Oberhöchstadt. – Nach zweijähriger Unterbrechung fand kürzlich eine mit umfassendem Programm gefüllte Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr 1891 Oberhöchstadt statt, zu der zahlreiche Mitglieder bei hochsommerlichen Temperaturen erschienen waren, um unter anderem die fälligen Vorstandswahlen mitbestimmen zu können.
Wehrführer Marcus Lawritsch berichtete über drei anspruchsvolle Jahre, insbesondere über die neuen Herausforderungen der temporären Fortführung von Ausbildungs- und Übungsveranstaltung im Online- bzw. Distanzformat. So konnten im Jahr 2019 noch 24 reguläre Übungsabende und vier Atemschutz- sowie sechs Maschinistenübungen durchgeführt werden, während die Jahre 2020 und 2021 durch Online-Unterricht geprägt waren. Das Online-Format wurde gemeinsam durch beide Stadtteilwehren gestaltet und durchgeführt. „Die Teilnahme lag immer zwischen 50 und 60 Teilnehmern“, stellte sich Lawritsch zufrieden fest. Trotz dieser Hürden lief der Einsatzdienst ungehindert weiter, sodass die Oberhöchstädter Wehr im Jahr 2019 zu 190 Einsätzen, im Jahr 2020 zu 108 Einsätzen und 2021 zu 66 Einsätzen ausrückte. Die hohen Einsatzzahlen in den ersten beiden Jahren sind auf jeweilige Unwetterereignisse zurückzuführen. „Darüber hinaus konnten 2019 noch 14 Veranstaltungen zur Brandschutzaufklärung durchgeführt werden“, so Lawritsch. Zur aktiven Mannschaft der Feuerwehr zählten im Januar 2019 insgesamt 51 Mitglieder, davon fünf weibliche. Der Wehrführer fährt fort; „Bei einigen Abgängen, aber auch zeitgleichen Neuaufnahmen ist der Mitgliederbestand zum Jahresende 2021 auf 53 Mitglieder angestiegen“. Lawritsch bedankt sich bei Bürgermeister a.D. Klaus Temmen und Bürgermeister Christoph König sowie Erstem Stadtrat Robert Siedler für die bereitgestellte Technik und Ausrüstung. „Der Fuhrpark besteht zurzeit aus vier Fahrzeugen, wovon im Frühjahr 2020 das in die Jahre gekommene LF16 gegen ein neues HLF20 ausgetauscht und mit moderner Ausrüstung wie einem neuen hydraulischen Rettungsgerät ausgestattet werden konnte“, blickte der Wehrführer zurück.
Im Bereich der Jugendarbeit berichteten Jugendwart Robert Weidmann und Minifeuerwehrwart Helmut Berner, dass im Jahr 2019 noch neben den regelmäßigen Übungsveranstaltungen an zahlreichen Veranstaltungen wie zum Beispiel einem Ausflug in die Lochmühle, in den Europapark Rust oder die Rettungsleitstelle des Hochtaunuskreises teilgenommen werden konnte. Die Teilnahme am Fastnachtsumzug, dem Tag der offenen Tür sowie der Oberhöchstädter Zeltkerb erfolgten genauso wie die Durchführung einer gemeinsamen Großübung mit weiteren benachbarten Jugendfeuerwehren anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Jugend- und 10-jährigen Bestehens der Minifeuerwehr Oberhöchstadt. In den Jahren 2020 und 2021 war lediglich die Teilnahme an einer auswärtigen Veranstaltung möglich. Weitere sollen jedoch im aktuellen Jahr nachgeholt werden.
Der Mitgliederbestand der Jugendfeuerwehr belief sich zum Jahresende 2021 auf elf Jugendliche (davon ein Mädchen). „Fünf Jugendliche konnten dabei jedoch im Jahresverlauf nach Erreichen der Altersgrenze in die Einsatzabteilung übernommen werden”, freute sich Weidmann.
Der Mitgliederbestand der Minifeuerwehr mit 23 Kindern (davon sechs Mädchen) konnte zum Jahresende 2021 stabil gehalten werden.
