Klassenzimmer werden in den Zirkus verlegt – Manege frei für die Kronthal-Schule

Schulleiterin und Klassenlehrerin der 4a, Jenny Strobel, teilt die Begeisterung der Kinder für dieses Projekt. Foto: Muth-Ziebe

Kronberg (hmz) – Seit jeher geht vom Zirkus eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, die über die Jahrhunderte hinweg zahllose Menschen fasziniert, inspiriert und immer wieder auf die Zuschauerränge und in die Manegen weltweit lockt. Doch der Zirkus hat es nicht nur geschafft, auf großen Bühnen, mit professionellen Artistinnen und Artisten und vor einem breiten Publikum zu begeistern, sondern auch seinen Weg in die Pädagogik gefunden. Denn wo sonst ließen sich junge Menschen besser erreichen als an einem Ort, an dem Fantasie und Abenteuer zu einem einzigartigen Erlebnis werden? Im Jahr 2019 ist die Kronthal-Schule mit einem „Zirkus-Projekt“ zum ersten Mal diesen Weg gegangen. „Es war damals ein Riesenerfolg für uns und diese eine Woche mit Proben und anschließenden Aufführungen hat noch lange in den Köpfen der Kinder nachgehallt“, so Schulleiterin und Klassenlehrerin der 4a, Jenny Strobel, die natürlich auf einen Wiederholungserfolg hofft. Zusammen mit dem Mitmachzirkus „Rondell“ heißt es für 274 Kinder aus der Kronthal-Schule am Donnerstag, den 29. Juni, und am Freitag, den 30. Juni, jeweils um 15 und 19 Uhr: „Vorhang auf. Manege frei.“ Bis dahin wollen sie noch tüchtig die Werbetrommel rühren, damit das Zirkuszelt auf der Wiese neben dem Sportplatz der Altkönigschule, das die Eltern zusammen mit den Leuten vom Zirkus aufstellen werden, bei allen Vorführungen bis auf den letzten Platz besetzt ist – und davon gibt es 500 insgesamt. Am 26. Juni wird eine kleine „Völkerwanderung“ durch die Stadt zur Altkönigschule ziehen, um eine eigens für sie inszenierte Zirkusshow mitzuerleben, um sich im Anschluss daran eine Artistengruppe zu erwählen: Trapez, Akrobatik, Trampolin, Clowns, Feuerteufel, Jongleure, „Alte Akrobaten“, Tauben oder Piraten. Danach gibt es eine große Zirkusparty, auf der die Schülerinnen und Schüler ihre „Coaches“ kennenlernen. Dann haben sie zwei Tage lang Zeit für eine intensive Probearbeit mit den Artistinnen und Artisten des Zirkus. In dieser kurzen Zeit erlangen die Schülerinnen und Schüler „Bühnenreife“, das alleine ist schon verblüffend und einen Besuch wert und der zweite Grund ist: endlich wieder einmal Zirkusluft zu schnuppern. Häufig verzaubert und fasziniert der Zirkus Jung und Alt.

Es ist, als treten die Gäste in eine andere Welt ein, eine, die viele Sinne anspricht und unterschiedliche Emotionen auslöst. Eine Welt, in der scheinbar alles möglich ist. Ein Besuch im Zirkus beflügelt häufig die Fantasie der Kinder und regt sie an, selbst einmal Zirkus zu spielen. Sie bauen sich eine Manege, ahmen die Artisten und Clowns nach und probieren spielerisch besondere Kunststücke aus. So gestalten sie ihre eigene Zirkusvorstellung. Wenn die Kinder der Kronthal-Schule mit Feuereifer bei der Sache sind und es eigentlich nur noch dieses eine Thema zu geben scheint, dann, weil sie für einen kurzen Moment in diese völlig andere Welt und in andere Rollen schlüpfen können und dafür bestaunt, bewundert und mit tosendem Applaus belohnt werden.

Davor allerdings ist „hartes“ Training angesagt, einige können das direkt im Zirkuszelt machen, die beiden Artistengruppen üben in der Turnhalle. Vier Generalproben, vier Aufführungen, das ist ein straffes Pensum. Alle müssen 90 Minuten, bevor sich der Vorhang öffnet, da sein, dann werden sie von den „Profis“ kostümiert und geschminkt. Die Zirkusfamilie Ortmann stellt alles zur Verfügung. Das Lampenfieber bei den kleinen Akteuren wird in dieser Zeit den Höchstpegel erreichen. „Ich bin sicher, sie werden alle begeistern und sprachlos machen, was in dieser kurzen Zeit möglich ist. Es wird eine fantastische Arbeit geleistet, mit der eine intensive Verbindung zu den Kindern und eine ebensolche Motivation aufgebaut wird“, meint Jenny Strobel, die aus Erfahrung spricht. „Alle werden zum Schluss stolz auf diese Leistung sein.“ Das gesamte Projekt finanziert sich über Sponsorengelder, Spenden und Eintrittsgelder. Sollte es einen kleinen Überschuss geben, kommt dieser der Gestaltung des „Grünen Klassenzimmers“ zugute. Karten sind im Sekretariat der Schule täglich von 8 bis 12 Uhr oder an der Abendkasse erhältlich.



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