St. Vitus in Oberhöchstadt trauert um seine „gute Seele“ Elsbeth Raczek

Elsbeth Raczek, hier als Dirigentin des Projektchores zu sehen anlässlich des „Singalong auf dem Dalles“.

Oberhöchstadt (kb) – Mit tiefer Trauer haben die Menschen im Kirchort St. Vitus in Oberhöchstadt die Nachricht vernommen, dass ihre „gute Seele“ Elsbeth Raczek am vorigen Freitag nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.

Jeder, der auch nur ansatzweise mit der katholischen Kirche in Oberhöchstadt in Berührung kam, kannte sie. Nicht nur als hauptamtliche Pfarrsekretärin, nein, auch im Ehrenamt war sie an so vielen Stellen präsent. Die Liturgie und insbesondere die Musik waren ihre Leidenschaft. Hervorzuheben ist hier besonders die Leitung des Kinder- und Jugendchores über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren. Dessen Auftritte in den Seniorenheimen, auf dem Dalles beim Weihnachtsmarkt oder beim Sternsingerwochenende und insbesondere in den Gottesdiensten haben so viele Menschen erfreut.

Beim letzten Dienstagsgottesdienst in St. Vitus hat Pater Vijay die passenden Worte für Elsbeth gefunden, die er an den Schlusssatz des Tagesevangeliums knüpfte, der da hieß: „Es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.“ (Lk 6,19). Nachfolgend die Worte von Pater Vijay:

So endet das heutige Evangelium – ein Satz, der hängen bleibt. Er erinnert mich an Menschen, bei denen man spürt: Da ist etwas Gutes, etwas Wärmendes, etwas, das aufrichtet. Ein bisschen wie bei Jesus damals – als Menschen kamen, weil sie spürten: Hier ist jemand, der sieht mich, hört mich, heilt mein Herz.

Eine solche Kraft ging auch von Frau Elsbeth Raczek aus. Wer ihr begegnet ist, weiß, was gemeint ist: Da war diese stille Freundlichkeit, die nie laut sein musste, die Zuverlässigkeit, mit der sie über viele Jahre im Pfarrbüro gearbeitet hat, ihr offenes Ohr für kleine Sorgen und große Fragen – immer da, immer bereit, nie aufdringlich. Elsbeth hat in ihrer Gemeinde in Oberhöchstadt Spuren hinterlassen. Nicht große und laute – sondern leise, liebevolle, echte.

Sie hat nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Aber sie hat mitgetragen, mitgedacht, mitgeglaubt. „Wir vermissen sie. Und wir sind dankbar, dass sie da war. Heute wollen wir für sie beten – und auch für uns selbst: dass wir, wie sie, aus dem Glauben leben und mit unserem Dasein etwas von Gottes Nähe weitergeben“, so die Gemeinde.

Als „Kartenbeauftragte“ und „Einlass-Engel“ war sie beim Festabend von St. Vitus im Haus Altkönig tätig. Fotos: privat

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