Vorstellung der „Kleine Füchse – Raule Stiftung“
Dr. Felix Blaser von der „Kleine Füchse – Raule Stiftung“ stellte die Arbeit und Ziele der Stiftung vor, nämlich die Förderung und Entdeckung hochbegabter Kinder (www.stiftung-kleine-fuechse.de). Ohne die Unterstützung der Stiftung drohen diese wertvollen Schätze unentdeckt zu bleiben. Wie in den Vorjahren war die Teilnahme am Vermögenstag kostenlos. Im Gegenzug wurde um eine Spende an die Stiftung gebeten. So kamen rund 500 Euro zusammen. Die Veranstalter erhöhten die Gesamtsumme auf 2.000 Euro.
Was leisten unabhängige Vermögensverwalter?
Im Anschluss daran erläuterte der Vorstandssprecher der V-Bank aus München, Jens Hagemann über das kontinuierlich sinkende Vertrauen der Kunden in die Banken in den letzten Jahren und dass immer weniger Kunden ihre Bank weiterempfehlen würden. Laut einer Untersuchung verschiedener Meinungsforschungsinstitute steige im Gegensatz dazu das Vertrauen in die unabhängigen Vermögensverwalter stetig und die Bereitschaft, diese im Bekanntenkreis weiter zu empfehlen, nehme zu. Er erklärte wie sich die V-Bank in diesem Umfeld positioniert hat, nämlich als die erste Depotbank für Kunden der unabhängigen Vermögensverwalter. Kunden führen dabei Konto und Depot im eigenen Namen bei der V-Bank und der Vermögensverwalter hat eine beratende oder verwaltende Funktion.
Behavioral Finance – der psychologische Faktor bei der Geldanlage
Der Hauptvortrag des Abends wurde von Prof. Dr. Lutz Johanning vom Lehrstuhl für Empirische Kapitalmarktforschung der WHU – Otto Beisheim School of Management in Valendar gehalten. Sein Thema lautete: „Behavioral Finance – der psychologische Faktor bei der Kapitalanlage“. Er verdeutlichte, dass es sehr hilfreich ist, sich mathematische Modelle zuzulegen, um Entscheidungen aufgrund von Zahlen zu festigen. Der Anteil an Erfahrungen bei einer guten und zielführenden Entscheidung dürfe dabei aber keinesfalls außer Acht gelassen werden. Erst die Kombination beider Faktoren, ermögliche es dem Menschen, wirklich erfolgreiche Strategien umzusetzen und zu entscheiden.
Podiumsdiskussion über den Umgang mit den Niedrigzinsen und über Anlagealternativen
Die anschließende Podiumsdiskussion, geleitet von Moderatorin Katrin Seifarth mit den Vermögensverwaltern Uwe Eilers von der Geneon Vermögensmanagement AG in Königstein, Markus Gies von der Gies & Heimburger GmbH in Kelkheim sowie Martin Stürner von der PEH Wertpapier AG in Frankfurt zusammen mit Professor Dr. Lutz Johanning führte zu einer lebhaften und kontrovers geführten Diskussionsrunde durch die verschiedenen Kapitalmarktthemen. In der Diskussionsrunde wurde Stellung dazu genommen, welche Folgen die Niedrigzinspolitik der EZB für die Anleger hat, wie lange noch mit dieser zu rechnen sei und über die wirtschaftlichen Folgen. Es wurde über Anlagealternativen gesprochen, wie beispielsweise Investments in Fremdwährungsanleihen und Sachwerte. Insbesondere diese Anlageklasse, wie zum Beispiel die Beteiligung an Produktivkapital (Aktien) wurde als wichtige Portfoliobeimischung hervorgehoben. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass der Fokus nicht nur auf den heimischen Märkte liegen sollte, sondern über internationale Aktienmärkte hinweg diversifiziert werden sollte. Diskussionspunkte waren neben den Anleihe- und Aktienmärkten auch Immobilien und Edelmetalle, wie z.B. Gold, über die kontrovers diskutiert wurde.
Im Zuge der Podiumsdiskussion hatten alle Gäste Gelegenheit, ihre Fragen ans Podium zu stellen. Diese wurden ebenfalls mit den Teilnehmern des Podiums diskutiert.
Bei einem „Get together“ konnten die Gespräche fortgesetzt werden und die Gäste hatten die Möglichkeit, die drei Vermögensverwaltungsgesellschaften näher kennen zu lernen.