Die Grünen regen Initiativen zum „Weltfahrradtag 2023“ an

Kronberg (kb)– Anlässlich des Weltfahrradtages am 3. Juni haben die Grünen/Bündnis 90 eine Fülle von Initiativen für Kronberg ausgearbeitet und diese als Antrag formuliert, über den das Stadtparlament entscheiden soll. Dabei sollen Fördermöglichkeiten des Landes Hessen im Rahmen der Nahmobilitätsrichtlinie berücksichtigt werden. Den Grünen/Bündnis 90 geht es zum einen um die Einrichtung einer Pop-Up-Fahrradstraße auf der gesamten Länge der Le-Lavandou-Straße, der Höhenstraße und der Schülerwiesen mit Auftakt am 3. Juni bis zum Beginn der Schulferien am 23. Juli. Geprüft werden sollen weitere Aktionen zu den Themen Sicherheit, Diebstahlschutz und Fahrrad-Modellübersicht sowie Aktionen zum Mitmachen auf dem Berliner Platz. Dabei soll die Kooperation mit externen Partnern gesucht werden, zum Beispiel dem ADFC-Ortsverband Kronberg, der Verkehrswacht, der Polizei und der Firma Hibike.

Zur Begründung führen die Grünen aus, dass sich aus dem Kronberger Nahmobilitätsplan 2021 für die Stadt weitere erhebliche Entwicklungsbedarfe im Bereich der Nahmobilität, insbesondere auch beim Fahrradverkehr ergeben würden. Dazu würden unter anderem das Fehlen von Radstreifen vor der AKS und in der Hainstraße1 sowie die unzureichende Anbindung wichtiger Ziele für den Radverkehr gehören, wozu sicher die Sportanlagen des MTV in den Schülerwiesen und das Kronberger Waldschwimmbad zählen. In Kronberg lagen Aktionen rund um den Weltfahrradtag beziehungsweise das Radfahren (zum Beispiel Codieraktionen, Bike & Run, Fahrradtesttage und anderes) bisher in den Händen von Polizei, Vereinen (ADFC, MTV) und Gewerbetreibenden (Hibike), die allerdings nur einen begrenzten Handlungsspielraum haben. „Deswegen schlagen wir vor, dass im Jahr 2023 die Stadt Kronberg selbst den Aktionstag federführend plant und durchführt, natürlich mit Unterstützung weiterer Einrichtungen und Organisationen. Nach der Besetzung der Stellen des Klimaschutzmanagers und des Leiters für Tourismus- und Stadtmarketing verfügt die Verwaltung dafür auch über sachkundige und engagierte Mitarbeiter,“ so die Grünen

Zu den einzelnen vorgeschlagenen Aktionen wie die Pop-Up-Fahrradstraße Schönberg: Eine der im Nahmobilitätsplan vorgeschlagenen Maßnahmen sind Fahrradstraßen und zwar im Verlauf von Hauptverbindungen durch verkehrsarme Straßen. Die Voraussetzungen zur Ausweisung von Fahrradstraßen wurden durch die Straßenverkehrsordnung erleichtert: es genüge eine hohe Radverkehrsdichte, eine hohe Netzbedeutung für den Radverkehr oder eine lediglich untergeordnete Bedeutung der Verbindung für den Kraftfahrzeug-Verkehr. „ Es ist kein Nachweis nötig, dass der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart sein oder werden soll“. Fahrradstraßen würden dem Radverkehr bei richtiger Ausgestaltung einen komfortablen Verkehrsfluss und die Möglichkeit hoher Reisegeschwindigkeiten bieten. Das Unfallrisiko für Radfah-

rende sei auf Fahrradstraßen deutlich geringer als gemeinsam mit dem Autoverkehr auf der Fahrbahn. Die Führung des Radverkehrs über Fahrradstraßen sei deshalb auch ein gutes Mittel, um die objektive und subjektive Verkehrssicherheit im Radverkehr einer Stadt zu erhöhen. Im Nahmobilitätsplan werde daher insbesondere im Schulumfeld der AKS die Prüfung einer Fahrradstraße vorgeschlagen.

Die Verbindung von Oberhöchstadt und der AKS zu den Sportanlagen des MTV und zur Hainstraße in Richtung Waldschwimmbad sei – gerade in den Sommermonaten - eine Hauptverbindung für fahrradfahrende Kinder und Jugendliche in Kronberg. Zudem nutzen viele Schülerinnen und Schüler diese Strecke täglich mit dem Rad auf der Fahrt aus den umliegenden Wohngebieten zu den beiden Schulen (AKS und Montessori) und zurück.

„Da die Stadt Kronberg Trägerin der genannten Straßen ist, kann sie über deren Ausweisung als Fahrradstraße – auf Dauer oder auch vorübergehend – selbst entscheiden“, so die Grünen weiter. Eine Pop-Up-Fahrradstraße lasse sich ohne allzu großen Aufwand einrichten. Im Jahr 2023 fällt der Weltfahrradtag auf einen Samstag. Aus unserer Sicht kann sich herausstellen, dass diese Strecke als Fahrradmagistrale geeignet ist und dauerhaft eingerichtet werden sollte. Zudem wird so der vielfach für die Le-Lavandou-Straße und die Hainstraße gewünschte Effekt der Verkehrsberuhigung erreicht, ohne dass eine Ampel- oder Einbahnstraßenregelung nötig wird.

„Wir schlagen vor, den Weltfahrradtag als Auftakt dafür zu planen, dass die Pop-Up- Fahrradstraße bis zum Beginn der Schulferien am 23. Juli 2023 (also für sieben Wochen) eingerichtet wird. Unsere Nachbargemeinde Oberursel hat bereits 2019 aus Anlass des Weltfahrradtages eine Pop-Up-Fahrradstraße durch die Zeppelinstraße am Gymnasium Oberursel geführt und dafür bei Radfah-

renden wie Öffentlichkeit viel Zuspruch erfahren – und plant dort nun eine dauerhafte Fahrradstraße“.

Der Weltfahrradtag biete Anlass zu weiteren Aktionen an zentraler Stelle in Kronberg. Dafür käme vor allem der Berliner Platz in Betracht; er biete ausreichend freie Flächen, auch wenn dort samstags der Wochenmarkt stattfindet. Die Polizei und auch der ADFC bieten regelmäßig Termine vor Ort zur Fahrrad-Codierung an. Ein Code im Rahmen des Rads halte Diebe ab und erleichtere die einwandfreie Identifizierung abhanden gekommener oder gestohlene Fahrräder. Eine Codier-Aktion ließe sich gut mit dem Weltfahrradtag verbinden. „Nutzen wir den Weltfahrradtag, „um das Radfahren als gesunde, umweltfreundliche und sichere Art der Fortbewegung in unserer Stadt zu bewerben“.



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