Kronberg. – Es gibt einiges nachzuholen für „Kabarett im Kino“, die Veranstaltungsreihe des Kronberger Kulturkreises in den Kronberger Lichtspielen. „Sternstunden“ mussten ausfallen, Wettbewerbe und Preisverleihungen wurden verschoben. Aber nun geht es endlich wieder los, dank 3G stehen etliche der gemütlichen Kinosessel zur Verfügung, und die Reihe kann fortgeführt werden. Zum Auftakt wird es hauptstädtisch und pink – mit „Flamingos am Kotti“, dem aktuellsten aller Programme von Till Reiners, am Mittwoch, 13. Oktober, das ausnahmsweise in der Stadthalle stattfindet. Vergegenwärtigen wir uns: Für Flamingos sind Menschen Exoten mit verrückten Hälsen. Jetzt sind die Besucher inhaltlich optimal vorbereitet – den Humor übernimmt Till Reiners. Die Zuschauer müssen nur noch beherzt lachen. Verständnisfragen, kritische Anmerkungen: gerne in der Show äußern, wenn es nicht nervt. „Seien Sie bitte pünktlich, es sei denn, Sie wollen angesprochen werden. Dann gerne auch kurz vor der Pause kommen!“ Wäre diese Comedyshow ein Gericht, wäre sie ein fantastischer Burger. Sieht aus wie Fastfood, aber schmeckt so edel, dass man sich fast schämt, keinen Frack zu tragen.
Hessischer Kabarettpreis
Seit nunmehr fünf Jahren werden vier überaus hessische Preise verliehen: „Grie Soß’“, der Förderpreis, „Ahle Worscht“, der Ehrenpreis, „Handkäs’ mit oder ohne Musik“, der Publikumspreis, und „Bethmännchen“, der Jurypreis, allesamt im Rahmen des Hessischen Kabarettpreises, welcher in diesem Jahr in Kronberg ausgetragen wird. Durch beide Abende führt der Kabarettist Bernd Gieseking. Am Mittwoch, 27. Oktober, dem Wettbewerbsabend, treten vier Kabarettisten im Kronberger Kino auf und präsentieren einen halbstündigen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Programm. In diesem Jahr bemühen sich Jacqueline Feldmann, Lars Ruppel, Florian Wagner und Leticia Wahl um Publikumsstimmen – und um die der Jury, denn verliehen werden an dem Abend sowohl der Jurypreis, die „Bethmännchen“, und der Publikumspreis, der „Handkäs’ mit oder ohne Musik“.
Am Donnerstag, 28. Oktober, folgt der Preisverleihungsabend, zwei Preisträger stehen bereits jetzt fest: Die „Ahle Worscht“, den Ehrenpreis zum Hessischen Kabarettpreis 2021, erhält Christoph Sieber, den Förderpreis „Grie Soß’“ nimmt Eva Karl Faltermeier entgegen. Beide präsentieren, neben den Preisträgern des Vorabends, Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen.
Am 10. November geht’s rund um die „KI“, die „künstlichen Idioten“, von und mit Philipp Weber – der Homo digitalis und seine analogen Affen. Gestern ist das Heute von morgen, richtig. Aber wie schnell ist heute das Morgen von gestern? Digitalisierung, Gentechnik, Künstliche Intelligenz: Der Mensch rast in die Zukunft. Doch statt nach vorne zu blicken, starren alle auf ihr Smartphone. Der Homo digitalis stolpert so gebückt ins nächste Millennium, dass er den aufrechten Gang bald wieder verlernt hat. Gruselig! Jahrelang hat die Stasi dem Onkel Heinz die Wohnung verwanzt und heute kauft er sich Alexa.
Man möchte als analoger Affe wirklich entsetzt von seinem Baum runterbrüllen: „Oh Gott, Mensch! Wo willst du denn eigentlich hin?“
Aber es gibt Hoffnung! Denn in der Zukunft wartet jemand auf Sie: Philipp Weber. Mit seinem Programm „KI: Künstliche Idioten!“ ist er unter die Propheten gegangen. Er gilt jetzt schon als die kabarettistische Neuauflage des Orakels von Delphi – nur noch lustiger. Wo Hellseher nur schwarzsehen, bringt Philipp Weber Sie zum furchtlosen Lachen. Denn das wichtigste Rüstzeug für alles Kommende war, ist und wird immer sein: der Humor!
Einen besonderen Jahresrückblick 2021 – Das (ALLER)Letzte zum Schluss! – präsentiert am Mittwoch, 1. Dezember, Anny Hartmann mit „Schwabmm drüber“!
„Frauen sind erstaunt, was Männer alles vergessen. Männer sind erstaunt, woran Frauen sich erinnern.“ (P. Bamm) 2021 – Das Jahr fing gut an! Zwar hatte Corona (das Virus) die Welt fest im Griff, aber der Start war dennoch gelungen! Denn der Impfstoff kam, Trump ging und Friedrich Merz wurde nicht CDU- Vorsitzender. Darauf ein Corona (das Bier)! Es war ein aufregendes Jahr, die Themenpalette schier unerschöpflich. Die Zuschauer dürfen gespannt sein, wen und was Anny Hartmann in ihrem Jahresrückblick entlarvt. Sie ist nicht nur eine kundige Fremdenführerin durch die Abgründe der Politik, sondern auch nicht auf den Mund gefallen. Deshalb macht ihr Jahresrückblick auch so viel Spaß!
Ganz besonders freut sich der Kronberger Kulturkreis auf den Nachholtermin mit Konrad Beikircher am Mittwoch, 15. Dezember, und seine „Sternstunden“ – Beikirchers Weihnachts-Special. Wenn die stillste Zeit im Jahr in unseren Städten die lauteste ist, dann darf man auch auf der Bühne mal mit Zimtsternen werfen, oder?! Konrad Beikircher hat zu diesem Thema Geschichten und das eine oder andere Lied zusammengesucht – und das sind köstliche, abartige, zum Schreien komische und zum Kuscheln traute Geschichten.
Karten für alle Veranstaltungen gibt es online unter www.kronberger-kulturkreis.de oder direkt in den Kronberger Lichtspielen, Friedrich-Ebert-Straße 1 in Kronberg zum Preis von 20 Euro, ermäßigt 15 Euro, nur der Wettbewerbsabend am 27. Oktober kostet 15 Euro. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, nur der Hessische Kabarettpreis beginnt bereits um 19 Uhr.