Jutta Schrodt wird mit dem Frauenpreis geehrt –der Partnerschaftsverein ist ihr Herzensprojekt

Der Vorstand des Partnerschaftsvereins Kronberg-Aberystwyth. V.l.n.r. Bärbel Spathelf (Schriftführerin), Rolf Janka (Schatzmeister), Jutta Schrodt (2. Vorsitzende), Christof Fraund (Beisitzer), Dr. Barbara Reimer (1. Vorsitzende), Tanja Weidmann (Beisitzerin) – es fehlt Annika Hildebrand Fotos: privat

Kronberg (hmz) – Es ist kein Geheimnis: Ein engagierter Vorstand ist das Herz und die Seele eines Vereins. Er ist vergleichbar mit einem Navigator, der den Kurs mit klaren Zielen festlegt, und ist darüber hinaus „Wegweiser“ für alle Vereinsaktivitäten. Das war bei der Gründung des Partnerschaftsvereins Kronberg-Aberystwyth vor dreißig Jahren ganz sicher der Fall. Dabei ging und geht es um das Kennenlernen von Land und Leuten, neue Freundschaften, das Erlernen der Sprache und nicht zuletzt einen Schüleraustausch. Der sehr engagierte Vorstand behielt dabei immer das große Ganze im Auge. Wenn jetzt Jutta Schrodt am 8. März mit dem Frauenpreis der Stadt Kronberg ausgezeichnet wird, dann geht es nicht allein um ihre Person, sondern um eine Gemeinschaft, die den Geist dieser Städtepartnerschaft seit Jahrzehnten prägt: allen voran alle aktuellen und vorangegangenen Vorstandsmitglieder. Der Partnerschaftsverein Kronberg-Aberystwyth in Wales ist aus 30 Jahren Schüleraustausch zwischen der Altkönigschule Kronberg und der Penglais Comprehensive School in Aberystwyth entstanden.

Gründungsmitglied

Jutta Schrodt gehört mit ihrem Mann, Dr. Dietrich Schrodt, zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Seitdem ist die Arbeit rund um den Verein zu einem Teil ihres Lebens geworden. In weiten Teilen prägt sie die Geschicke mit, vor allem, wenn es um Organisation oder die Entwicklung eines einheitlichen Erscheinungsbilds für den Verein geht. „Es macht mir einfach Spaß, die vielen Reisen, Tagesausflüge und kleinen Events zu organisieren. Dabei kann ich auch immer auf die Unterstützung meiner Familie zählen.“ Viele Freundinnen und Freunde aus Wales haben ihre Gastfreundschaft genießen dürfen, wenn es um Möglichkeiten der Unterbringung während ihres Aufenthaltes in Kronberg ging. Das habe zu vielen Freundschaften geführt, was auch darauf zurückzuführen ist, dass fast alle Waliser Gäste in Kronberg privat untergebracht und somit persönliche Kontakte erleichtert werden. „Wir hatten eigentlich immer Menschen in unserem Haus, dafür haben schon meine drei Kinder gesorgt.“ Im Jahr 1995 beteiligte sich der Partnerschaftsverein zum ersten Mal mit seinen Gästen aus Aberystwyth am Kronberger Weihnachtsmarkt. „Rose Sillars brachte Waren aus Wales mit und wohnte bei uns. Überhaupt war unser Haus und vor allem die Garage ein Lager für alles, was für die Märkte gebraucht wurde, bis ein Kellerraum in der alten Post angemietet werden konnte.“

Ein Jahr später fand dann die erste Vereinsfahrt in die Partnerstadt statt. Auch Tochter Annika, die ebenfalls Mitglied im Vorstand ist, war mit von der Partie. Für die offizielle Verschwisterungsfeier der beiden Städte in Kronberg 1997 übernahm Jutta Schrodt die Organisation, Planung und Durchführung gemeinsam mit dem Vorstand und Vereinsmitgliedern. Sie wurde 1999 zunächst Beisitzerin und war bei der gemeinsamen Vorbereitung für das zehnjährige Jubiläum aktiv. 2008 übernahm sie als Schriftführerin zusätzliche Aufgaben, und als Dr. Barbara Reimer im Jahr 2011 Friedrich Pratschke als ersten Vorsitzenden ablöste, wurde sie zweite Vorsitzende.

Organisation der Fahrten

Der Partnerschaftsverein Kronberg-Aberystwyth ist bei allen Märkten, Jubiläumsfeierlichkeiten, dem Europatag und dem Straßenfestival „Da Capo“ dabei. „Für den Einkauf der Waren, von Deko-Materialien bis hin zu walisischem Whisky, für die Stände bin ich zuständig. Mit anderen Worten, die Kreativität ist mein Gebiet.“ Jutta Schrodt studierte Haupt- und Realschul-Lehramt an der Universität Frankfurt für die Fächer Mathematik und Kunsterziehung, absolvierte ihr Referendariat in Idstein und trat dann ihre Stelle als Lehrerin an der Heinrich-Böll-Schule in Hattersheim an. Ihre Familie wohnt seit Generationen in Kronberg, wo sie die Grundschule und die Altkönigschule besuchte.

Zusammenhalt

Als ihr Mann vor vier Jahren verstorben ist, haben sich ihr Alltag und ihr Lebensmittelpunkt verschoben. „Ich musste lernen, auf mich allein gestellt zu sein. Reisen, die wir zusammen geplant hatten, trat ich nun allein an. Dazu brauchte ich Mut und mir half, auf Betroffene zu treffen, die sich ebenfalls neu orientieren mussten.“ Während dieser Zeit war es auch der Verein, der ihr über die Trauer hinweghalf und ihr Halt gab. „Das Gefühl der Zusammengehörigkeit im Verein ist genauso wichtig wie unsere gelebte Freundschaft mit Aberystwyth“, so Jutta Schrodt.

Sie ist Mitglied bei den Creative Sounds Kronberg (CSK). Für den Festakt wünscht sie sich deshalb einen musikalischen Beitrag von CSK. Die Laudatio wird Friedrich Pratschke halten. „Den Preis nehme ich dankbar und gerne, stellvertretend für alle an, die den Verein und mich begleiten und unterstützen. Das gilt vor allem für unseren Vorstand, dem ich mich sehr verbunden fühle. Ich bin nur ein Teil dieses Ganzen.“

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