Kronberg (mw) – Das Schlosshotel dient aktuell als Kulisse für die Dreharbeiten des Dramas mit dem Titel „Spencer“ über Lady Diana. Das Leben der „Königin der Herzen“ hat schon viele Filmemacher fasziniert, jedoch sind nicht alle Umsetzungen geglückt. Mit dem chilenischen Regisseur Pablo Larraín ist nun ein Hauch von Hollywood in Kronberg eingezogen. Der Film ist mit Kristen Stewart als Prinzessin Diana, Timothy Spall (Mr. Turner, The Party), der Oscar-Nominierten Sally Hawkins (Die Form des Wassers, Paddington) und Sean Harris (Mission: Impossible-Fallout, Prometheus) hochrangig besetzt. Die 30-jährige Kristin Stewart, die „Spencer“ spielt (Dianas Mädchenname), gehört zu den berühmtesten Hollywoodschauspielerinnen ihrer Generation und wird seit ihrer Rolle in der Vampirserie „Twilight“ von Millionen Teenies vergöttert.
Die Dreharbeiten finden in Deutschland und Großbritannien statt. Gestartet wurde Ende Januar im Schlosshotel mit den Szenen eines Weihnachtswochenendes im Jahre 1991, dass Lady Diana traditionell mit der königlichen Familie auf ihrem Sandringham-Anwesen in Norfolk verbrachte. Das königliche Gut Sandringham ist auch Geburtsort von Diana Frances Spencer gewesen. Das Schlosshotel, einst Witwensitz der deutschen Kaiserin Victoria, mit seinen vielen prächtigen Räumen im neugotischen Tudor-Stil, scheint sich als vergleichbare Kulisse wunderbar zu eignen. „So wie das Schlosshotel als authentisches Setting der royalen Geschichte um Lady Di bietet Hessen als Filmstandort vielfältige und überraschende Motive“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn.
Die Produktionsfirmen haben das gesamte Schlosshotel für den Zeitraum der Dreharbeiten angemietet, die Schauspieler sollen dort untergebracht sein, für die Trucks und das weitere Film-Equipement wird der Parkplatz vor dem Waldschwimmbad genutzt. Was Teenie- und andere Filmfans nicht freuen dürfte, ist, dass das Schlosshotel weiträumig abgesperrt und gesichert ist, sodass man nicht die Hoffnung haben darf, einem der Hollywood-Stars im Park zu begegnen oder womöglich, wie oftmals bei hr-Produktionen in Kronberg geschehen, als Zaungast oder sogar als Komparse Einblicke in die laufenden Dreharbeiten zu bekommen.
„Es ist die neunte Spielfilmarbeit von Pablo Larraín, der schon mit dem dreifach Oscar-nominierten Drama ,Jacky‘ (2016), mit Natalie Portman als Jacky Kennedy, überzeugendes Kino über eine ikonische Frauenfigur schuf“, informiert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst über den Regisseur des internationalen Films.
Nach jahrelangen Enttäuschungen und Intrigen ist die Ehe von Prinz und Prinzessin von Wales längst kalt geworden. Obwohl es Gerüchte über Angelegenheiten und eine Scheidung gibt, ist für die Weihnachtsfeierlichkeiten im Sandringham Estate Frieden bestimmt. Es wird gegessen und getrunken, geschossen und gejagt. Doch dieses Weihnachten sollte es ganz anders werden, denn Lady Diana fasst den Entschluss, ihren Ehemann Prinz Charles zu verlassen, knapp ein Jahr vor der offiziellen Trennung. „,Spencer‘ ist ein Sprung in eine emotionale Vorstellung davon, wer Diana an einem entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben war“, so Kristin Stewart zu dem Drama und ihrer Hauptrolle darin. „Es ist eine erschreckende Anstrengung für sie, zu sich selbst zurückzukehren, da Diana sich bemüht, an dem festzuhalten, was der Name Spencer für sie bedeutet.“
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung sieht es HessenFilm, der die Produktion von „Spencer“ mit 250.000 Euro unterstützt, als Aufgabe, das Land bei dem Ausbau seiner Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort zu stärken. „HessenFilm unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen“, erläutert das Ministerium weiter. Angesichts der schwierigen Situation, innerhalb der Corona-Pandemie zu drehen – beispielsweise, falls die Dreharbeiten aufgrund eines Covid-19-Falls ausgesetzt werden müssen –, hat HessenFilm einen Fonds ins Leben gerufen, der bei solchen Fällen unterstützend eingreift, berichtet der Leiter der Kommunikation von HessenFilm, Patrick Schaaf.
Produziert wird „Spencer“, dessen Start in diesem Herbst erwartet wird, von mehreren internationalen Produktionsfirmen gemeinsam, darunter auch die deutsche Firma Komplizenfilm. Die Prozenten Jonas Dornbach, Janine Jackowski, Juan de Dios Larraín, Paul Webster und Pablo Larraín betonen: „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung unserer Distributoren weltweit, unserer Partner und Geldgeber, die uns in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein enormes Engagement entgegengebracht haben.“ Man habe mit Kristen Stewart, Steven Knight und dem Rest vor und hinter der Kamera „ein fantastisches Team“ für einen „unabhängig produzierten Film für die große Leinwand über die Unabhängigkeitserklärung einer legendären Frau. Wir könnten nicht aufgeregter sein!“