Frankfurter Mundartabend auf der Burg

Kronberg (kb) – Frankfurter Mundart vom Feinsten für Liebhaber vorgetragen von Dr. Hildegard Kramer und Ursula Zimmermann gibt es Samstag, 18. Mai um 19 Uhr auf der Burg. Die beiden lesen Texte von Friedrich Stoltze, Erich Fries, Ferdinand Happ und H. P. Müller. Im Dialekt lassen sich viele Dinge treffender und mit Augenzwinkern ausdrücken. So nehmen die Verse die kleinen und großen Obrigkeiten aufs Korn – „En Gang uff’s Amt“ – und berichten mit Augenzwinkern von täglichen oder jahreszeitlich wiederkehrenden Missgeschicken – „Der Chrißbaamständer“.

Dem diesjährigen Thema „Mahlzeit“ auf der Burg folgend werden die beiden Vortragenden auch die „Küch und Sprüch‘“ von H. P. Müller aufnehmen.

Doch nicht nur die Mundartdichter fanden und finden im Verlag Waldemar Kramer ein Zuhause, sondern Henriette Kramer übernahm auch die verlegerische Verantwortung für das „Frankfurter Wörterbuch“, das im Auftrag der Frankfurter Historischen Kommission in Verbindung mit dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Goethe-Universität erarbeitet wurde. Und Goethe selbst? Auch manche Verse des Frankfurter Dichterfürsten sind in Reim und Wortstellung nur in Frankfurter Mundart möglich. „Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen/Und sich die goldenen Eimer reichen“ reimt sich nur im Dialekt und die Grammatik des bekannten Ausspruchs von Faust „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“ stammt ebenfalls aus der Frankfurter Mundart.

Wer immer uff seim Drehstuhl sitzt

Und iwwer Zahlereihe schwitzt,

Der lechzt als wie gehetztes Vieh

Nach ere Stund voll Poesie.

Mit diesen Versen von Ferdinand Happ lädt der Burgverein herzlich zum Mundartabend auf die Burg ein. Der Eintritt beträgt 10 Euro.



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