AKS verabschiedet H/R-Klassen: „Ihr habt es geschafft, das ist Euer Tag!“

Die Schülerinnen und Schüler überreichen ihren „Teamchefs“ kleine Geschenke des Danks und der Anerkennung. Foto: privat

Kronberg (kb) – „Eine Verabschiedung im feierlichen Rahmen“, wie Schulleiter Martin Peppler es ausdrückte, das war es, was sich alle Beteiligten für die Entlassung der insgesamt 88 Absolventen des Haupt- und Realschulzweigs der Kronberger Altkönigschule wünschten. Um diese gewährleisten zu können, entschied man sich wegen des Aprilwetters am 9. Juli für die Feierstunde in der Aula und nahm damit zugleich verschärfte Corona-Maßnahmen in Kauf.

Umso mehr freute sich Peppler, die beiden Stadtoberhäupter von Kronberg, Christoph König sowie Steinbachs Steffen Bonk, wieder in persona bei den Feierlichkeiten begrüßen zu dürfen. Vor allem dankte er ihnen für ihre Unterstützung, da z. B. das „RatHaus“ der AKS und dessen Schulsozialarbeiter maßgeblich kommunal mitfinanziert würden.

Es sei ein toller Jahrgang, der heute verabschiedet werde, was nicht selbstverständlich sei, wie Peppler betonte. So hätten von den 34 Hauptschulabsolventinnen und Hauptschulabsolventen so gut wie alle den qualifizierenden Abschluss erreicht, Sema Tescan könne sich sogar über die Traumnote 1,2 freuen, und auch die 54 Realschülerinnen und Realschüler könnten diesen mehrheitlich mit nach Hause tragen. Besonders hervorzuheben seien die Erfolge mehrerer Absolventen aus der 9Hb von Geschichtslehrer Andreias Durati, die es beim Mathematikwettbewerb bis in den Landesentscheid geschafft hätten. Großen Verdienst daran trügen freilich außerordentlich engagierte Menschen, womit Peppler die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer sowie Christian Müller, seinen kommissarischen Zweigleiter, meinte.

Wie erfrischend, dass Radsportfan Müller dann nicht Covid ins Zentrum seiner Rede stellte, sondern die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen mit der „Tour de France“ verglich, die ja noch läuft. Wie alle anderen Redner musste auch er zweimal hinters Pult treten, da sich wegen der Auflagen höchstens 250 Personen gleichzeitig in der Aula aufhalten durften. „Ihr wart alle Leidensgenossen, aber eine Gemeinschaft mit einem Ziel, dem Abschluss“, resümiert Müller, „jedoch mit dem Unterschied, dass es bei Eurer 3.000-Kilometer-Tour keine Verlierer, sondern nur Gewinner gibt!“ „Ein großer Anteil an Eurem Erfolg kommt aber Euren Teamchefs zu“, schließt Müller und zählt die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer auf: Amida Hemmasi-Petrovic, David Hofmann, Peter Gehrke, Andreias Durati, Dr. Birte Rupp, Yvonne Erber sowie Stefan Zürn. Bereichert wurde das Festprogramm durch viele sehr kreative Beiträge der Schülerinnen und Schüler selbst: seien es musikalische Einlagen am Klavier, lustige Raterunden, um auch mal die scheinbar allwissenden Pauker vorzuführen oder Schülerreden, von denen eine sich besonders abhob, nämlich die von Chaima ElAllali Aghmiri sowie Irmak Arabol. Viel Zeit habe sie das Schreiben dieser Rede gekostet, mehr Zeit als die Vorbereitung auf manche Prüfung, begann Chaima und gewann damit sofort das Publikum. Die Mühen hätten sich zwar mehr als gelohnt; im gleichen Atemzug jedoch relativierte die noch junge Absolventin das Erreichte: „Der Hauptschulabschluss ist eine Bushaltestelle auf der Fahrt im Bus des Lebens!“ Der heutige Tag habe insofern etwas Negatives an sich, man sehe sich in dieser Konstellation zum letzten Mal, aber auch etwas Positives, nämlich die gemeinsame Vergangenheit, wie die beiden Mädchen erläuterten. Nach solchen Worten hatten es die beiden Bürgermeister nicht leicht, die gemeinsam auf die Bühne traten: „Das spart einen Redebeitrag!“, scherzte König, der sich freute, feststellen zu können, dass heute Menschen die Schule verließen, die eine echte Persönlichkeit mitnähmen und sich umeinander gesorgt hätten. Und Bonk, der den Komponisten G. F. Händel mit dem Satz zitierte: „Lerne, was zu lernen ist, und dann gehe deinen Weg“, forderte die Jugendlichen dazu auf, weiter zu lernen, aber stets aus Überzeugung und Leidenschaft. Passend dazu erwähnte König noch den „Kronberger Herbstmarkt“ mit der Ausbildungsplatzbörse, die hoffentlich am 11. September wieder live werde stattfinden können. Noch ehe im feierlichen Schlussakt die Zeugnisse überreicht wurden, ließen es sich auch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer nicht nehmen, einige Worte an ihre Ehemaligen zu richten. Stolz könnten die Absolventinnen und Absolventen sein, die schon in jungen Jahren manch gefühlten Rückschlag erlitten hätten, die aber niemals die Rollen annehmen sollten, die ihnen übergestülpt würden. Weiterentwickeln sollten sie sich, ermutigten Hemmasi-Petrovic und Hofmann in ihrer Rede, denn: „Wir trauen Euch ganz viel zu!“ Und gewachsen sei man am gegenseitigen Respekt, wie Zürn es ausdrückte. Kleine Geschenke und Dankeskarten erhielten im Gegenzug die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer und während die Festgesellschaft schlussendlich geordnet in den Abend hinaus wandelte, hallten allen noch Müllers Worte nach: „Ihr habt es geschafft, das ist Euer Tag!“



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