Kronberg (hmz) – Nach 25 Jahren und neun Monaten hat Hans Robert Philippi sein Mandat Anfang des Jahres abgegeben und damit eine kommunalpolitische Ära im Stadtparlament beendet. „Damit tritt eine der profiliertesten Personen von der Bühne ab“, erklärte Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche (CDU) und erinnerte in diesem Zusammenhang an Philippis beruflichen Werdegang als Polizist wie auch an sein Engagement als Vorsitzender der Stiftung Kronberger Malerkolonie (seit 2003) sowie in den Partnerschaftsvereinen und im Altstadtkreis, bei dem er Gründungsmitglied ist. Ihm wurde im Jahr 2018 die Ehrenplakette der Stadt Kronberg verliehen und ein Jahr später die Auszeichnung als Stadtältester. Im Jahr 1972 in die SPD eingetreten, wurde ihm später die Willy-Brandt-Medaille verliehen. Daran erinnerte Wolfgang Haas, dem es eine „Herzensangelegenheit“ war, sich von einem „unduldsamen, streitbaren und hochkompetenten Genossen mit einem schier unerschöpflichen Hintergrundwissen“ zu verabschieden. Philippis Besonderheit: sein legendärer kleiner Stichwortzettel, akribisch klein beschriftet, doch lang genug für rhetorisch überzeugende Reden. Udo Keil (Grüne) betonte, wie wichtig es sei, dass sich Demokraten in der Polizei engagierten. „Es braucht mehr Philippis bei Justiz und Polizei.“ Keil lobte dessen fundiertes Fachwissen und erklärte: „Ich habe dich im Ausschuss Stadtentwicklung und Umwelt erlebt und erlitten.“ Auch Bürgermeister König schloss sich den Dankesreden im Namen des Magistrats an und dankte insbesondere für dessen Unterstützung als Magistratsmitglied im Jahr 2015 für das neu eingerichtete Integrations-Dezernat. Stefan Möller (CDU) bezeichnete ihn als „graue Eminenz“, die in seiner eigenen Familie hoch geschätzt sei, trotz unterschiedlicher Auffassungen.
Wer Hans Robert Philippi kennt, weiß, dass er auch weiterhin präsent bleiben wird, dafür sind sein Engagement und seine Erfahrungen in einigen Bereichen immer noch unverzichtbar.
Sein Stichwortzettel konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihm der Abschied zwar nicht leichtfiel, aber dann doch eine Erleichterung für ihn ist. Jedenfalls ließ seine letzte im Stadtparlament gehaltene Rede darauf schließen:
Wer sich im 80. Lebensjahr befinde, sollte darüber nachdenken, „ob man unbedingt noch in der ersten Reihe mitspielen muss. Dazu kommen Veränderungen im privaten Bereich. Meine Frau hat mir jahrzehntelang den Rücken frei gehalten. Nun ist es an mir, ihr etwas zurückzugeben.“ Im August feiert er seinen 80. Geburtstag.
25 Jahre lang habe er diesem Gremium beziehungsweise dem Magistrat angehört. „Es gab viele Debatten, nützliche und weniger nützliche, sachlichen Meinungsaustausch und Problematisierungen, eher um etwas zu verhindern, anstatt Lösungen zu finden und natürlich die beliebten Schaufensteranträge.“ Es habe Freude und Ernüchterung gegeben, kurz alles, was Politik ausmache und wie sie eben funktioniere.
„Und da alles mal ein Ende hat, wünsche ich Ihnen für die Zukunft gute und zielführende Entscheidungen mit mehr Konsens als Dissens.“