Bezaubernde Naturfotos und Tierskulpturen aus Bronze und Ton

Die beiden Naturfotografen Günther Stowasser und Christian Naumann und die Künstlerin Antje Michael, die Bronze- und Tonskulpturen zeigt, stellen bis Anfang März ihre Werke im Altkönig-Stift aus. Foto: Wittkopf

Oberhöchstadt (pf) – Bereits zum dritten Mal zeigen die beiden Naturfotografen Günther Stowasser und Christian Naumann im Altkönig-Stift ihre Bilder. „Fotos, die das persönliche Berührtsein zeigen“, meinte Hiltrud Eifert, Vorsitzende des Kulturbeirates des Altkönig-Stifts, Dienstagnachmittag bei der Eröffnung der Ausstellung. „Fotos zum Streicheln, Stimmungsbilder, Spiegelungen und wunderbare, manchmal aber auch unheimliche Momente.“ Für Günther Stowasser, der als Lehrer mit dem Wahlfach Biologie von 1963 bis 2004 in Königstein unterrichtete und der in der Fichtenstraße in Oberhöchstadt wohnt, ist die Naturfotografie untrennbar mit dem Thema Naturschutz verbunden.

Die Vielfalt und Schönheit der Natur mit all ihren Facetten möchte er den Betrachtern seiner Bilder nahe bringen, sie für die Natur begeistern. Gleichzeitig möchte er das Verantwortungsgefühl für die Natur wecken, „die unseren Schutz dringend benötigt“, wie er betonte. Sein Fotografenkollege Christian Naumann, der in Udenhain im südlichen Vogelsberg lebt, hat ebenso wie er, schon früh die Liebe zur Natur mit der Leidenschaft fürs Fotografieren verbunden. „Naturfotografie bedeutet für mich, Natur authentisch abzubilden. Ein Naturfoto ist ein Versprechen des Fotografen an den Betrachter: Was ich auf meinen Fotos zeige, ist so in der Natur wiederzufinden, kleine und große Tiere, Landschaften, Blumen und Bäume.“ Aber er zeigt auch abstrakte Fotos wie seinen „Frühlingswald“. Er wollte das dynamische Aufblühen des Waldes nach dem Winter darstellen, erläuterte er und veränderte dazu während der Belichtungszeit den Zoom seines Fotoapparats. Die dritte im Bunde der Künstlerpersönlichkeiten ist Antje Michael, die in Lahntal in der Nähe von Marburg zuhause ist. Die gebürtige Salzburgerin studierte an der Werkkunstschule Dortmund und an der Staatlichen Fachschule für Keramik in Landshut, hat einen Gesellenbrief in Töpferei und Baukeramik und ist seit 1973 freischaffende Künstlerin. Sie stellt in den Vitrinen im Ausstellungsgang des Altkönig-Stifts Tierplastiken aus Bronze und Ton aus. „Bei mir ist alles zu erkennen“, meinte sie zu ihren Arbeiten. Das Abstrakte liege ihr nicht. Harmonische und heile Formen, die die Seele zum Klingen bringen, möchte sie der zerrütteten Welt entgegen stellen, so drückte sie es aus und zitierte Herbert von Karajan, der einmal sagte: „Wer die Form zerstört, der zerstört auch den Inhalt.“ So unterschiedlich ihre Arbeitsmaterialien auch sind, das Thema Natur verbindet sie, meinte Hiltrud Eifert. Ob Fotos von Steinkauz, Blaukehlchen, Sumpfohreule, Eisvogel oder Bienenfresser, von Luchs, Kaninchen, Feldhase, Steinbock oder Rothirsch im Nebel, von Alpenkrokuswiesen, Schachbrettblumen oder Küchenschellen im Gegenlicht, von Morgensonne, Wasserfall, Herbstwald oder See im Abendlicht, auf den Betrachter warten Bilder von eindringlicher Schönheit und zauberhaften Stimmungen. Und die kleinformatigen Bronze- und Tonplastiken in den Vitrinen verraten nicht nur Sinn für Humor. Sie fangen auch anschaulich den jeweiligen Charakter des Tieres ein, das die Künstlerin zu ihrem Werk anregte.

Die Ausstellung im Altkönig-Stift ist bis zum 2. März täglich geöffnet.



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