Verzicht auf weitere Verwendung von „Kronberg. Wo sonst!“

Kronberg. – Die Stadt Kronberg wird ab sofort auf die weitere Verwendung der Werbe-Slogans „Kronberg. Wo sonst!“ und „Stadt für beste Geschäfte“ verzichten. Dies hat Bürgermeister Klaus Temmen in Abstimmung mit Dorothée Arden, zuständig für das Stadtmarketing der Stadt Kronberg bekanntgegeben. „Beide Slogans haben leider nicht den erhofften Effekt einer deutlichen Belebung des Kronberger Handels erzielt. Nach reiflicher Überlegung sind wir zum Entschluss gekommen, uns von den beiden Slogans zu trennen“, so Temmen, der betont, dass die Entscheidung von den Mitgliedern des Gremiums „Beratungsteam Einzelhandel Kernstadt Kronberg“ (BEKK) mitgetragen wird. Temmen weiter: „Es herrscht die klare Überzeugung, dass Kronberg für sich steht und gar keinen Slogan benötigt.“

Der Bürgermeister will die Maßnahme nicht als Entscheidung gegen die Initiative des ehemaligen externen Wirtschaftsförderers Benedikt Graf von Westphalen verstanden wissen. „Er hat sich mit ganzer Kraft für Kronberg eingesetzt. Seine Idee, mit den genannten Slogans, etwas für Kronberg zu tun, war richtig. Auch hätten die beiden Slogans von Beginn an einen „schweren Stand“ gehabt, in dem sich – aus welcher Motivation heraus auch immer –Teile der Bevölkerung und Geschäftstreibenden nicht damit hätten identifizieren können. „Ein Slogan muss überzeugen und muss die Menschen begeistern. Sie müssen sich von ihm angesprochen und mitgenommen fühlen. Dies war im Falle von ,Kronberg. Wo sonst!‘ einfach nicht gegeben. Es macht keinen Sinn auf ewig an etwas festzuhalten, was die Kronberger nie wirklich unterstützt haben“, erklärt der städtische Pressesprecher und Wirtschaftsförderer Andreas Bloching. Auch er will den schwarzen Peter keinesfalls seinem Vorgänger zuschieben: „Sicher kann man über den Inhalt des Slogans streiten. Und hinterher wissen es eh alle besser. Ich sage aber auch: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt! Nur Däumchen drehen, abwarten und hoffen, dass sich die Situation von alleine bessert, wird uns nicht weiterbringen.“

Ausschließen, dass sich die Stadt Kronberg künftig gänzlich von einem Slogan verabschiedet, will Bloching daher nicht. „Wir sollten uns die Option offen halten. Allerdings glaube ich nicht, dass Kronberg unbedingt einen Slogan braucht. Wir haben so viele herausragende Alleinstellungsmerkmale, wie unsere Altstadt, die Burg, ein vielfältiges Kultur- und Vereinsleben. Die Stadt ist reichhaltig an Angeboten. Auf dieser Basis können wir aufbauen und wollen alles daran setzen, dass auch die Geschäftswelt in Kronberg wieder einen Schub erhält. Wenn wir uns alle gemeinsam dafür einsetzen, neue Ideen nicht gleich im Keim ersticken und positiv an die Sache herangehen, dann besteht die Chance auf absehbare Zeit eine Verbesserung herbeizuführen.“ Bloching selbst will in den kommenden Wochen verstärkt das Gespräch mit dem Kronberger Einzelhandel suchen. Außerdem plant die Projektgruppe BEKK einen Workshop unter Beteiligung der Kronberger Einzelhändler. „Jeder ist willkommen, seine Anregungen und Überlegungen kund zu tun, wie wir Kronberg als Einkaufsstandort voranbringen können. Es gibt da keine Denkverbote.“ Am Ende aller Überlegungen müsse immer ein praktikables Ergebnis stehen. „Das gilt es dann auch umzusetzen. Und es muss allen Beteiligten klar sein, dass es sich um Kompromisse handeln wird, denn nicht immer wird eine Entscheidung allen gefallen.“ (mw)



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