KfB will an Gemeinschaftsunterkunft trotz Beschluss nicht festhalten

Kronberg. – Die Wählergemeinschaft „Kronberg für die Bürger“ (KfB) will an dem mit Stimmen von SPD, FDP, Grünen und UBG beschlossenen Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im Grünen Weg für bis zu 95 Personen mit einem Investitionsvolumen von 3,3 Millionen Euro, wie sie erklären, nicht festhalten.

Dieses Vorhaben sei noch unter dem Eindruck der „massiven Einwanderung“ geplant worden, jedoch nach den jetzigen Entwicklungen nicht mehr nachzuvollziehen und zu verantworten. So habe die für dieses Thema zuständige Kreisbeigeordnete, Katrin Hechler (SPD), in der Presse erklärt, dass viele Gemeinschaftsunterkünfte nicht mehr benötigt würden und vorhandene Verträge auslaufen. Auch der Vorsitzende des Kronberger Vereins, der sich der Integration von Flüchtlingen widmet, Dr. Bernhardt von Braunschweig, schlage seinen Mitgliedern die Auflösung des Vereins vor, weil das Erfordernis, in Kronberg Flüchtlinge unterzubringen und hier zu integrieren, nicht mehr gegeben ist.

„Angesichts dieser Entwicklungen ist es richtig, über die Errichtung einer großen Flüchtlingsunterkunft erneut zu beraten. An dem Projekt, das im November letzten Jahres zuletzt beschlossen wurde, festzuhalten, ist nicht überzeugend und derzeit nicht vonnöten“, erklärt Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB.

Sollten sich die Migrantenzahlen signifikant erhöhen, böten sich Alternativpläne an, die schnell umsetzbar seien. „Die Errichtung temporärer Wohnunterkünfte beispielsweise an der Frankfurter Straße.“ Nach Oberurseler Vorbild könnten die sich auf diesem städtischen Grundstück befindlichen abrissreifen Häuser durch sogenannte „mobile homes“ ersetzt werden.

Diese seien mit jeweils 40.000 Euro „nicht nur wesentlich preisgünstiger als die angedachte Flüchtlingsunterkunft, sondern, wie wir aus den Erfahrungen in Oberursel wissen, von den dort untergebrachten Flüchtlingen positiv bewertet und angenommen“, so die KfB. Die Wählergemeinschaft hat deshalb einen Antrag eingebracht, der die Errichtung temporärer Unterkünfte an der Frankfurter Straße vorsieht. Im Gegenzug soll das Projekt Gemeinschaftsunterkunft am Grünen Weg zunächst nicht weiterverfolgt und die Erteilung von Aufträgen an Architekten oder Bauunternehmen angesichts der neuen Lage eingestellt werden (mw).



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