Entscheidung über Architekten für Kita Pusteblume steht an

Kronberg (pu) – Im September 2019 segnete das Parlament die Erweiterung der in der Freiherr-vom-Stein-Straße 21 gelegenen städtischen Kindertagesstätte (Kita) „Pusteblume“ ab. Weil ein zu eng geschnittenes Baufenster diesem Vorhaben entgegenstand, votierte die Stadtverordnetenversammlung des Weiteren im Juni 2021 mehrheitlich für eine Änderung des seit dem 29. Mai 1982 rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 117 „Kleine Lindenstruth“ für den betreffenden Teilbereich.

Nächster Schritt

Mit der Beschlussvorlage verknüpft war außerdem eine Mehrfachbeauftragung von drei bis vier Architekten, die Entwürfe für den Neubau einreichen sollten. Nach dem Einreichen entsprechender Konzepte durch drei Büros wurden diese den Gremien in der laufenden Sitzungsrunde unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie dem Sachstandsverlauf der entsprechenden Stadtverordnetenvorlage zu entnehmen ist, haben die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt, des Kultur- und Sozialausschusses und des Haupt- und Finanzausschusses sämtlich einstimmig einen Favoriten gekürt. Daraus resultierend sind die Stadtverordneten am heutigen Parlamentsabend aufgefordert, die Planungsleistungen (Leistungsphasen 3-4 HOAI) für den Neubau und die Erweiterung der Kindertagesstätte Pusteblume mit drei Gruppen und zwei Wohneinheiten an das favorisierte Architekturbüro per Beschluss auf den Weg zu bringen. Über den Namen aller drei Büros wird aus Verschwiegenheitspflichtgründen gemäß Hessischer Gemeindeordnung (HGO) derzeit noch Stillschweigen bewahrt.

Wie aus der Magistratsvorlage hervorgeht, wurden den Architekturbüros zur Bearbeitung der Aufgabenstellung die Grundlagenerfassung und Vorplanung des Büros Bierbrauer Hoff aus Mainz sowie die vorläufige Fassung des im Verfahren befindlichen B-Plans zur Verfügung gestellt. Weiterhin sollte in der Planung die Nachhaltigkeit der Baustoffe beachtet und der vorhandene Baumbestand geschützt werden. Bei der energetischen Qualität war Passivhausstandard gewünscht. Für die Vergabe wurde eine Bewertungsmatrix erstellt (Entwurf 50 Prozent, Referenzen 30 Prozent, Honorarangebot 20 Prozent). Nach Prüfung der eingegangenen Unterlagen erfolgte die Präsentation der Entwürfe in der Magistratssitzung am 20. Dezember 2022. Eingebunden waren hier neben dem Ersten Stadtrat die Fachbereiche Soziales, Kultur und Bildung sowie Stadtentwicklung und Umwelt und Fachbereich Bauen.

Der Entwurf des Architekturbüros 1, das nunmehr den Zuschlag erhalten wird, überzeugte die Kronberger Stadträte durch Funktionalität und Gestaltung. „Die Architekten haben sich mit der Konzeption und den pädagogischen Ansätzen der Kita Pusteblume intensiv auseinandergesetzt und diese bei den Planungen gelungen berücksichtigt“, erläutert Erster Stadtrat Robert Siedler. Das Konzept zeichne sich zudem durch den besonderen Umgang mit dem Ort und dem Bestandsgebäude aus. Der geschwungene Verlauf der Fassade schaffe eine neue Eingangssituation und gebe dem Neubau und dem Bestandsbau eine neue gemeinsame Identität. Durch das großzügige Foyer, das beiderseitig in die Spielflure übergehe, werde auch das Bestandsgebäude aufgewertet. Der Baumbestand bleibe in diesem Entwurf am weitesten erhalten. „Die gewünschte Nachhaltigkeit der Baustoffe und eine Passivhausqualität lassen sich zudem in der Holzrahmenbauweise gut umsetzen“, so der Baudezernent abschließend. Dagegen habe der Entwurf des zweiten Architekturbüros neben guten Ansätzen kleinere funktionale Schwächen aufgezeigt, während das Konzept des dritten Büros hinsichtlich seiner Gestaltung abgefallen sei.

Der Neubau wurde demnach insgesamt als zu wuchtig empfunden.

Weil die Kapazitätsgrenzen erreicht sind, soll die Kita Pusteblume durch einen Neubau erweitert werden.
Foto: Puck



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