Kronberg (mw) – Der Pächter der Taunushalle, Alexander Flamme, hat zum 30. Juni 2017 den Pachtvertrag mit der Stadt Kronberg gekündigt. „Er hat der Stadt ferner mitgeteilt, dass er den Betrieb bereits zum Jahresende einstellen wird“, so Bürgermeister Klaus Temmen. „Wir führen bereits Gespräche mit einem möglichen Nachmieter.“ „Bis zum 31. Dezember halte ich an den Tagen Montag und Donnerstag, an denen bekanntlich immer TSG-Mitglieder kommen, meinen Betrieb offen“, sagt Flamme. Die Wohnung zahle er bis Juni weiter, aber „den Rest nicht mehr“. Flamme ist äußerst schlecht auf die Stadt zu sprechen. „Wer denkt, ich hätte einfach keine Lust mehr, der liegt falsch“, so Flamme. „Wer so viel Geld wie ich vor viereinhalb Jahren in das Restaurant gesteckt hat und dann kündigt, dann hat das nichts mit Lust, sondern mit Resignation zu tun.“ Aus Sicht Flammes gab es nach Abschluss des Pachtvertrags noch einige Fragen neu zu klären. Einige Dinge schienen ihm nicht sauber aufgeschlüsselt. Flamme sah die Mietfläche nicht richtig berechnet, „denn wenn Dritte regelmäßig durchlaufen, kann es nicht zu 100 Prozent meine Fläche sein“, argumentiert er. Auch einen eigenen Stromzähler hatte er gefordert und er monierte das veraltete Brandschutzkonzept der Taunushalle.
Um die seiner Meinung nach falsche Mietberechnung zu besprechen, habe er mehrmals Anfragen bei der Stadt Kronberg eingereicht, jedoch keine Reaktion erhalten. Daraufhin kündigte er den Reinigungsvertrag mit der Stadt Kronberg. Erst im Januar 2015 schließlich sei es dann zu einem Gespräch mit der Stadt gekommen. Änderungen seien „vollmundig“ versprochen worden, doch dann habe sich wieder nichts getan, obwohl er die gewünschten neuen Punkte dargelegt habe.
Die Stadt Kronberg und mit ihr Bürgermeister Klaus Temmen und Andreas Felden, Leiter des Fachbereichs Bauen & Facilitymanagement, der bei dem genannten Gespräch mit dabei war, sehen die Sachlage etwas anders: „Ja, es gab ein Modell in dem Gespräch“, so Felden, „aber zur Umsetzung sei es nie gekommen, weil es einfach kein Miteinander mehr gab.“ Es habe Punkte gegeben, wo der Pächter „sehr eigenmächtig“ vorgegangen sei. Die Stadt sei auch nicht davon ausgegangen, dass der Pächter einem anderen Job nachgeht, und das gepachtete Restaurant nicht selbst betreibt. Jedenfalls sei im Pachtvertrag verankert gewesen, dass der Pächter die Räume für Drittnutzer wie Vereine aufzuschließen hat. Flamme hatte auch das geärgert, nachdem die Nutzung der TSG-Räumlichkeiten sich vor zweieinhalb Jahren mit der Umnutzung der Villa Winter im Stadtteil Kronberg erhöhte. Plötzlich hatte er nicht mehr sechs Ortsbeiratstermine im Jahr, sondern „einige Schließdienste mehr. Diesen Luxus außerhalb der Öffnungszeiten des Schimmerich‘s kann ich mir nicht leisten“, sagt er.
„Wir sehen das Verschulden nicht bei der Stadt“, so Felden. „Die Kommunikation hat nicht funktioniert“, erklärt Felden. „Es hat einfach nicht mehr gepasst“, untermauert Temmen. „Wir wollen das Vertragsverhältnis sauber beenden, was ja auch im Sinne von Herrn Flamme ist und wünschen ihm auch weiterhin viel Glück.“ Ohne Rechtsanwälte auf beiden Seiten scheint das allerdings nicht mehr möglich zu sein. Ein Konzept, in der es um die Erhaltung und zukünftigen Nutzungmöglichkeiten der Taunushalle geht, will der Magistrat der Stadt Kronberg in Kürze vorstellen, wie der Bürgermeister im Rahmen der Haushaltsberatungen mitteilte.