Oberhöchstadt (pit) – Gewohnt versiert und zügig führte Vereinsvorsitzender Michael Kauth durch die Jahreshauptversammlung der Oberhöchstädter Feuerwehr, die vor allem von drei Themen dominiert wurde: Jahresberichte, Wahl des geschäftsführenden Vorstands, des Fördervereins sowie Ehrungen und Beförderungen.
Zunächst ging jedoch das Wort an Stadtbrandinspektor Gunnar Milberg: „Mein Dank für die zurückliegende Arbeit geht an alle Abteilungen.“ Mit 50 Aktiven, hiervon 43 männlichen und sieben weiblichen, könne man auf eine stolze Zahl von Brandschützern in dieser Wehr verweisen.
Auch Bürgermeister Klaus Temmen war gekommen, überbrachte die Grüße des Magistrats und lobte das herausragende ehrenamtliche Engagement der Truppe. Außerdem verriet er, dass die Gelder für die Tore des Geländes im Haushalt eingestellt worden seien.
Am ersten Vorsitzenden Michael Kauth war es schließlich, den Jahresbericht zu verlesen. Insgesamt habe es bei den Einsätzen gegenüber 2013 einen Rückgang gegeben. 2014 seien 44 Einsätze geleistet worden, wohingegen im Vorjahr 78 Mal ausgerückt werden musste. Vor allem hat es sich hierbei um Hilfeleistungen gehandelt.
Als besonders erwähnenswerte Einsätze insgesamt, hob er das Brennen eines Müllcontainers am Kirchberg in der Neujahrsnacht 2013/14 hervor, zu dem um 2 Uhr gerufen wurde. Aber auch bei dem Brand einer Futterstelle im Steinbacher Wald am 6. Juli und am 18. Juli in der Härterei Hauck waren die Oberhöchstädter rasch zur Stelle. Ebenso wie bei einem Küchenbrand in einer Wohnung des Seniorenheims Rosenhof am 28. Oktober und am 21. November bei einem Kaminbrand im Schlosshotel: „Alle anderen Einsätze wären zwar auch erwähnenswert, gehören aber meines Erachten zum normalen Job unserer Tätigkeit als Feuerwehr.“
„Zusätzlich wurden von der Wehr Oberhöchstadt mit 180 Stunden Zeitaufwand 12 Veranstaltungen zur Brandschutzerziehung durchgeführt“, führte Kauth weiterhin aus. Dabei seien unter anderem mehrere Mitarbeiter der Kitas aus dem Stadtgebiet, des Altkönigstifts, der Praunheimer Werkstätten sowie der Berufsgenossenschaft geschult worden.
Heribert Toschke wiederum berichtete über die „Einsätze“ des Musikzuges und Jugendfeuerwehrwart Jan Herbert über die der Jugendfeuerwehr. Er freute sich über 12 Neuzugänge im Laufe des vergangenen Jahres, von denen allein sieben aus der Minifeuerwehr stammen. So hat sich die Mitgliederzahl „seiner“ Truppe im Verlauf dieses einzigen Jahres von 13 auf insgesamt 22 Jugendliche erhöht.
„Was des einen Freud ist des anderen Leid“, möchte man da jedoch gleich sagen, denn diese Wechsel gingen natürlich zu Lasten der Minifeuerwehr, die am 1. Januar 2014 noch 21 Kinder in ihren Reihen zählte und zum 31. Dezember letztendlich zwölf Jungen und fünf Mädchen. Besonderes Highlight des Jahres sei der Ausflug zur Berufsfeuerwehr Frankfurt im Ostend gewesen und auch die Vorführung der Rettungshundestaffel Bad Soden in einer Gruppenstunde sei sehr lehrreich gewesen, berichtete Miniwart Helmut Berner.
Rasch gingen die anschließenden Vorstandswahlen über die Bühne – vielleicht auch weil Klaus Temmen als Wahlleiter entsprechend vorzupreschen wusste. „Ist geheime Wahl gewünscht?“, fragte er vor jeder Abstimmung rein rhetorisch in die Runde, um ohne Punkt und Komme sogleich anzufügen: „Das ist nicht der Fall.“ Eine Vorgehensweise, die von den Versammelten mit Lachen honoriert wurde. Somit stand nach kurzer Zeit fest: Der alte Vorstand ist zugleich der neue.
Überrascht bei den Ehrungen wiederum zeigte sich lediglich einer: Wehrführer Marcus Lawritsch. Er konnte es kaum glauben, dass er für 30 Jahre Diensttreue ausgezeichnet wurde, wobei er mit einem Schmunzeln feststellte: „Da zählt meine Zeit bei der Jugendfeuerwehr mit!“ Mit einem kleinen Diamanten an der Anstecknadel wurde schließlich Heribert Toschke geehrt – schließlich wirkt der Dirigent schon seit 35 Jahren beim Musikzug.