Vorsitzender Matthias Bauer hatte bereits in seinem Bericht festgestellt, dass der Großteil der Vereinsarbeit nach einem noch unbeeinflussten Jahr 2019 in den Jahren 2020 und 2021 in allen Bereich nahezu vollständig zum Erliegen gekommen sei. Die Mitgliederzahl der Feuerwehr Oberhöchstadt beläuft sich zum Jahresende 2021 auf 557 Mitglieder. Bauer blickte außerdem freudig auf eine durch die Bürger sehr gut angenommene Aktion der Jugendfeuerwehr zurück, in der sie ihre selbstgebauten Vogelhäuschen in einer Abholaktion auf dem Dalles anboten, welche eigentlich für den schließlich abgesagten Weihnachtsmarkt 2021 vorgesehen waren.
Bürgermeister Christoph König bedankte sich bei allen Mitgliedern für die enorme aufgebrachte Einsatzbereitschaft und Unterstützung und hob die Herausforderungen der nächsten Jahre durch unter anderem zunehmende Unwetter und der Umstrukturierung der Feuerwehr-Standorte aufgrund baulicher Mängel hinsichtlich des Arbeitsschutzes hervor. Insbesondere diese Punkte thematisierte auch Stadtbrandinspektor Thorsten Nuhn. Neben der Verlesung der Jahresberichte der Abteilungen sollten an diesem Abend ein weiterer Schwerpunkt die Wahlen der Vorstandsfunktionen sein. Dabei wurde Matthias Bauer im Amt des Vorsitzenden mehrheitlich wiedergewählt. Nach Vorschlag aus der Versammlung wurden Stellvertretender Vorsitzender Marcus Lawritsch, Kassiererin Sandra Zweifel, Schriftführerin Michèle Müller, Pressesprecher Eric Groß, Vertreter der Einsatzabteilung Benedikt Kümmel, Vertreter der Ehren- und Altersabteilung Rudolf Bauer und Vertreter der Musikabteilung Heike Zweifel in ihrem Amt bestätigt. Zum Vertreter der passiven Mitglieder konnte Olaf Kilb gewählt werden. Simone Lengen und Torsten Heynen übernehmen die Funktion der Kassenprüfer.
Trotz der durch die Pandemie beeinflussten vergangenen Jahre standen eine Reihe an Ehrungen und Beförderungen nach Absolvierung von Lehrgängen auf dem Programm. So konnten an diesem Abend reichlich Beförderungsurkunden überreicht werden. Zum Feuerwehrmann-Anwärter wurden Niclas Heiermann und Jakob Schäfer befördert. Zum Feuerwehrmann konnten Moritz Hildmann, Christian Porr und Stephan Schulz, zur Oberfeuerwehrfrau Casey Berner und zum Oberfeuerwehrmann Manuel Geiler, Gari Ivanov, Marcel Lengen und Emil Sonntag, zum Hauptfeuerwehrmann Eric Groß und zur Hauptfeuerwehrfrau Corinna Krieger, zum Löschmeister Patrick Weller, zum Oberlöschmeister Maximilian Gutbell sowie zum Hauptbrandmeister Marcus Lawritsch befördert werden.
Für 20-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Carsten Girold und Patrick Weller geehrt. Das silberne Brandschutzehrenabzeichen am Bande für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Benedikt Kümmel und Maximilian Gutbell. Das goldene Brandschutzehrenabzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Helmut Berner und Rüdiger Lengen sowie für 50 Jahre aktiven Dienst Thomas Weigand und Hans-Günther Dinges verliehen.
Heike Zweifel konnte für 25 Jahre Musikarbeit in der Feuerwehr geehrt werden. Die Ausbilder der Minifeuerwehr Martina Otto und Michael Reitinger wurden mit der Kinderfeuerwehrmedaille in Bronze und Helmut Berner in Silber ausgezeichnet.
Darüber hinaus konnten jede Menge Vereinsmitglieder für 25 sowie 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft dankend geehrt werden. Eine besondere Ehrung erhielten Heinfried Schneider und Franz Josef Seibert für ihre 70-jährige Mitgliedschaft. (mw)