Bauausschuss empfiehlt mehrheitlich bedarfsgerechte Bewässerung

Kronberg (pu) – Auf Antrag der Fraktion der Unabhängigen Bürgergemeinschaft (UBG) beriet der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) in seiner jüngsten Sitzung über die Einführung einer bedarfsgerechten Pflanzen- und Baumbewässerung zur Einsparung von Wasser- und Personalressourcen in der Burgstadt.

Die stellvertretende UBG-Fraktionsvorsitzende Alexandra Sauber begründete diesen Vorschlag mit dem fortschreitenden Klimawandel und den damit einhergehenden trockeneren Sommern. „Wir sehen es seit Jahren, dass beispielsweise die Jungbäume an der Ballenstedter Straße wiederholt den Sommer trotz Bewässerung und Bewässerungssäcken nicht überstehen. Die im Stadtgebiet stehenden Blumenkübel, die gemäß einem Beschluss eigentlich durch eine Dauerpflanzung ersetzt werden sollten, vermissen nicht nur Wasser, sondern auch eine entsprechende Bepflanzung“, gab Sauber zwei anschauliche Beispiele. Aus diesen Erfahrungen resultierend sei aus Sicht der UBG „ eine intelligente und ressourceneinsparende Bewässerung von Vorteil.“

Vor diesem Hintergrund waren zur ASU-Sitzung Markus Lind (Amt für Straßenbau und Erschließung der Stadt Frankfurt) und Robert Kreißl (Sachgebietsleiter im Baumanagement des Grünflächenamts) eingeladen worden, die eine Präsentation zum Thema „Smarte Bewässerung“ hielten.

Demnach hat das Frankfurter Grünflächenamt gemeinsam mit dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, dem Energieversorger Mainova und der städtischen Stabstelle Digitalisierung im letzten Jahr an mehreren Standorten eine Forschungsreihe bezüglich des Bewässerungsbedarfs durchgeführt. Dazu wurden sogenannte Tensiometer in vier verschiedenen Tiefen in den Boden eingebracht, die die Saug- und Wasserspannung im Boden messen, das heißt, Auskunft darüber geben, wie viel pflanzenverfügbares Wasser in unterschiedlichen Bodenhorizonten vorhanden ist. Dementsprechend könne auf diese Weise der tatsächliche Wasserbedarf

ermittelt werden und bedarfsgerecht bewässert werden.

Die positiven Erfahrungen der Frankfurter mit diesem System vor Augen warb die Unabhängige Bürgergemeinschaft dafür, dies auch im Kronberger Stadtgebiet einzuführen. Deshalb soll die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am Donnerstag, 7. April, beschließen, den Magistrat zu beauftragen, mit den im Haushalt 2022/2023 eingestellten Mitteln für 2022 in Höhe von 30.000 Euro für 10 Sensoren und für die Folgejahre 25.000 Euro mit einer bedarfsgerechten Bewässerung Wasser- und Personalressourcen zu optimieren und einzusparen. Die Fördermöglichkeiten seien hierzu anzufragen. Ein entsprechendes System biete beispielsweise die Mainova AG, Frankfurt am Main, mit dem Projekt Smart City an.

Ein Vorschlag, der bei den Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen auf fruchtbaren Boden fiel, während FDP und die Wählergemeinschaft „Kronberg für die Bürger“ dagegen stimmten.



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