Es durfte gefeiert werden – Abschlussfeier der AKS-Abiturienten

Der Abschluss des Abijahrgangs 2021 wurde mit insgesamt 400 Abiturientinnen, Abiturienten, Eltern, Geschwistern und Lehrkräften auf dem Schulhof der AKS Kronberg gefeiert

Foto: Schulze

Kronberg (sch) – Die dunklen Wolken der letzten Zeit hatten sich verzogen – die am Himmel und die der Beschränkungen, die eine solche Veranstaltung hätten verhindern können. Dass eine Abiturabschlussfeier am vergangenen Freitag auf dem Schulhof der Altkönigschule Kronberg überhaupt stattfinden konnte, war zu dem Zeitpunkt, als die Abiturientinnen und Abiturienten mit der Planung begannen, nicht abzusehen. Hohe Inzidenzen und Kontaktbeschränkungen bestimmten damals noch den Alltag. Und dennoch blieben sie optimistisch und engagiert und wurden damit belohnt, dass nicht nur das Wetter mitspielte, sondern dass eine Woche zuvor Veranstaltungen im Freien mit 500 Personen wieder erlaubt wurden. Die dabei einzuhaltenden Vorschriften wie Testpflicht, namentliche Registrierung und Maskenpflicht im geschlossenen Raum waren da nur noch kleine Übel, die mittlerweile keine Zusammenkunft mehr trüben. Auch Schulleiter Martin Peppler würdigte die neuen Wege, die die Abiturientinnen und Abiturienten gehen mussten, um eine dem Anlass entsprechende Verabschiedung realisieren zu können. Engagement und Verantwortungsbewusstsein waren die zentralen Punkte seiner Rede. Das Engagement der Lehrkräfte, der Eltern und natürlich der Abiturientinnen und Abiturienten, die neben viel Wissen in unterschiedlichen Disziplinen vor allem gelernt haben, „sich eine fundierte Meinung zu bilden, kritisch Dinge zu hinterfragen und sich bewusst für oder gegen ein bestimmtes Handeln zu entscheiden.“ Das weit über das Schulische hinausgehende Engagement zeigte sich auch in der später am Abend vorgenommenen Würdigung besonderer Leistungen einiger Schülerinnen und Schüler. Neben vier Absolventinnen und Absolventen, die ihre Hochschulreife mit der Note 1,0 erreicht haben, wurden auch die geehrt, die die Altkönigschule bei diversen, vor allem naturwissenschaftlichen Wettbewerben erfolgreich vertreten haben. Sie wurden nun mit Urkunden, Lehrbüchern und kostenlosen Mitgliedschaften in unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Verbänden ausgezeichnet. Nicht nur deshalb ist dieser Jahrgang ein ganz besonderer Jahrgang für Peppler. Ist es doch auch der letzte Jahrgang des Schulleiters, in dem er selbst unterrichtet hat. Und so dankte er dem gesamten Jahrgang für all sein bisheriges Engagement: „Ich wünsche mir gleichzeitig, dass Sie auf Ihrem weiteren Lebensweg auch immer engagiert Verantwortung übernehmen.“

