Kronberg (kb) – Mit dem herausragenden Derbysieg (89:62) gegen den Dauerrivalen Eintracht Frankfurt haben die MTV Kronberg-Basketballer eine starke Saison in der Regionalliga Südwest Nord beendet. Und dies, nachdem es vor der Spielzeit viele Fragezeichen gegeben hatte. Nach einer fast kompletten Änderung des Kaders in den zurückliegenden zwei Jahren, schafften die Korbjäger aus dem Vordertaunus, mit einem neuen, jungen und sehr unerfahrenen Team eine in der Regionalliga wettbewerbsfähige Mannschaft aufzubauen.
Von den ehemaligen Leistungsträgern standen im Sommer 2024 nur die beiden erfahrenen Jonathan Mesghna und Nicolay Benedikt zur Verfügung. Trainerfuchs Miljenko „Milo“ Crnjac, der in seiner dreißigsten Saison an der Seitenlinie dirigierte und noch nie aus der Regionalliga abgestiegen ist, stand vor einer scheinbaren „Mission impossible“. Doch am Ende kam es ganz anders.
„Es ist nicht so, dass wir in dieser starken Liga nicht nur die Klasse haben halten können. Wir haben ein Dutzend 16- bis 17-Jährige in dieser Spielklasse erfolgreich in Szene gesetzt. Und das ist der eigentliche Erfolg.“ Viele der Youngsters hatten zuvor keine einzige Minute im Herren-Bereich gespielt. So tauchten in der Basketballszene erstmals Simon Schürmann, Constantin Wisser, Florian Archurt , Yujin Pak, Gabriel Schielmann ( allesamt geboren 2008) und Benjamin Zintz (geboren 2007) auf. „Die Entwicklung war so stark, dass unser Benjamin Zintz ein Angebot der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga-Mannschaft (NBBL) aus Mannheim bekam“, sagte Trainer Crnjac erfreut. „Das ist eine sensationelle Leistung in seiner erste Regionalliga-Saison. Und jetzt bekam er sogar noch eine Einladung der rumänischen U18-Nationalmannschaft, die in diesem Sommer an der EM teilnehmen wird. Unglaublich!“
Die beiden Routiniers Mesghna und Nicolay fehlten verletzungsbedingt recht häufig im Training und bei vielen Spielen. Dafür machten junge Spieler wie Paul Schröder, Sandro Janusewski, Nino Condic-Jurkic, Mateja Boskovi´c und Bekir Güven enormen Fortschritte und lieferten hervorragende Spiele gegen die Topfavoriten aus Limburg, Mainz, Langen, Gießen , Hanau oder Bad Dürkheim. „Viele junge Spieler scheitern auf den Sprung in den Herrenbereich. Das Spiel ist wesentlich physischer und taktisch viel anspruchsvoller“, sagt Crnjac. „Oft fehlt das nötige Selbstvertrauen, in der Regionalliga zu bestehen. Meine junge Mannschaft hat auch schwierige Phasen hervorragend gemeistert. Unsere Verteidigung und Einstellung waren immer top.“
Im Angriff fehlte dem MTV freilich so etwas wie ein Anführer, der die Qualität hat, jüngeren Spielern die nötige Sicherheit zu geben. „Wir hatten uns entschieden, im Januar den 25-jährigen Amerikaner Tim Pettiford zu verpflichten.“ Neben dem die ganze Saison über stark spielenden Stefan Alavanja, gewannen die cleveren Kids nun das nötige Selbstvertrauen. „Ein ehrlich gesagt unerwarteter und gar nicht selbstverständlicher Erfolg für unseren Basketball-Standort“, sagt Crnjac. „Wir konnten Traditionsklubs wie Hanau (vor drei Jahren noch Pro A und B) und Babenhausen, die abgestiegen sind, hinter uns lassen. Wir konnten die Gießen 46-ers Reserve ( Pro A) distanzieren, so wie die besten Jugendspieler der Region, die für die Eintracht/Skyliners-Kooperation aufgelaufen sind und zum Saison-Finale mit der fast komplette- U19-NBBL-Mannschaft aufgelaufen sind, schlagen.“ Der Trainer ist voller Begeisterung: „Einfach stark von meinen Jungs und ich kann nur gratulieren zu diesem Erfolg.“
Crnjac will nun die Saison in Ruhe analysieren und dann schauen, was im Sommer nötig sein wird, um wieder eine Mannschaft auf diesem Niveau zu stellen - und natürlich, um die Zuschauer zu begeistern, wenn in der Altkönigschule Eintracht Frankfurt, Kassel , Gießen, Limburg, 1. FC Kaiserslautern, Roßdorf oder Langen antreten.
Die MTV Kronberg-Basketballer haben eine starke Saison in der Regionalliga Südwest Nord beendet. Foto: privat