Dachsanierung vom Bahnhofsgebäude beginnt

Vor der Sanierung des Empfangsgebäudes im Inneren wird in den kommenden Monaten zunächst das Dach des Bahnhofes saniert werden. Foto: privat

Kronberg. – Der nächste Schritt zur Sanierung des Bahnhofes Kronberg ist getan: Das alte Bahnhofsgebäude ist komplett eingerüstet, und sämtliche in die Sanierung des Daches eingebundenen Fachfirmen wurden vom Sicherheitsbeauftragten eingewiesen. Mit den Abdeckarbeiten wurde am Montag begonnen, informiert Frederik Roth, Geschäftsführer der REAL Grundstücksverwaltungs GmbH & CO KG und Eigentümer des Bahnhofes.

Vorausgegangen waren monatelange intensive Abstimmungen mit dem Denkmalschutz und der Deutschen Bahn (DB) zur erforderlichen Abstützung und Sicherung des Bahnsteigvordaches, das sich im Eigentum der DB Station & Services befindet. „Dabei ging es um die notwendige Errichtung eines Laufganges durch das Dachdeckerunternehmen und den Gerüstbauer“, erläutert Roth. „Denn in den kommenden Monaten muss die defekte Deckung und Schalung des Bahnhofsgebäudes aufgenommen und ein Anschluss zum Bahnsteigdach hergestellt werden, das noch nicht saniert werden kann. Aufgrund der 15.000-Volt-Oberleitungen und des schlechten Zustandes des Vordaches, stellt die DB hier besondere Anforderungen an die Sicherheit. Vor der Sanierung des Empfangsgebäudes im Inneren kann nun in den kommenden Monaten zunächst das Dach des Bahnhofes saniert werden, „die entscheidende Maßnahme, um das Kulturdenkmal zu retten“. Roth dazu: „Wir sind den beteiligten Unternehmen und Dienstleistern dankbar für die Unterstützung bei diesen komplexen Abstimmungen. Mein Dank gilt insbesondere den Herren Bopp und Schwarz von der DB Station Bahnhofsmanagement Frankfurt, Manfred Feger und Hans-Jörg Hofmann von den beauftragten Fachfirmen sowie dem Architekten Bjoern Schmidt“, sagt Roth. „Bei den weiteren Arbeiten sind wir gespannt, was unter den defekten Kehlsteinen zum Vorschein kommt.

Auch an den Giebelfassaden könnten weitere restauratorische Befunde wie zum Beispiel historische Farbeinfassungen, Putze und andere Ausschmückungen an der Außenfassade entdeckt werden, da erst jetzt die Gerüste stehen, um die Fassade näher in Augenschein nehmen zu können.“

Die REAL KG hatte die statischen und restauratorischen Voruntersuchungen, die Vorgespräche mit den DB- und BETRA-Beauftragten und ein Holzgutachten schon vor der Grundbucheintragung im August abgearbeitet. Zudem wurden die Maßnahmen und der Antrag zur Sanierung des Daches und Erhalt des Kulturgutes von der Denkmalschutzbehörde unterstützt, informiert er. „Daher liegt die Genehmigung der Unteren Denkmalschutzbehörde für die Dachsanierung bereits seit Anfang Oktober vor.“

Aus Haftungsgründen konnten die Arbeiten des Dachdeckerunternehmens, Fa. Weidmann & Feger in Kronberg, aber erst nach Überprüfung der Gerüste, des Treppenturmes sowie des Tunnels auf dem Bürgersteig durch den Sicherheitsbeauftragten beginnen. Die Abnahme ist inzwischen erfolgt. „Instandsetzungen und Veränderungen der historischen Bausubstanz müssen im Einzelnen noch mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden“, so Roth.

Die REAL KG will außerdem Gespräche mit der DB und der Stadt Kronberg über das weitere Vorgehen bei der Sanierung des historischen Bahnsteigdaches führen. Die Prüfung einer Baumaßnahme zur Sanierung des Vordaches der DB und der gusseisernen Träger sei bereits in Auftrag gegeben, da hierfür ein Vorlauf von mindestens 14 Monaten benötigt werde. „Dazu ist ein Gestattungsvertrag mit der DB erforderlich. Es ist auch zu prüfen, wann ein Schienenersatzverkehr stattfinden oder der Haltepunkt der S-Bahn verlegt werden kann, um weitere Maßnahmen zur Sanierung des Vordaches durchzuführen“, erklärt er zum weiteren Prozedere. (mw)



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