Tendenz steigender Noten

Obwohl das letzte Jahr ein ganz besonders außergewöhnliches Jahr war, das den Weg zum Abitur, so Oberstufenleiterin Ute Keppler, stark verändert hat, konnte es der Tendenz steigender Noten keinen Abbruch tun: 37 Prozent der insgesamt 98 Abiturientinnen und Abiturienten haben eine 1 vor dem Komma, der Notendurchschnitt liegt bei 2,27 und ist somit ebenfalls besser als zuvor. Vor dem Hintergrund dieses überzeugenden schulischen Zahlenwerks ermunterte Keppler die Absolventinnen und Absolventen, trotz fehlender Erinnerungen, die in das kollektive Gedächtnis eines Jahrgangs gehören, nicht zerplatzten Träumen nachzutrauern, sondern neue Pläne zu schmieden und zuversichtlich in einen neuen Lebensabschnitt aufzubrechen. Und so mutet es auch schon fast wieder normal an, dass der Kronberger Bürgermeister Christoph König und der Steinbacher Bürgermeister Steffen Bonk wieder vor Ort ihre Rede persönlich halten konnten und nicht, wie die Bürgermeister im letzten Jahr, per Videobotschaft ihre Glückwünsche überbringen mussten. Im Namen beider Städte, der städtischen Gremien und der Bürger betonten sie, dass die Absolventinnen und Absolventen auf die unter diesen Umständen erreichten Leistungen mit besonderem Stolz blicken können. Das Fundament, das sie sich auf der AKS Kronberg, „die eine der besten Schulen im Hochtaunuskreis ist“, geschaffen haben, sei ein wichtiger Grundstein für den weiteren Lebensweg. In einem Jahr, das nicht viele Gemeinsamkeiten zuließ, war eine gemeinsame Rede der Bürgermeister ein motivierendes Zeichen. Es ginge nicht, wie Bonk scherzhaft betonte, „um eine Eingemeindung Steinbachs zu Kronberg“.

Musikalische Untermalung

Die Reden wurden musikalisch von dem Konzert-Chor der Altkönigschule, den Königskindern, unter der Leitung von Wolfram Gaigl umrahmt. Der Chor hatte nach eineinhalb Jahren, einer Zeit mit Singverbot, Singen mit Maskenpflicht und – derzeit noch unverändert – Singen mit Abstand, endlich wieder einen Auftritt vor Publikum. Und dieser war ein ganz besonderer, mussten doch zwei der langjährigen Königskinder als Abiturientinnen aus der Schule und somit auch aus dem Chor verabschiedet werden.

Die Verabschiedung mit der feierlichen Vergabe der Zeugnisse fand anschließend nach Kursen getrennt in der Aula der Schule statt. Musikalische Untermalung kam von Abiturientin Malin Goslar am Klavier, die als Nachwuchspianistin in unterschiedlichen Wettbewerben und Konzerten schon von sich hat hören lassen. Und nachdem eine Abiturientin und ein Abiturient nach dem anderen endlich schwarz auf weiß das in den Händen hielt, wofür (mindestens) zwölf Jahre gelernt wurde, nachdem Abiturientin Faiza Mateen in ihrem Poetry Slam mit Sorgen, doch auch mit Zuversicht in die Zukunft blickte, konnte bei Burgern, Burritos und Hot Dogs aus Foodtrucks an nett dekorierten Tischen und Bänken auf dem Schulhof noch viel gelacht und geplaudert werden. Als dann die Abendsonne langsam hinter dem Campus A versank, wurde auch in der abschließenden Schülerrede nicht nur den Lehrkräften und Eltern für die Unterstützung gedankt, sondern es wurden auch gemeinsame Erinnerungen des Jahrgangs beschworen. Es gibt sie nämlich doch, auch wenn einige fehlen oder die letzte große Erinnerung zum Motto des Jahrgangs wurde: „Die Schule war öfter dicht als wir.“ Natürlich wollen weder Schulleitung noch Lehrkräfte, weder Schüler noch Eltern, dass sich die Schulschließungen wiederholen, dass wieder Distanzunterricht den Schulalltag bestimmt, „doch konnten auch aus diesem außergewöhnlichen letzten Jahr positive Rückschlüsse gezogen werden, die sich eventuell in der Zukunft etablieren lassen“, so Peppler. Gewiss stand dieser Abend noch unter dem Zeichen der Pandemie, doch ist er für die Abiturientinnen und Abiturienten eine würdige Erinnerung an die Schulzeit. Und sie haben ihren kurzen Moment, der so gar nicht nach Pandemie aussieht: ein Foto ohne Maske, ohne Abstand. Wie herrlich normal!

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