Kronberg (kb) – Drei glänzende Trophäen symbolisieren nicht nur Anerkennung, sondern ein gesellschaftliches Bekenntnis zu jugendlichem Engagement im Hochtaunuskreis. Mit dem Jugend-Ehrenamtspreis 2025 würdigt der Lions Club Königstein zum zweiten Mal junge Menschen, die durch außergewöhnliches freiwilliges Wirken auffallen – jenseits jeder Selbstverständlichkeit. Bis zu 1.500 Euro Preisgeld stehen für Einsatzbereitschaft, Gemeinsinn und Zukunftsverantwortung. Der würdige Rahmen: der Festsaal des Grandhotels Falkenstein.
„Wir möchten den Beitrag sichtbar machen, den junge Menschen heute leisten – oft im Stillen, aber mit großem Herz“, erklärt Kai Waldmann, Jugendbeauftragter des Clubs und treibende Kraft hinter der Initiative. Die Auszeichnung versteht sich nicht nur als Belohnung, sondern als Signal: Ehrenamt soll gestärkt, nicht erschwert werden. Eine Haltung, die Landrat Ulrich Krebs in seiner Ansprache unterstrich. Demokratie, so betonte er, brauche Beteiligung – und diese gelinge nur, wenn gesellschaftliche Strukturen Engagement ermöglichen und wertschätzen. Der Lions Club hat sich entschieden, drei gleichrangige Preisträgerinnen und Preisträger auszuzeichnen. Damit wird klar: Hier geht es nicht um Konkurrenz, sondern um das gemeinsame Ziel, Verantwortung zu übernehmen und Impulse zu setzen.
Felix Jung, 23 Jahre alt, ist Trainer beim 1. FC-TSG Königstein – und weit mehr als das. Woche für Woche bringt er Jugendlichen nicht nur Spielstrategien näher, sondern auch Werte. „Ich sehe Fußball als Plattform, junge Menschen nicht nur sportlich, sondern auch persönlich zu stärken“, sagt er. Mit kreativen Projekten – etwa einer interkulturellen Videoreihe mit seiner U17-Mannschaft – zeigt er, wie pädagogische Arbeit auf dem Spielfeld funktioniert. Sein Preisgeld fließt direkt zurück ins Training: in neue Ausrüstung, die das professionelle Umfeld weiter verbessert.
Jarom Beyersdorfer (19) aus Friedrichsdorf ist ein Beispiel für Resilienz und soziale Verantwortung. Einst wegen Legasthenie schulisch abgeschrieben, hat er sich mit Unterstützung von Familie, Lehrerinnen und Mitschülern eindrucksvoll zurückgekämpft – bis hin zum Abitur mit Bestnote. Heute engagiert er sich als Jugenddelegierter, ist Mitbegründer eines Netzwerks für junge Gründerinnen und Gründer in Frankfurt und in zahlreichen politischen Gremien aktiv. Sein Ziel: Räume schaffen, in denen kreative Ideen junger Menschen gedeihen können. „Ich habe gelernt, dass Glaube an sich selbst – und an andere – Türen öffnen kann“, so Beyersdorfer.
Ein weiterer Preis ging an das SDG-Café der Altkönigschule in Kronberg. Die von Schülerinnen und Schülern initiierte Plattform versteht sich als Ort des Austauschs zu nachhaltigen Themen. Mit Aktionen wie „Meet the Expert“, Kooperationen mit Lebensmittelrettern und Spendeninitiativen haben die Jugendlichen eindrucksvoll bewiesen, wie schulisches Engagement gesellschaftliche Wirkung entfalten kann. Lehrerin Lilly Heil, die die Projekte begleitet, spricht von „entscheidendem Rückenwind“ durch die Auszeichnung.
Die Jury, angeführt von Landrat Krebs, würdigte alle Preisträger als beispielgebend. „Sie zeigen, dass Verantwortung kein Alter kennt – und dass Veränderung oft dort beginnt, wo man sie am wenigsten erwartet“, so sein Fazit. Der Lions Club Königstein kündigte bereits die nächste Ausschreibung für 2026 an – erneut im Schulterschluss mit dem Hochtaunuskreis. Denn eines wurde an diesem Abend klar: Engagement ist keine Frage des Alters, sondern des Mutes, etwas zu bewegen.